Zugproduktion bei CNR in China | Bildquelle: dpa

Bahn erwägt Kauf von chinesischen Zügen ICE bald "Made in China"?

Stand: 26.05.2015 10:45 Uhr

Die Deutsche Bahn will künftig Züge und Ersatzteile auch in China kaufen. Im Herbst will demnach die Bahn ein Einkaufsbüro in Peking eröffnen. Das sagte Vorstandmitglied Hanagarth der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". Einem dürfte das gar nicht schmecken.

Die Deutsche Bahn zieht es nach China. "In drei bis fünf Jahren kann Asien und speziell China eine Schlüsselfunktion im Einkauf von Zügen und Ersatzteilen für die Deutsche Bahn erlangen", sagte Vorstand Heike Hanagarth der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". Im Herbst solle dazu ein Einkaufsbüro in Peking eröffnet werden. "Ziel ist die Zusammenarbeit mit den chinesischen Zughersteller CSR und CNR", sagte Hanagarth.

Chinas Züge sollen weltweit rollen

Zugproduktion in CHina | Bildquelle: dpa
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Zugproduktion in China. Bald 50 Prozent Marktanteil weltweit?

China bemüht sich derzeit um einen besseren Zugang zum Weltmarkt. Dazu fusionieren die beiden Zughersteller CSR und CNR. Ziel ist es, vermehrt Ausschreibungen im Ausland zu gewinnen. Dazu würden Kapazitäten aufgebaut, die einmal 50 Prozent der weltweiten Nachfrage nach Zügen decken könnten, so die Bahn-Managerin.

Verlierer Siemens?

Gar nicht schmecken dürften die Pläne der Bahn Siemens, bislang so etwas wie der Hauslieferant der Bahn. Die Bahn wolle Siemens zeigen, "dass wir uns mit ihren internationalen Wettbewerbern beschäftigen", sagte Hanagarth. Die Zeiten, in denen sich China und Qualität ein Gegensatz waren, seien vorbei. Siemens hatte zuletzt mit seiner Baureihe 407 des ICE massive Probleme, die eigentlich für Dezember 2011 geplante Auslieferung verzögerte sich um über zwei Jahre.

In einem ersten Schritt will die Bahn ab 2017 einen Teil ihrer jährlich rund 35.000 benötigten Radsätze in China kaufen. Diese werden bislang in Bochum gefertigt.

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