Griechenlands Finanzminister Yanis Varoufakis | Bildquelle: AFP

Varoufakis hat neue Ideen Straferlass für Steuerbetrüger?

Stand: 26.05.2015 17:26 Uhr

Milliarden von Euro sollen Griechen auf Schwarzgeldkonten versteckt haben. Um die Betrüger zu motivieren, die Vermögen doch noch zu versteuern, regt Finanzminister Varoufakis nun einen Straferlass an. Ob die Idee Wirklichkeit wird, ist allerdings ungewiss.

Der griechische Finanzminister Yanis Varoufakis kann sich vorstellen, Inhaber von Schwarzgeldkonten mit einem Straferlass zu locken. Wer das Geld nachträglch anmelde, könne es retten, sagte Varoufakis vor Journalisten in Athen. Schwarzgeld von Auslandskonten soll demnach einmalig mit 15 Prozent, von Inlandskonten mit 30 Prozent nachversteuert werden.

Ob die Idee umgesetzt wird, ist allerdings ungewiss. Zuletzt hatten griechische Minister mehrmals mit widersprüchlichen Aussagen Verwirrung gestiftet. So kündigte Innenminister Nikos Voutsis am Wochenende an, dass sein Land die nächsten Tilgungsraten an den Internationalen Währungsfonds (IWF) nicht überweisen werde. Am Montag kassierte ein Sprecher von Premier Alexis Tsipras die Aussagen allerdings wieder.

Einer weiteren Idee von Varoufakis war sogar nur eine Halbwertzeit von wenigen Minuten beschieden. Der Minister hatte am Dienstagnachmittag angeregt, das Abheben von Geld an Bankautomaten mit einer "kleinen Gebühr" zu belegen. Kurz darauf kam allerdings bereits eine offizielle Mitteilung, dass die Regierung eine solche Maßnahme ablehne.

"Er hilft dem Prozess nicht"

EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker kritisierte die Rolle von Varoufakis im Schuldenstreit. "Er hilft dem Prozess nicht", sagte der Luxemburger in einem Interview. "Varoufakis ist der Finanzminister eines Landes, das großen Problemen gegenübersteht. Er macht nicht den Eindruck, als ob er das wüsste."

Mehr Vertrauen setzt Juncker nach eigenen Angaben in Regierungschef Tsipras. "Ich finde ihn sehr sympathisch, sehr konstruktiv - und ich habe eine sehr freundschaftliche Beziehung zu ihm."

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