Streikender in Stuttgart | Bildquelle: dpa

Tarifkonflikt bei der Bahn Die GDL streikt, die EVG verhandelt

Stand: 23.04.2015 08:41 Uhr

Die Lokführergewerkschaft GDL setzt ihren Streik fort. Auch heute gilt bei der Bahn deshalb ein Ersatzfahrplan. Mit der anderen Gewerkschaft, der EVG, verhandelt die Bahn heute im Tarifkonflikt. Doch auch die EVG betont: Ihre Mitglieder seien streikbereit.

Millionen Pendler und Reisende müssen sich auch heute neue Wege suchen. Noch bis 21 Uhr bestreikt die Lokführergewerkschaft GDL die Deutsche Bahn. Betroffen sind Fern- und Regionalzüge sowie S-Bahnen. Die Bahn erhält mit Ersatzfahrplänen einen Teil ihres Angebots aufrecht: im Fernverkehr soll etwa jeder dritte Zug fahren, im Regionalverkehr 15 bis 60 Prozent. Der Ersatzfahrplan sei "stabil angelaufen", teilte das Unternehmen mit.

Lokführerstreik trifft Millionen Fahrgäste
nachtmagazin 00:00 Uhr, 23.04.2015, Christian Dreißigacker, MDR

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Im Güterverkehr wird bis Freitag gestreikt

Der Personenverkehr ist vom aktuellen Streik seit gestern betroffen. Etliche Verbindungen mussten gestrichen werden. Die Züge, die noch fuhren, waren meist aber nicht überfüllt. In vielen Fern- und Regionalzügen sowie S-Bahnen hatte es noch freie Plätze gegeben. Die meisten Reisenden waren offenbar auf andere Verkehrsmittel ausgewichen. Im Güterverkehr streiken die Lokführer schon seit Dienstag. Dort wollen sie erst am Freitagmorgen ab 9 Uhr die Arbeit wieder aufnehmen.

Tarifverhandlungen mit der EVG werden fortgesetzt

Parallel zu den Streiks der Lokführergewerkschaft GDL setzt die konkurrierende Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) heute ihre Tarifverhandlungen mit der Deutschen Bahn fort. EVG-Verhandlungsführerin Regina Rusch-Ziemba forderte im Vorfeld ein deutlich verbessertes Angebot und betonte die Streikbereitschaft der EVG-Mitglieder. Bis zum 1. Juni müsse ein Abschluss stehen.

Während die GDL in dem Tarifkonflikt derzeit zum siebten Mal streikt, gab es bisher noch keinen Ausstand der EVG. Die EVG fordert sechs Prozent mehr Lohn, mindestens aber 150 Euro mehr im Monat. Die Deutsche Bahn verhandelt derzeit parallel mit beiden Gewerkschaften, da sich diese nicht auf Spielregeln für ein gemeinsames Vorgehen einigen konnten. EVG und GDL wollen Tarifabschlüsse für alle ihre Mitglieder erreichen, die Bahn will aber unterschiedliche Ergebnisse für ein und dieselbe Berufsgruppe verhindern.

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