29.09.2015, 15:43  von apa/ekh

Privatisierung der Sonnentherme Lutzmannsburg gescheitert

Sonnentherme Lutzmannsbrug bleibt - zumindet vorerst - in Besitz des Landes. / Bild: (c) WB/Martina Draper

"Das Gesamtkonzept, das uns vorgelegt wurde, hat uns nicht gereicht.“ Zudem betont man in Eisenstadt, dass die zur Gänze in Landesbesitz befindliche Therme Lutzmannsburg positiv bilanziere, „auf keinen Fall in irgendeiner Form unter Druck“.

Eisenstadt/Lutzmannsburg. Die Privatisierung der Sonnentherme Lutzmannsburg im Burgenland ist vorerst gescheitert. Die Landesregierung habe "beschlossen, das Angebot der spanischen Investorengruppe nicht anzunehmen", erklärte Wirtschaftslandesrat Alexander Petschnig (FPÖ) am Dienstag nach einer Regierungsklausur in Eisenstadt.

Petschnig bestätigte den kolportierten Kaufpreis von 4,8 Mio. Euro netto, zudem habe es noch Bestrebungen gegeben, diesen durch bestimmte Eventualverbindlichkeiten nach unten zu korrigieren. Alleine aus diesem Grund sei das Angebot "bei uns auf eine gewisse Skepsis getroffen", so Petschnig.

Bisher habe es lediglich "einen Vorschlag für einen Letter of Intent" gegeben, aber nichts Näheres. Montagnachmittag habe es dann "eine ausführliche Präsentation" durch die Investorengruppe vor Landeshauptmann Hans Niessl (SPÖ), Petschnig und Büromitarbeitern gegeben.

Paket mit zu wenig Substanz

"Wichtig war für uns natürlich das Gesamtpaket", so Petschnig. Der Preis alleine, die 4,8 Millionen seien auf den ersten Blick "sehr gering": "Das ist uns auch zuerst einmal sauer aufgestoßen". Man müsse jedoch den Zusammenhang betrachten, der Preis allein sei zu eindimensional.

"Das Gesamtkonzept, das uns vorgelegt wurde, hat uns beiden nicht gereicht. Das war uns zu wenig konkret", so Petschnig. Es sei nicht klar gewesen, wo der Benefit und wo das Wachstumspotenzial für Lutzmannsburg sein solle.

Das derzeit landeseigene Thermenressort bilanziere positiv. "Wir schreiben Gewinn", man sei "auf keinen Fall in irgendeiner Form unter Druck, das verkaufen zu müssen."

Deshalb habe man sich bewusst im Regierungsübereinkommen die Möglichkeit der Privatisierung offen gelassen. Allerdings müsse das Angebot insgesamt passen: "Das war in diesem Fall nicht der Fall", daher habe man den Beschluss gefasst, "dass wir das Ressort unter diesen Bedingungen nicht verkaufen werden".

Petschnig kritisierte, dass der Privatisierungsplan frühzeitig den Weg in die Medien gefunden hatte: Er habe "keine Freude damit", wenn während laufender Verhandlungen Informationen weitergegeben und veröffentlicht würden: "Ich befürchte tatsächlich, dass es in Zukunft, wenn es wiederholt vorkommt, negative Einflüsse auf mögliche zukünftige Investoren gibt".

Einige Interessenten

Bezüglich der Therme stünde es jedermann frei, ein Angebot zu legen, meinte der Wirtschaftslandesrat. "Positiver Spin Off der ganzen Diskussion" sei, dass es einige Interessenten für die Therme gebe

Unterstützung erhielt Petschnig von Landeshauptmann Niessl: Die Vorgangsweise sei so "absolut okay", sie sei auch einhellig in der Regierung festgelegt worden.

Das WirtschaftsBlatt 3 Wochen gratis testen
» Jetzt kostenlos bestellen

28.09.2015, 19:45

Neue Autos kommen teuer

15.09.2015, 17:44

Tag der Millionen-Pleiten – diesmal im Burgenland

14.09.2015, 09:23

Flüchtlinge: Polizei – Lage in Heiligenkreuz vor Eskalation

Mehr auf wirtschaftsblatt.at

    Mehr aus dem Web

    WERBUNG

    Kommentare

    0 Kommentare

    Verbleibende Zeichen: 1500

    14.09.2015, 07:54

    Flüchtlinge: „Kein Ende in Sicht“

    Im Burgenland sind seit Samstagmitternacht mehr als 16.600 Flüchtlinge aus Ungarn eingetroffen.

    12.09.2015, 19:30

    Der vermessene Kunde

    Neben dem Outlet-Center Parndorf lebt die Handelszukunft: Im Schauraum für Beacons, die Verbindung des Einkaufs in Filialen mit dem Internet, präsentiert LOC-Place Sender zur Kundenvermessung.

    12.09.2015, 07:38

    "In Zeiten schlechter Konjunktur sollte man investieren"

    Helene Sengstbratl. Die Arbeitslosigkeit im Burgenland steigt. Die Geschäftsführerin des AMS verlagert Geld hin zu Älteren, für die Wiedereingliederung in Betrieben. Weil es an zusätzlichen Mitteln fehlt, gibt es für andere weniger Kurse.

    09.09.2015, 19:01

    Gefragt, aber rar: Frauen in der Technik

    Die Jobchancen für Frauen in technischen Berufen sind groß, die Verdienstmöglichkeiten überdurchschnittlich. Doch die Zahl an Spezialistinnen ist überschaubar. Initiativen und Firmen wollen das ändern.

    09.09.2015, 12:27

    Frei und unter Aufsicht

    Arndt Schlacher übernahm 2004 den familieneigenen Getränkebetrieb. Aus einem „Haufen“ formte er einen hierarchisch strukturierten Betrieb. 2014 übernahm Partner C+C Pfeiffer 70 Prozent.

    Umfrage

    • Wie oft gehen Sie geschäftlich essen?
    • ein- bis zweimal im Monat
    • Einmal die Woche
    • Mehrmals die Woche
    • täglich