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Schweizer Armee

Einsatzbilanz 2005

Knapp 500 000 Diensttage in Einsätzen geleistet

Soldaten stapeln Sandsäcke (Vergrösserung im neuen Fenster)Vergrösserung im neuen Fenster
Angehörige der Armee halfen beim Hochwasser vom August 2005 – auch im Berner Mattequartier. (Bild: ZEM)
Für die Armee war das Jahr 2005 in Bezug auf die Einsätze ein intensives Jahr, welches von grossen Naturkatastrophen geprägt war. Das Schwergewicht der erbrachten Leistungen lag dennoch – wie bereits in den Vorjahren – bei den subsidiären Sicherungseinsätzen. Im 2005 wurden mit 496 934 Diensttagen fast 100 000 Diensttage mehr geleistet als im Vorjahr.





Diese Zunahme von fast 100 000 Diensttagen ist hauptsächlich auf drei Gründe zurückzuführen:
  • Im Bereich der Sicherheit wurden im Einsatz "AMBA CENTRO" (Schutz ausländischer Botschaften und Residenzen in Bern, Genf und Zürich) und im Rahmen der Sicherheit des WEF 2005 gegenüber 2004 Mehrleistungen von über 65 000 Diensttagen erbracht.
  • Bei der Bewältigung der beiden Naturkatastrophen Seebeben in Asien und Unwetter in der Schweiz hat die Armee fast 50 000 Diensttage geleistet.
  • Bei den VEMZ-Einsätzen (Verordnung über den Einsatz militärischer Mittel für zivile und ausserdienstliche Tätigkeiten) hat die Armee alleine für das Eidg. Jodlerfest in Aarau und das Eidg. Schützenfest in Frauenfeld über 10 000 Diensttage geleistet.

 

Helikopter in Sumatra (Vergrösserung im neuen Fenster)Vergrösserung im neuen Fenster
Die Schweizer Armee half nach der Flutkatastrophe in Asien. (Bild: ZEM)
Die Bilanz der Armee-Einsätze 2005 darf als sehr positiv gewertet werden. Sämtliche Aufträge konnten zur Zufriedenheit der politischen Auftraggeber erfüllt werden. Insbesondere die Leistungen nach der Flutkatastrophe in Asien und in den Unwettereinsätzen in der Schweiz lösten sehr positive Echos aus. Es war allerdings auch etwas Glück dabei. So absolvierten zum Zeitpunkt der August-Unwetter gerade mehr oder weniger die passenden Truppen ihren Truppendienst. Dies darf nicht darüber hinweg täuschen, dass die Armee mit den heutigen Beständen nicht mehr jederzeit solche Leistungen erbringen kann. Hingegen muss beim Einsatz "AMBA CENTRO" eine steigende Unzufriedenheit festgestellt werden. Dies betrifft insbesondere Verbände, welche bereits mehr als einmal im "AMBA CENTRO"-Einsatz standen.
Mehr als drei Viertel (82%) der 2005 in Einsätzen geleistete Diensttage wurden von Milizangehörigen der Armee (WK-Verbänden) erbracht (Vorjahr: 78%). Aufgrund laufender Bestandesreduktionen bei der Militärischen Sicherheit sank deren Anteil in Einsätzen um weitere fast 30 000 auf noch 56 254 Diensttage. Dies entspricht einem Anteil von 11 % (Vorjahr: 21%). Der Grossteil der weggefallenen Diensttage gingen ersatzlos zu Lasten der Verstärkung des Grenzwachtkorps. 7% (Vorjahr: 1%) wurden von Durchdienern geleistet.

 

Soldat am Sicherheitszaun (Vergrösserung im neuen Fenster)Vergrösserung im neuen Fenster
Einsatz am WEF 05. (Bild: ZEM)
Subsidiäre Sicherungseinsätze: Mit 323 777 Diensttagen wurden zwei Drittel der im Einsatz geleisteten Diensttage für subsidiäre Sicherungseinsätze erbracht. Dies sind rund 41 000 Diensttage mehr als im 2004. Die Zunahme ist vor allem auf die deutliche Erhöhung der Leistungen zu Gunsten "AMBA CENTRO" (+42 695 Diensttage) und des WEF 05 (+21 895 Dienstage) zurückzuführen. Dagegen wurden die Leistungen zu Gunsten des Grenzwachtkorps um 21 853 auf 42 463 Diensttage abgebaut.
Der Hauptanteil im Bereich der subsidiären Sicherungseinsätze wurde im Einsatz "AMBA CENTRO" mit 217 080 Diensttagen (Vorjahr 174'385) erbracht. Pro Tag standen für "AMBA CENTRO" durchschnittlich knapp 600 Angehörige der Armee (AdA) im Einsatz. Dies entspricht einer Zunahme von über 110 AdA pro Tag gegenüber dem Vorjahr. Dies ist darauf zurückzuführen, dass im 2005 erneut zusätzliche Objekte zur Bewachung übernommen werden mussten.
Beim WEF 05 wurden 59 213 Diensttage (Vorjahr 37 318) geleistet. Diese Erhöhung ist vor allem auf die gegenüber früheren WEF-Einsätzen verlängerte Assistenzdienstphase und den Betrieb eines zweiten militärischen Flugplatzes zurückzuführen.
Beim Einsatz "LITHOS" (Unterstützung des Grenzwachtkorps bei der Überwachung der Landesgrenze durch AdMil Sich wurden 42 463 Diensttage (Vorjahr 64 316) geleistet. Dabei standen täglich durchschnittlich 116 AdMil Sich im Einsatz. Weiter haben AdMil Sich im Einsatz "TIGER und FOX" (Unterstützung des Bundessicherheitsdienstes bei der Flugsicherheit) 5021 Diensttage (Vorjahr: 5268) geleistet.

Katastrophenhilfe: Im Rahmen der Katastrophenhilfe wurden 2005 insgesamt 17 089 Diensttage (Vorjahr: 389) geleistet. Nach der Flutkatastrophe in Asien hat das UNHCR der Schweiz ein Gesuch zur Unterstützung der humanitären Hilfsaktion in Sumatra gestellt. In 64 Operationstagen wurden 2'814 Diensttage geleistet. Mit den 3 eingesetzten Super Pumas hat die Armee in 476 Flugstunden 2267 Personen und 367,9 Tonnen Hilfsgüter transportiert.

 

Sandsäcke abfüllen (Vergrösserung im neuen Fenster)Vergrösserung im neuen Fenster
Im Nachgang zu den August-Unwettern leistete die Armee 45548 Diensttage. (Bild: ZEM)
Die heftigen Niederschläge im August 2005 haben in weiten Teilen der Schweiz zu schweren Überschwemmungen und Verwüstungen geführt. Bei der Armee gingen von 10 Kantonen mehr als 160 Unterstützungsgesuche ein, viele davon mehrteilig. Die Armee hat bei ihrem Einsatz 45 548 Diensttage, davon 14 073 als Katastrophenhilfe geleistet. Nebst dem Einbau von Notbrücken wurden auch fast 1000 Baggertage und über 1100 Kippertage geleistet. Die Luftwaffe transportierte in knapp 500 Flugstunden 9477 Personen und transportierte 860 Tonnen Güter, Schwemmholz und Tiere. Weiter hat die Armee über 2000 Tonnen Futtermittel zu Gunsten unwettergeschädigter Bauern transportiert. Der Einsatz ist noch nicht beendet, es muss mit weiteren Gesuchen gerechnet werden.

Nach dem schweren Erdbeben in Pakistan wurden der DEZA Spezialisten der Armee und Armeematerial im Wert von mehr als einer halben Million Franken zur Verfügung gestellt.

Unterstützungseinsätze: Der Umfang der Hilfe zugunsten ziviler Anlässe gemäss VEMZ (Verordnung über den Einsatz militärischer Mittel für zivile und ausserdienstliche Tätigkeiten) lag 2005 bei 58 241 Diensttagen. Gegenüber dem Vorjahr entspricht dies einer Zunahme von 34 165 Diensttagen (+141%). Dies ist primär auf den Einsatz im Nachgang zu den Unwettern in der Schweiz zurückzuführen. Dabei wurden zusätzlich zur Katastrophenhilfe 31 475 Diensttage als VEMZ-Einsatz geleistet. Zudem wurden alleine für die beiden Eidgenössischen Grossanlässe – Eidg. Jodlerfest in Aarau und Eidg. Schützenfest in Frauenfeld – über 10 000 Diensttage geleistet.

 

Militärische Friedensförderung (Peace Support Operations, PSO): Im Rahmen der militärischen Friedensförderung wurden rund 97 827 Diensttage geleistet. Dies entspricht gegenüber dem Vorjahr einer Zunahme von 4951 Diensttagen. Der Hauptanteil entfällt mit 77 123 Diensttagen auf die SWISSCOY im Kosovo. In der EU-geführten Stabilisierungsmission in Bosnien-Herzegowina (EUFOR) stehen seit Mai 2005 ein zweites Verbindungs- und Überwachungsteam sowie seit Juni 2005 ein Lufttransport-Detachement im Einsatz. Zudem standen weltweit rund 40 Angehörige der Armee als Militärbeobachter, Stabsoffiziere oder Entminungsexperten im Rahmen von UNO- oder OSZE Operationen im Einsatz.

 

Diensttage in Armee-Einsätzen 2001–2005

 20012002200320042005
Subsidiäre Sicherungseinsätze56081151873375007282164323777
Katastrophenhilfe10778112302438917089
Unterstützungseinsätze / VEMZ3798269691391822407658241
Militärische Friedensförderung7107574366884699287697827
Total166215304042505682399505496934

 

Für Fragen zu dieser Seite: Führungsstab der Armee (FST A)

Das Einsatzjahr 2005 in Kürze

Die Schweizer Armee hat im Jahr 2005 fast eine halbe Million Diensttage in Einsätzen geleistet, das ist ein Viertel mehr als im Jahr zuvor. Die Gründe für die Zunahme liegen beim Botschaftsschutz, den Naturkatastrophen und der Unterstützung von grossen Sport- und Kulturanlässen. Die Steigerung spiegelt auch den Wandel von der Ausbildungs- zur Einsatzarmee.

 

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