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Eidgenössisches Departement für Verteidigung,
Bevölkerungsschutz und Sport

Das Rüstungsprogramm 2008

20.02.2008
Der Bundesrat hat das Rüstungsprogramm 2008 (RP 08) verabschiedet. Es umfasst Verpflichtungskredite von 917 Millionen Franken für vier Vorhaben. Das RP 08 steht im Einklang mit der Umsetzung des Entwicklungsschritts 2008/11 (ES 08/11). Es sieht eine erste Tranche Geschützter Mannschaftstransportfahrzeuge vor. Weiter sollen ABC-Aufklärungsfahrzeuge sowie Nachweisfahrzeuge für die ABC-Abwehr beschafft werden. Mit einem Programm zum Erhalt der Fähigkeiten sollen die F/A-18 Kampfflugzeuge für die zweite Hälfte ihrer Nutzungsdauer einsatzbereit gehalten werden. 594 Millionen Franken der Aufträge aus dem RP 08 fliessen als direkte und indirekte Beteiligung in die schweizerische Wirtschaft.
Geschütztes Mannschaftstransportfahrzeug (GMTF), 1. Tranche, 396 Mio. Fr.
Mit den Radschützenpanzern 93 kann die Infanterie nur einen Teil ihrer Bedürfnisse abdecken. Das Gros der Infanterie wird gegenwärtig mit ungeschützten Fahrzeugen transportiert. Die Armee braucht deshalb ein Fahrzeug, das sowohl bei nichtmilitärischer als auch bei offener militärischer Gewaltanwendung Schutz, Beweglichkeit sowie Führungsfähigkeit gewährleistet. Das GMTF basierend auf dem Typ DURO IIIP erfüllt dieses Bedürfnis. Es soll in erster Priorität im Rahmen der Raumsicherung und bei subsidiären Einsätzen, wie beispielsweise bei Bewachungs- und Überwachungsaufgaben, eingesetzt werden. Es eignet sich ebenfalls für besonders schutzbedürftige Transporte aller Art und für Einsätze von Verbänden im Rahmen der Friedensförderung.
Um der Weiterentwicklung der Infanterie und deren Einsatzspektrum nach dem ES 08/11 nicht vorzugreifen, wird die Fähigkeit zum geschützten Transport in mehreren Tranchen realisiert. Das GMTF ergänzt die bereits im Einsatz stehenden Radschützenpanzer 93 und den Schützenpanzer 2000. Gegenüber diesen weist es geringere Investitions- und weniger hohe Betriebskosten auf.

ABC-Aufklärungsfahrzeug (ABC Aufkl Fz), 70 Mio. Fr.

Jedes ABC-Ereignis beeinflusst stark die Einsätze der Armee. Das ABC-Aufklärungsfahrzeug soll die Einsatzverbände sowie die zivilen Behörden bei der dynamischen Erfassung von radioaktiven (A), biologischen (B) oder chemischen (C) Stoffen durch Echtzeitmessungen in einem kontaminierten Umfeld unterstützen. Es ist für Einsätze ober- und unterhalb der Kriegsschwelle vorgesehen. Deshalb muss es neben dem entsprechenden ABC-Schutz auch gepanzert sein.
Die zwölf ABC-Aufklärungsfahrzeuge sollen – zusammen mit den Nachweisfahrzeugen für die ABC-Abwehr – die Lücke zwischen der einfachen ABC-Abwehr aller Truppen und dem künftig noch einzigen, standortgebundenen ABC-Abwehr-Labor schliessen.

Nachweisfahrzeuge für die ABC-Abwehr (Nachweis Fz ABC Abw), 47 Mio. Fr.

Beschafft werden vier mobile, geschützte ABC-Nachweissysteme mit je drei DURO IIIP, mit Aufbauten und entsprechenden Rüstsätzen für den A-, B- und C-Nachweis (insgesamt 12 Fahrzeuge). Gegenüber dem gepanzerten ABC-Aufklärungsfahrzeug verfügen die Nachweisfahrzeuge für die ABC-Abwehr über ein wesentlich erweitertes Einsatzspektrum für Analysen im A-, B- und C-Bereich. Sie ermöglichen die Identifikation von radioaktivem Material, biologischen und chemischen Kampfstoffen, toxischen Industriechemikalien wie auch flüssigen oder gelösten organischen Feststoffen.
Sie sind für ABC-Abwehrmissionen im Rahmen der Unterstützung ziviler Behörden (einschliesslich Katastrophenhilfe im In- und Ausland), der Raumsicherung und der Abwehr eines militärischen Angriffs ausgerüstet. Die Fahrzeuge operieren wenn immer möglich ausserhalb des kontaminierten Gebietes und bleiben – im Falle eines Raumsicherungseinsatzes oder bei der Abwehr eines militärischen Angriffs – ohne Kontakt mit dem Gegner.

Erhalt der Fähigkeiten des F/A-18 (F/A-18 WE), 404 Mio. Fr.
Die F/A-18-Flotte der Luftwaffe ist das Rückgrat der Schweizer Luftverteidigung. Sie soll für die zweite Hälfte ihrer vorgesehenen rund 30-jährigen Nutzungsdauer vorbereitet und an die rasche technologische Entwicklung der Systeme für Luftpolizei- und Luftverteidigungseinsätze angepasst werden. Der Erhalt der Fähigkeiten der 33 F/A-18 umfasst Hard– und Softwareanpassungen an die neuste technologische Entwicklung. Aus Gründen der Wirtschaftlichkeit werden diese zeitlich mit ähnlichen Programmen anderer F/A-18-Betreibernationen abgestimmt. Aus finanziellen Gründen wird jedoch darauf verzichtet, den F/A-18 für Einsätze in den Bereichen Luft-Boden und Zielaufklärung auszurüsten.
Ein Schwergewicht für den Erhalt der Fähigkeiten zur Wahrung der Lufthoheit und zur Luftkriegsführung bildet der Tiger Teilersatz (TTE), welcher für eines der nächsten Rüstungsprogramme vorgesehen ist. Die mit dem vorliegenden Rüstungsprogramm beantragten Massnahmen zum Erhalt der Fähigkeiten des F/A-18 haben keine präjudizierende Wirkung auf die Wahl des TTE.
Adresse für Rückfragen:
Sebastian Hueber
Sprecher VBS
031 324 88 75
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