Investitionen von 200 Mio. Euro geplant Bahn will "Komfortstörungen" beenden
Stand: 14.03.2015 13:20 Uhr
Die Deutsche Bahn präsentiert ihre Zahlen für 2014 erst kommende Woche. Doch vorab sickerte bereits durch, dass der Konzern auf ICE- und IC-Strecken erneut Umsatz an die Fernbus-Konkurrenz verloren hat. Bahnchef Grube kündigte eine "Angebotsoffensive" an.
Die Deutsche Bahn will in den kommenden drei Jahren rund 200 Millionen Euro investieren, um den Komfort in Fernverkehrszügen zu verbessern. Mit dem Geld wolle die Bahn "Komfortstörungen" wie kaputte Toiletten und fehlerhafte Geräte in den Bordküchen beheben, sagte Konzernchef Rüdiger Grube der "Wirtschaftswoche".
Die Investitionen sind dem Bericht zufolge Teil der neuen Fernverkehrsstrategie der Bahn, die Grube am kommenden Mittwoch vorstellen will. Die Bahn will auf diese Weise Marktanteile zurückgewinnen, die sie zuletzt an die boomende Fernbusbranche verloren hatte. "Wir wollen mehr Reisende denn je auf die Schiene holen, sagte Grube der "Wirtschaftswoche". Eine "große Angebotsoffensive" sei geplant.
Mehr Geld für Fernzüge in der Fläche
Außerdem wolle die Bahn die Bundesländer überzeugen, Geld für Fernzüge in der Fläche bereitzustellen. Im Gegenzug müssten sie weniger für Regionalzüge ausgeben. Vorbild ist dem Magazin zufolge der Intercity von Bremen nach Norddeich Mole, den Pendler zuschlagsfrei anstelle von Regionalzügen nutzen können. Letztere seien dafür aus dem Verkehr gezogen worden. Auch auf der Strecke Stuttgart-Zürich sollten Intercitys zum Jahresende Pendlern mit Nahverkehrstickets offen stehen. Dafür erhalte die Bahn Geld aus Regionalisierungsmitteln des Landes Baden-Württemberg.
Fernbus-Konkurrenz schadet der Bahn-Bilanz
Die Konkurrenz der Fernbusse macht der Bahn zunehmend zu schaffen: Viele Busunternehmen bieten mittlerweile zu deutlich günstigeren Preisen ähnliche Verbindungen an wie die Bahn im Fernverkehr. 2014 hatte der Konzern 120 Millionen Euro Umsatz an die Fernbus-Unternehmen verloren. Der Gewinn im Fernverkehr brach im vergangenen Jahr ein, wie "Wirtschaftswoche" und "Spiegel" berichteten. Im vergangenen Jahr nutzten demnach nur noch 129 Millionen Fahrgäste das IC- und ICE-Angebot des Konzerns, fast zwei Millionen weniger als 2013.
Die Deutsche Bahn wollte die Berichte nicht kommentieren. Sie stellt ihre Bilanz für 2014 am nächsten Donnerstag vor.
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