Türkisches Gericht entzieht Baugenehmigung Erdogans Prestigeobjekt ist Schwarzbau

Stand: 26.05.2015 16:25 Uhr

Erst vor ein paar Monaten hat der türkische Präsident Erdogan seinen neuen Amtssitz bezogen. Seitdem gab es juristischen Ärger um den Prunkbau. Nun hat das Oberste Verwaltungsgericht des Landes den "Weißen Palast" zum Schwarzbau erklärt.

"Unnützer, überteuerter Prunkbau" schimpfen die einen. "Angemessener Amtssitz des türkischen Präsidenten" meinen die anderen. Eines ist der umstrittene "Weiße Palast" in Ankara nun ganz offiziell: illegal. Denn das oberste Verwaltungsgericht der Türkei hat die Baugenehmigung für das Objekt nachträglich aufgehoben, wie mehrere türkische Medien berichten. Damit ist Erdogans Prestigeobjekt ein Schwarzbau.

Die Vorsitzende der Architektenkammer in Ankara, Tezcan Karakus Candan, erklärte, der neue Amtssitz des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan sei in einem Naturschutzgebiet errichtet worden. Die Kammer hatte deswegen vor dem Verwaltungsgericht geklagt - und nun Recht bekommen.

Der wegen seiner Größe und Kosten umstrittene Palast war 2014 fertiggestellt worden. Der riesige Komplex kostete Erdogans Angaben zufolge umgerechnet rund 400 Millionen Euro und verfügt über mehr als 1150 Zimmer. Nach Angaben der Architektenkammer hatten seit 2011 mehrere Gerichte Baustopps verhängt, die Erdogan ignoriert habe. Unklar blieb, ob das jüngste Urteil Konsequenzen haben wird.

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Der Palast des Herrn Erdogan (29.10.2014)

Amtssitz des Präsidenten in Ankara

Die USA haben ihr Weißes Haus - und die Türken einen "Weißen Palast". Eigentlich war ein großer Empfang geplant, um den "Ak Saray" feierlich einzuweihen. Doch nach dem schweren Grubenunglück in Ermenek sagte Präsident Erdogan die Feierlichkeiten ab. | Bildquelle: dpa

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