Erde | Bildquelle: AFP

Warnung der US-Wetterbehörde CO2-Wert auf Rekordniveau

Stand: 07.05.2015 16:22 Uhr

Die Zahlen sind alarmierend: Noch nie zuvor gab es weltweit eine so hohe CO2-Konzentration in der Atmosphäre. Das Treibhausgas heizt den Klimawandel weiter an. Forscher warnen, dass der Menschheit nur noch wenig Zeit bleibt, um gegenzusteuern.

US-Wissenschaftler haben einen neuen Höchststand beim klimaschädlichen Kohlendioxid (CO2) in der Atmosphäre registriert. Erstmals seit Beginn der Messungen hat demnach der monatliche weltweite Durchschnittswert der CO2-Konzentration 400 ppm (parts per million, Teilchen pro Million) überschritten. Dieser Höchstwert sei im vergangenen März gemessen worden, teilte die US-Wetterbehörde National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA) mit.

Für den Anstieg sei vor allem die Nutzung fossiler Brennstoffe wie Kohle, Gas und Öl verantwortlich. Bei dem neuen globalen Durchschnittswert handle es sich um einen "signifikanten Meilenstein", so die NOAA. "Es war nur eine Frage der Zeit, bis der Durchschnittswert weltweit 400 ppm erreichen würde", betonte Klimaforscher Pieter Tans. Seit dem vorindustriellen Zeitalter sei die Konzentration des Treibhausgases um mehr als 120 ppm angestiegen. Die Hälfte davon sei nach 1980 hinzugekommen.

Kohlekraftwerk | Bildquelle: dpa
galerie

Klimakiller fossile Brennstoffe - die Forscher machen vor allem die Nutzung von Kohle, Gas und Öl für die Zunahme der CO2-Konzentration verantwortlich.

Weltweite Messungen beunruhigen Forscher

Die NOAA misst die weltweite CO2-Konzentration an insgesamt 40 Orten, etwa von Schiffen aus oder an Küsten abgelegener Inseln. An diesen abgeschiedenen Stellen bekomme man genauere Werte, betonte NOAA-Wissenschaftler Ed Dlugokencky. Christoph Bals von der Umweltorganisation Germanwatch warnt: "Unsere Generation ist die letzte, die die Chance hat, die größten Risiken des Klimawandels abzuwenden und den globalen Temperaturanstieg unter zwei Grad zu halten."

Das Überschreiten der 400 ppm-Schwelle zeige, dass die Zeit dafür knapp werde, so Bals. "Ein klares Signal des G7-Gipfels in Deutschland Anfang Juni für den Ausstieg aus fossilen Energien bis 2050 wäre die richtige Antwort", betont der Aktivist.

"2030 wird es zu spät sein"

Nach Ansicht des Wissenschaftlers Mojib Latif vom Kieler Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung bleiben der Menschheit nur noch rund 15 Jahre, um den Klimawandel in den Griff zu bekommen. Wenn der weltweite CO2-Ausstoß 2030 immer noch steige, werde es zu spät sein, so der Klimaexperte: "Seit Beginn der Verhandlungen zum Klimaschutz Anfang der 1990er stieg der globale CO2-Ausstoß um 60 Prozent - das ist schon Wahnsinn".

Darstellung: