Bodo Ramelow und Matthias Platzeck

Wer sind die Schlichter im Bahn-Konflikt? Platzeck und Ramelow sollen's richten

Stand: 21.05.2015 09:08 Uhr

Eine Schlichtung soll nun doch den Tarifkonflikt zwischen Bahn und GDL beenden. Helfen sollen dabei der frühere brandenburgische Ministerpräsident Platzeck und der jetzige Regierungschef Thüringens, Ramelow. tagesschau.de stellt die beiden vor.

Matthias Platzeck - Vom "Deichgrafen" zum Landesvater

Seit der Wende hatte Matthias Platzeck die Landespolitik in Brandenburg geprägt, zuletzt elf Jahre lang - von 2002 bis 2013 - als Ministerpräsident. Nun hat die Deutsche Bahn den 61-Jährigen als Schlichter im Tarifkonflikt mit der Gewerkschaft GDL benannt.

Matthias Platzeck | Bildquelle: picture alliance / dpa
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Matthias Platzeck

Platzeck gilt als sehr nachdenklicher und bodenständiger Politiker. Als Brandenburger Regierungschef entwickelte sich der gebürtige Potsdamer zum populären Landesvater. Zuvor hatte er sich als Umweltminister während der Oderflut 1997 den Ruf eines zupackenden Machers und "Deichgrafen" erworben. Bei der Elbeflut im Sommer 2013 ging Platzeck aber offenbar über seine Kräfte hinaus. Nach einem Dauereinsatz in den Flutgebieten erlitt er einen leichten Schlaganfall und trat als Regierungschef zurück. Seitdem ist er unter anderem als Vorsitzender des Deutsch-Russischen Forums vor allem in der Osteuropa-Politik aktiv.

Schon 2006 hatte Platzeck die Gesundheit einen Strich durch die Rechnung gemacht: Nach zwei Hörstürzen, einem Kreislauf- und einem Nervenzusammenbruch im Frühjahr 2006 war Platzeck nach nur wenigen Monaten als Chef der Bundes-SPD zurückgetreten.

Bodo Ramelow - Vom Ex-Gewerkschafter zum Regierungschef

Der zweite künftige Bahn-Schlichter hält einiges an harter Konfrontation aus und ist fähig, Kompromisse zu schmieden - das hat Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow in seiner bisherigen Karriere hinlänglich bewiesen.

Bodo Ramelow | Bildquelle: dpa
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Bodo Ramelow

Ende vergangenen Jahres wurde Ramelow erster Regierungschef der Linkspartei in einem deutschen Bundesland. Dafür hatte der gebürtige Niedersachse lange gearbeitet. Nach 24 Jahren Gewerkschafts- und Parteipolitik für die Partei in Thüringen nahm ihn dort am Ende niemand mehr als "Wessi" wahr. Erst vor kurzem lobte er noch einmal die Gewerkschaften als "Rückgrat der Gesellschaft". Der 59-Jährige ist machtbewusst - und macht aus seinen politischen Überzeugungen kein Hehl: Im Landtagswahlkampf des vergangenen Jahres marschierte er für Fotografen mit einer kleinen roten Figur des Kapitalismuskritikers Karl Marx am Landtag vorbei.

Von Beruf ist Ramelow Einzelhandelskaufmann. Vor dem Mauerfall war er Gewerkschaftssekretär für Mittelhessen in Marburg. In Thüringen stieg er zum Landeschef der Gewerkschaft Handel, Banken, Versicherungen auf. 1999 ging er für die Linkspartei in den Landtag. Von 2005 bis 2009 saß er im Bundestag. In der Zeit managte er den Zusammenschluss der damaligen Ost-PDS mit der West-WASG zur Linkspartei. Der verheiratete Vater zweier Kinder hebt auch gern seinen christlichen Glauben hervor.

Wer sind die Schlichter im Bahn-Tarifstreit?
ARD-Mittagsmagazin 13:00 Uhr, 21.05.2015, Jan-Peter Bartels, HR

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