US-irakisches Verhältnis Schadensbegrenzung per Telefon
Stand: 26.05.2015 00:34 Uhr
Nach den heftigen Vorwürfen aus Washington gegen irakische Soldaten hat sich US-Vizepräsident Biden bemüht, die Wogen zu glätten. Am Telefon versprach er Regierungschef Abadi die Unterstützung der USA gegen den IS - und er würdigte den Einsatz der irakischen Soldaten.
Von Rolf Büllmann, BR-Hörfunkstudio Washington
Der Vizepräsident habe in einem Telefonat mit dem irakischen Regierungschef Haider Al Abadi die enormen Opfer gewürdigt, die irakische Truppen in den vergangenen 18 Monaten in Ramadi und anderswo gezeigt hätten, und er haben den großen Mut der Soldaten anerkannt. Joe Biden, so die Mitteilung des Weißen Hauses weiter, habe dem Irak außerdem die volle Unterstützung der USA im Kampf gegen die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) zugesagt.
Der Anruf Bidens bei Abadi erfolgte nur wenige Stunden, nachdem US-Verteidigungsminister Ashton Carter für Verstimmung im amerikanisch-irakischen Verhältnis gesorgt hatte: Carter hatte den irakischen Streitkräften nach dem Fall von Ramadi mangelnde Kampfmoral vorgeworfen - es fehle den Irakern an Willen, den IS zu bekämpfen und sich selbst zu verteidigen, so Carter. Das war die bei weitem schärfste US-Kritik an Bagdad seit langem.
Diskussion über irakischen Kampf gegen IS
tagesschau 01:00 Uhr, 26.05.2015, Sandra Ratzow, ARD Washington
In amerikanischen Medien wurde das als Signal dafür gedeutet, dass die US-Regierung angesichts der andauernden Erfolge des IS die Geduld mit der irakischen Führung verliert.
Auf die Vorwürfe reagierte Ministerpräsident Abadi sehr zurückhaltend: Carter habe offenbar fehlerhafte Informationen erhalten. Bidens Anruf einen Tag später deutet nun daraufhin, dass Washington einen Bruch mit Abadi vermeiden will.
US-Vize Biden lobt irakische Soldaten
R. Büllmann, ARD Washington
25.05.2015 23:54 Uhr
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6 Kommentare zur Meldung
Neuester Kommentar von 'das ding' am 26.05.2015 05:28 Uhr