Rüstungsprogramm 2015

Die Armee muss die Fähigkeit zur Luftaufklärung besitzen. Drohnen sind ein wichtiges Mittel dazu. Das aktuelle Aufklärungsdrohnensystem 95 (ADS 95) mit noch 15 Drohnen ist am Ende der geplanten Nutzungsdauer angelangt und veraltet. Es muss ersetzt werden. Das VBS hat am 4. Juni 2014 nach einer gründlichen Evaluation einen Typenentscheid gefällt. Beschafft werden sollen sechs unbewaffnete Aufklärungsdrohnen Hermes 900 HFE des israelischen Anbieters Elbit Systems. In der Beschaffung inbegriffen sind Sensoren, Bodenkomponenten, Logistikpaket, Ausbildungsmittel und Ausbildung. Das System Hermes 900 HFE erfüllt die schweizerischen und militärischen Qualitäts- und Bedarfsanforderungen am besten. Verbesserungen im Vergleich zum aktuellen System ADS 95 sind unter anderem: ein signifikant verbessertes Kosten-Nutzen-Verhältnis, flexiblere Einsatzmöglichkeiten dank Allwettertauglichkeit, deutlich längere Verweildauer in der Luft, weniger Bodenstationen und kleinere Lärmemissionen sowie Einsätze ohne Begleitflugzeug.

Die neuen Drohnen sind unbewaffnet. Kampfdrohnen sind auf absehbare Zeit kein Thema im VBS. Wie das Vorgängermodell ADS 95, werden die neuen Drohnen in der normalen Lage mehrheitlich zur Unterstützung der zivilen Behörden, z.B. Grenzwachtkorps, Polizei, Feuerwehr oder kantonale Führungsstäbe, eingesetzt werden.

Die Beschaffung erfolgt hauptsächlich im Zeitraum 2016 bis 2019. Die Auslieferung der Drohnen und des Bodenmaterials erfolgt 2019. 2020 soll das neue Aufklärungsdrohnensystem einsatzbereit sein.

Der seit 1993 eingesetzte Schiesssimulator zum Sturmgewehr 90 hat sein Nutzungsende erreicht. Die Unterhaltskosten stiegen und Ersatzteile können nicht mehr beschafft werden. Damit die Soldaten auch in Zukunft realitätsnah geschult werden können, soll der bestehende Simulator durch den «Schiesssimulator zum Sturmgewehr 90 Neue Technologie» ersetzt werden. Die Beschaffung umfasst 500 Sets à zehn Simulatoren inklusive Zubehör und Logistik.

Die Grundausbildung der Angehörigen der Armee an der persönlichen Waffe (Sturmgewehr 90 oder Sturmgewehr 07) hat sich bewährt. Die Simulationsausrüstung soll die Schiessgrundausbildung weiterhin ergänzen. Der Hauptnutzen des Schiesssimulators liegt in der verbesserten Ausbildung. Gefechtssituationen auf Gegenseitigkeit können ohne Gefährdung der Soldaten realitätsnah simuliert werden. Darüber hinaus ergeben sich gegenüber dem Schiessen mit Kampfmunition Einsparungen hinsichtlich des Verschleisses am Sturmgewehr 90. Dies führt zusätzlich zu einer reduzierten Umweltbelastung (Lärm, Bodenbelastung durch Schwermetalle).

Die Beschaffung der neuen Simulatoren erfolgt hauptsächlich von 2016 bis 2018.

Zur Erfüllung ihrer Einsätze benötigt die Armee ein geländegängiges leichtes Motorfahrzeug für den Personen- und Materialtransport, den Betrieb von Fachsystemen sowie als Zugfahrzeug für Anhänger. Die 1989 eingeführte Fahrzeugflotte Steyr-Daimler-Puch 230 GE nähert sich ihrem Nutzungsende. Instandhaltung sowie Reparaturkosten übersteigen die betriebswirtschaftlich vertretbare Grenze. Zudem gestaltet sich die Versorgung mit Ersatzmaterial schwierig, weil dieses zum Teil nicht mehr hergestellt wird. Die Flotte soll abgelöst werden. Bereits mit dem Rüstungsprogramm 2014 wurde die Ablösung durch eine 1. Tranche Stationswagen des Typs Mercedes-Benz G 300 CDI 4×4, fünftürig, für den Personen- und Materialtransport, eingeleitet. Für die Aufnahme von Bedienmannschaft und Fachsystemen wie Übermittlungsgeräten, Computeranlagen oder globalem Positionierungssystem (GPS) sollen nun weitere Geländewagen beschafft werden. Die Beschaffung umfasst 679 Grundfahrzeuge Mercedes- Benz G 300 CDI 4x4, mit Kastenaufbau und 200 Stationswagen Mercedes-Benz G 300 CDI 4x4, fünftürig, inkl. der Integration der Fachsysteme und der Logistik.

Die Beschaffung wird hauptsächlich von 2017 bis 2022 abgewickelt.