Seite drucken | Fenster schliessen
Eidgenössisches Departement für Verteidigung,
Bevölkerungsschutz und Sport

Zusätzliches Rüstungsprogramm 2015

 

Beschaffungen

 

Ersatz von Komponenten der mobile Kommunikation, Beschaffungsschritt 1: 118 Millionen Franken

Ersatz von Komponenten der mobilen Kommunikation

Die in der Armee eingesetzten Informatik- und Kommunikationssysteme sind einzeln beschafft worden. Sie weisen eine ungenügende Durchgängigkeit der Informationen auf. Zudem stehen insbesondere für die beweglichen Einsatzelemente zu wenig Datenbandbreiten zur Verfügung. Dies führt zu komplizierten und in der Folge verzögerten Planungs- und Führungszyklen, die den heutigen Bedürfnissen nicht mehr entsprechen.

Viele der im Einsatz stehenden Telekommunikationssysteme erreichen zwischen 2018 und 2022 ihr Nutzungsende und müssen deshalb ersetzt werden. Dieser Ersatz soll jedoch nicht System für System unter Beibehaltung der vielen Schnittstellen zu Nachbarsystemen erfolgen. Vielmehr sollen die zu ersetzenden Systeme in ein Gesamtkonzept integriert werden und damit als Teile einer Informations- und Kommunikationstechnologie-Plattform funktionieren, die den durchgängigen Datenaustausch ermöglicht und die erforderlichen Datenbandbreiten zur Verfügung stellt. Die Armee beabsichtigt deshalb, die vielfältige Systemlandschaft in sechs Beschaffungsschritten in eine einheitliche Telekommunikationsplattform zu überführen.

Beschaffungsumfang und Zeitraum

In einem ersten Schritt wird der spätere Verbund konzipiert und geplant: Welche Technologien und welche Netze sollen in welchen Lagen und für welche Zwecke zur Verfügung stehen? Mit dem teilweisen Ersatz der heutigen Richtstrahlgeräte durch Richtstrahlgeräte mit erweiterter Funktionalität kann insbesondere die schnelle Verbreitung von Lagebildern unterstützt werden. Das Erstellen der Grundlagen für  die Systeme Taktischer Funk, Bordverständigungsanlage und Sprechgarnitur bereitet die Umsetzung der nachfolgenden Beschaffungsschritte vor.

Mit den in den Jahren 2018 bis 2027 geplanten Beschaffungsschritten 2 bis 6 geht es einerseits um die Beschaffung von Systemen (Taktisches Funksystem neue Generation, Bordverständigungsanlage neue Generation, Sprechgarnituren neue Generation, Richtstrahlgeräte neue Generation, Ersatz IMFS, Feldtelefone neue Generation, Hochfrequenz-Funk, Feldanschlusskästen), andererseits um die Erschliessung neuer Einsatzräume, die Mitnutzung anderer Netze sowie weiterer Planungs- und Integrationsunterstützung.

 

Munition: 100 Millionen Franken

Munition

Um die Bevorratung für die Ausbildung (inklusive Schiesswesen ausser Dienst) bzw. den Einsatz mit 5,6-mm-Gewehrpatronen 90 und gleichzeitig den Lagervorrat an 9-mm-Pistolenpatronen 14 sicherzustellen, sind Nachbeschaffungen notwendig. Aus technischen Gründen ist zudem der Zünder der Handgranate 85 zu ersetzen.

Die 5,6-mm-Gewehrpatrone 90 ist seit Mitte der 1990er Jahre die  Standardmunition der Armee für  die persönliche Waffe, die 9-mm-Pistolenpatrone 14 (ersetzt 9-mm-Pistolenpatrone 41) diejenige für die 9-mm-Pistole. Die Lagervorräte nahmen stetig ab, da seit 2001 die Nachbeschaffungen für die 5,6-mm- Gewehrpatrone 90 den jährlichen Verbrauch für die Ausbildung (inklusive Schiesswesen ausser Dienst) und den Einsatz nicht mehr deckten.

Zur Bildung eines Lagervorrates und zur Deckung des Verbrauchs werden gleichzeitig 9-mm-Pistolenpatronen 14 beantragt.

Der Zünder der Handgranate 85 muss aus technischen Gründen (Dichtigkeit, Lebensdauer) ersetzt werden. Der Ersatz erfolgt durch einen in Form und Funktion identischen Handgranatenzünder. Die Revision umfasst die Nachbeschaffung sowie die Auswechslung der Zünder.

Beschaffungsumfang und -zeitraum

Beschafft werden:

  • 70 Millionen Schuss der 5,6-mm-Gewehrpatrone 90,
  • 60 Millionen Schuss der 9-mm-Pistolenpatrone 14 sowie
  • 1 Million Zünder zur Handgranate 85.

Die Beschaffung erstreckt sich aufgrund der benötigten Menge und unter Berücksichtigung der Produktionskapazitäten sowie des jährlichen Verbrauchs an Gewehr- und Pistolenmunition über mehrere Jahre (2016 bis 2024).

 

Nutzungsverlängerung 35-mm-Mittelkaliber-Fliegerabwehrsystem:
98 Millionen Franken

35-mm-Mittelkaliber-Fliegerabwehrsystem

Alle drei heute im Einsatz stehenden Fliegerabwehrsysteme werden in den nächsten Jahren an ihr Nutzungsende gelangen. Damit bis zur Einführung eines Nachfolgesystems über kurze Reichweite im Objektschutz keine  Lücke entsteht, ist das 35-mm-Mittelkaliber-Fliegerabwehrsystem einem Nutzungsverlängerungsprogramm zu unterziehen. Mit Werterhaltungsmassnahmen soll die Nutzungsdauer der Fliegerabwehrkanonen und Feuerleitgeräte bis mindestens 2025 verlängert werden. Die noch nicht vernetzten Mittelkaliber-Fliegerabwehrabteilungen erfahren zudem eine Umrüstung zum Sensorverbund.

Die bodengestützte Fliegerabwehr mit kurzer Reichweite umfasst das leichte Fliegerabwehrlenkwaffensystem Stinger, das mobile Fliegerabwehrlenkwaffensystem Rapier und das 35-mm-Mittelkaliber-Fliegerabwehrsystem. Sie schützt Objekte und Infrastruktur vor Angriffen aus der Luft.

Im Rahmen des Projekts «Bodengestützte Luftverteidigung 2020» – bestehend aus Systemen mit kurzer Reichweite und Systemen mit mittlerer Reichweite – sollen die heutigen, in die Jahre gekommenen drei Fliegerabwehrsysteme durch Sensoren und Geschütze (Effektoren) der neuesten Generation abgelöst werden.

Heute ist eine Abteilung im Mittelkaliber-Fliegerabwehr-Sensorverbund (Vernetzung der Feuerleitgeräte mit einer zentralen Führungsanlage) ausgerüstet. Die beiden anderen noch nicht vernetzten Abteilungen sind entsprechend umzurüsten. Mit der angestrebten Vereinheitlichung aller drei Abteilungen kann einerseits eine einheitliche Ausbildung, andererseits aber vor allem der gleichzeitige Schutz von Einzelobjekten (z.B. internationale Konferenzen, zivile / militärische Infrastrukturobjekte) an mehreren Standorten sichergestellt werden.

Beschaffungsumfang und -zeitraum

Die Beschaffung erfolgt im Zeitraum 2016 bis 2020. Sie beinhaltet das Grundpaket Nutzungsverlängerung (Revision / Umbau von 38 Feuerleitgeräten / 55 Geschützen sowie einen Wechsel bei den drei Control-Centern auf eine neue Hardware-Plattform), Ersatzteile und Logistikmaterial, Bereitstellungen der armasuisse und den Änderungsdienst während des Projektes.

 

Werterhaltung Lastwagen leicht, geländegängig, 4x4, Duro I:
558 Millionen Franken

Lastwagen leicht, geländegängig, 4x4, Duro I

Mit den Rüstungsprogrammen 1993 und 1997 wurden insgesamt 3000 leichte geländegängige Lastwagen, 4x4, Duro I, beschafft und seither als Transportmittel eingesetzt. Um die Transportkapazität weiterhin sicherzustellen, sollen 2220 Duro I einer Werterhaltung unterzogen und so ihre Nutzungsdauer verlängert werden.

Der Duro I eignet sich sehr gut sowohl für Einsätze abseits befestigter Strassen als auch auf dem Strassennetz. Der Aufbau kann mit wenigen Handgriffen entweder für den Mannschafts- oder den Materialtransport eingerichtet werden. Ein anderes Fahrzeug, das die Transportbedürfnisse im selben Masse erfüllt, ist nicht auf dem Markt verfügbar. Im Angebot stehen entweder schwerere und teurere militärische Fahrzeuge mit höherem Schutzfaktor wie Radschützenpanzer oder kostengünstigere zivile Fahrzeugversionen, die nicht alle militärischen Anforderungen erfüllen und eine entsprechend kürzere Nutzungsdauer aufweisen.

Das Werterhaltungspaket umfasst die Sanierung des  Grundfahrzeugs und neue Motoren inklusive Partikelfilter. Des Weiteren werden Fahrzeugelektrik und Fahrzeugbeleuchtung erneuert, die Bremsanlage überarbeitet, ein Antiblockiersystem und ein elektronisches Stabilitätsprogramm integriert und der Mannschaftsaufbau ersetzt respektive mit  integriertem Überrollschutz und 4-Punkte-Gurtesystem versehen. Die Werterhaltung erhöht die Sicherheit der Truppe und verlängert die Nutzungsdauer der Duro I bis 2040.

Beschaffungsumfang und -zeitraum

1940 Duro I inklusive Mannschaftsaufbauten sowie 280 Duro I (nur Trägerfahrzeug) sollen einem Werterhaltungsprogramm unterzogen werden. Die verbleibenden 780 Duro I mit Spezialaufbauten wurden weniger beansprucht und werden deshalb keiner Werterhaltung unterzogen. Die Werterhaltung erfolgt hauptsächlich im Zeitraum 2018 bis 2022.

 

Für Fragen zu dieser Seite: Kommunikation VBS

Medienkonferenz

Medienkonferenz des Bundesrates vom 12. August 2015 mit Bundesrat Ueli Maurer und Martin Sonderegger, Rüstungschef. Externe Seite.

Zusätzliches Rüstungsprogramm 2015

Medienkonferenz des Bundesrates vom 12. August 2015 mit Bundesrat Ueli Maurer und Martin Sonderegger, Rüstungschef.

Seite drucken | Fenster schliessen