29.09.2015, 07:11  von Michael Riedler

Flüchtlinge – Wirtschaftskammer fordert "Solidaritätseuro"

Tirols Wirtschaftskammer-Präsident Jürgen Bodenseer / Bild: OSS Franz

Die Wirtschaft müsse Kosten für Flüchtlinge allein schultern, kritisiert Tirols Wirtschaftskammer-Präsident.

INNSBRUCK. Tirols Wirtschaftskammer-Präsident, Jürgen Bodenseer, schlägt einen zeitlich befristeten "Solidaritätseuro" vor, mit dem die Kosten für die Flüchtlinge bzw. deren Integration abgedeckt werden sollen-nach dem Vorbild des deutschen Solidaritätszuschlags. Einen solchen hat man dort zur Finanzierung der Wiedervereinigungskosten geschaffen. Der "Soli",wie er umgangssprachlich genannt wird, ist dort eine Ergänzungsabgabe zur Einkommensteuer, Kapitalertragsteuer und Körperschaftsteuer, von der niedrige Einkommen ausgenommen sind.

"Wir haben hier eine humanitäre Aufgabe, da sind alle Österreicher aufgefordert", sagt Bodenseer. Es könne nicht sein, dass etwa die Wirtschaft allein die Kosten für die Flüchtlinge schultern müsse. Bodenseer glaubt auch, dass die Bevölkerung mit einem "Soli" den Eindruck erhalten würde, Österreich schaue dem Flüchtlingsstrom nicht konzeptlos zu.

Diese Konzeptlosigkeit der Bundesregierung durchziehe auch die Wirtschaftspolitik, bei der sich die Regierungsparteien gegenseitig fesseln würden, kritisiert Bodenseer. Die Folge: Das von Kammerchef Christoph Leitl vor zwei Jahren konstatierte "Absandeln" des Standorts Österreich sei mittlerweile Realität geworden, und dies sei auch ein Grund für den Wahlausgang in Oberösterreich.

Mehr Arbeitslose

Laut jüngstem Top-Tirol-Konjunkturbarometer kann Tirols Wirtschaft heuer ein Wachstum von einem Prozent erreichen. Das ist zwar mehr als im Bundesdurchschnitt (0,5 Prozent), aber deutlich weniger als in Deutschland (1,7 Prozent) oder im Euroraum (1,4 Prozent). Folge: Die Arbeitslosigkeit in Tirol, die im Zeitraum Jänner bis August bei 6,8 Prozent lag, wird heuer im Jahresdurchschnitt wohl auf 7,1 Prozent steigen, kündigt Kammeramtsdirektorin Evelyn Geiger-Anker an. Bodenseer fordert ein Ende der "Belastungspolitik". (mr)

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    Kommentare

    21 Kommentare

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    Gast: xyz123 meint

    wenn so die Lohnnebenkostensenkung aussieht, na Bravo!
    Und sowas fordert die Wirtschaftskammer, Pfui!!!

    verfasst am 30.09.2015, 20:49

    Gast: Tatz meint

    Wenn man solche Aussagen hört die der Herr Bodenseer macht, bekommt man lust ihn mit dem nassen Fetzen aus dem Amt zu treiben!!!

    verfasst am 29.09.2015, 20:01

    Die Regierung hat's verbrochen, also sollen die auf das Dilemma bezahlen, aber nicht von unserem Steuergeld, sondern Privat.

    verfasst am 29.09.2015, 15:05

    Der WKO LOTTL und der WKO BODENSEER TRO..L müssten geteert und gefedert werden...

    verfasst am 29.09.2015, 14:41

    Gast: brabus meint

    Angesichts der sich häufenden Schwachsinnigkeiten die von Leuten geäußert werden die selbst keinen produktiven Beitrag für das Land liefern sondern lediglich Kosten erzeugen, besteht der Verdacht, dass eine neue Seuche ihre Ausbreitung über die mehr oder weniger vorhandene Hirnmasse solcher Menschen findet.

    verfasst am 29.09.2015, 13:14

    schon wieder ein geisteskranker auf freiem fuß. Musste das Landespsychatrische Krankenhaus Tirol wegen des hohen Andrangs Schutzsuchernder für Quartierzwecke geräumt werden ????

    verfasst am 29.09.2015, 12:47

    Leute macht euch keine Sorgen, die bestehenden Machthaber haben gelernt! Bis zur Wien-Wahl am 11. Oktober haben wir kein Flüchtlingsproblem! Objektive Berichterstattung nennt man das. Je nach Möglichkeit der Wählerbeeinflussung werden Themen gebracht oder nicht. Lt. SPÖ tragen die Flüchtlinge die Verantwortung für die jüngsten Wahlniederlagen - ergo, sorgt man dafür, dass weniger über die unzumutbare Situation berichtet wird! Einfaches Rezept zur Manipulation der Wähler........Genossen

    verfasst am 29.09.2015, 12:22

    Welche Kosten muß die Wirtschaft für die Flüchtlinge schultern ? Das ist ja lächerlich ! Im Gegenteil wird die Wirtschaft von Lohndumping profitieren ! Bodenseer ist untragbar - wie kommt soetwas in so eine Funktion ?

    verfasst am 29.09.2015, 11:00

    ich habe keine humanitäre Aufgabe und Verpflichtung gegenüber Wirtschaftsflüchtlingen

    verfasst am 29.09.2015, 10:52

    Wirtschafts- und Arbeiterkammer abschaffen, sofort. Von den eingesparten ZWANGSBEITRÄGEN könnte man vielleicht einen Euro Solidarbeitrag (solidarisch mit wem eigentlich?) abzweigen.

    verfasst am 29.09.2015, 10:50

    Ich schenke Ihnen meinen Ederertausender. Sagens mir Bescheid wenns ihn gekriegt haben. Das kann allerdings etwas dauern.

    verfasst am 29.09.2015, 10:44

    Bitte rufen's den Draghi an. Der druckt ihnen Billionen Soli's, wenn's wollen.
    Das ist Solidarität!

    verfasst am 29.09.2015, 10:37

    Gast: gast73 meint

    Ich habe keine (Wirtsschafts-) Flüchtlinge geholt. Warum soll ich einen Soli zahlen. Die nächste Idee könnte auch so lauten "Wir haben einen Milchsee" zahlt dafür auch einen Soli, kann in jede Richtung erweitert werden.

    verfasst am 29.09.2015, 09:56

    ist der komplett durchgeknallt?

    verfasst am 29.09.2015, 09:50

    Und da wundert sich noch irgendeiner über den FPÖ Höhenflug?

    verfasst am 29.09.2015, 09:46

    Diesmal ein Schwarzer mit einer neuen "guten" Idee.
    1. Deutschland hat keine Vorbildsrolle. Dieses Land wird von noch krankeren Hirnen regiert.
    2. Das der Standort Österreich absandelt ist durchaus auch der Unfähigkeit und Untätigkeit der Wirtschaftskammer zu verdanken, die anstatt sich auf politischer Ebene für Unternehmen einzusetzen lieber Sektkorken auf Kosten der Beitragszahler knallen ließ, um den Beitritt zur (ebenso unfähigen) eierlegenden Wollmilchsau namens Europäischer Union zu feiern.

    verfasst am 29.09.2015, 09:27

    Zuerst schütten sie die unternehmen mit auflagen und erhöhungen zu und dann wollens von der bevölkerung auch noch einen soli? von diesem soli zweigt sich die regierung und die kammer dann womöglich 80 prozent verwaltungsgebühr ab und 20 cent schmeißen's in den klingelbeutel.

    Ist der nicht ganz dicht?

    verfasst am 29.09.2015, 09:04

    Gast: Rand meint

    Die Wirtschaftskammer will billige Arbeitskräfte und wir Bürger sollen Zahlen. Der den Vorteil soll Zahlen das ist die Wirtschaft.

    verfasst am 29.09.2015, 08:54

    Colle Forderungen von einem Bubi, der jahrelang Taschengeld von der hart arbeitenden Mutti zugesteckt bekommen hat. Und von einem Bubi, der sich immer verdrückt hat, wenn es um Verantwortung übernehmen gegangen ist. Vielleicht spendiert er ja gleich ein paar Segways an die Flüchtlinge, mit denen er sonst so stolz in der City herumkurvt.

    verfasst am 29.09.2015, 08:20

    Gast: du meint

    holt euch das Geld von den Politikerpensionen- dort hört sich die Solidarität dann schnell auf -rein holen und der Bürger soll blechen wie immer..........

    verfasst am 29.09.2015, 07:54

    als bitte alle mitzahlen für die billigen arbeitskräfte der zukunft. wirtschaftskammer abschaffen, würde vermutlich mehr bringen.

    verfasst am 29.09.2015, 07:48

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