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Schweizer Armee

Einsatzbilanz 2008

Soldat regelt den Verkehr (Vergrösserung im neuen Fenster)Vergrösserung im neuen Fenster
Armeeangehörige standen während der UEFA EURO 08 unter anderem im Verkehrsdienst im Einsatz.

Mehr Diensttage für Sicherungseinsätze

Im Einsatzjahr 2008 der Schweizer Armee stand die Operation zu Gunsten der EURO 08 im Zentrum. Diese machte rund einen Fünftel aller im 2008 von der Armee erbrachten Leistungen in Einsätzen aus. Zudem wurde die Armee von Katastrophehilfe-Einsätzen im In- und Ausland verschont. Bei den Auslandoperationen hat die Armee ihr militärisches Engagement in Afghanistan aus Sicherheitsgründen beendet.

Die Schweizer Armee hat im 2008 in Einsätzen 548'317 Diensttage geleistet (Vorjahr 418'901). Die Zunahme von rund 30 Prozent gegenüber dem Vorjahr ist primär auf den Einsatz zu Gunsten der UEFA EURO 08 zurückzuführen. Alleine in dieser Operation wurden 123'935 Diensttage geleistet, was einem Anteil von 22% aller Leistungen in Einsätzen entspricht. Ohne diese Operation war der Leistungsumfang in Einsätzen im Vergleich zum Vorjahr etwa gleich. Pro Tag standen durchschnittlich 1'502 (Vorjahr: 1148) Soldatinnen und Soldaten im Einsatz, davon 274 (Vorjahr: 275) im Ausland.

Die Leistungen bei den subsidiären Sicherungseinsätzen machen mit 429'988 Diensttagen – wie schon in den Vorjahren – mehr als drei Viertel aller Einsatzleistungen aus. Während die Sicherheitsleistungen – primär wegen der EURO 08 – um rund 46% zugenommen haben, ist bei den Unterstützungseinsätzen ein Rückgang von rund 18% zu verzeichnen. Bei den friedensfördernden Einsätzen gibt es kaum Veränderungen zur Vorjahresperiode und im Rahmen der Katastrophenhilfe mussten im 2008 glücklicherweise keine Einsätze geleistet werden.

Der Anteil der von Miliztruppen (WK-Verbände und Durchdiener) erbrachten Leistungen hat sich mit 87% (oder 420'441 Diensttagen) gegenüber dem Vorjahr kaum verändert. Rund drei Viertel aller Einsatzleistungen wurden durch WK-Verbände erbracht. Hingegen ist der Anteil der Durchdiener-Leistungen gegenüber dem Vorjahr etwas gesunken (von 74'141 auf 54'450 Diensttage), was insbesondere auf tiefere Bestände und armeeinterne Aufträge zurückzuführen ist. 13% aller in Einsätzen geleisteten Diensttage (nämlich 73'426) wurden durch Berufsmilitär und Zivilangestellte der Armee erbracht, hauptsächlich durch Angehörige der Militärischen Sicherheit (58'637). Bei den Leistungen der Luftwaffe nicht eingerechnet sind die Profileistungen in den Bereichen Luftverteidigung, Luftaufklärung und Lufttransportdienstleistungen zugunsten des Grenzwachtkorps (GWK), der Polizei, der Rega und des Lufttransportdienstes des Bundes.

Die Bilanz der Einsätze der Armee im 2008 fällt positiv aus. Es konnten alle geforderten Leistungen erbracht werden. Insbesondere in den Einsätzen zu Gunsten des WEF 2008 und der EURO 2008 durfte die Armee Lob und Anerkennung entgegennehmen. Auch der Einsatz zum Schutz internationaler Einrichtungen ("AMBA CENTRO") wird von der Polizei insgesamt als gut bis sehr gut beurteilt. Diese positive Gesamtbilanz der Einsätze 2008 wird allerdings durch das tragische Bootsunglück auf der Kander getrübt. Bei diesem Unglück kamen vier Armeeangehörige ums Leben. Ein weiterer wird nach wie vor vermisst.

 

Soldat bei der Bewachung (Vergrösserung im neuen Fenster)Vergrösserung im neuen Fenster
Assistenzdienst zugunsten des Kantons Graubünden und des WEF 2008
Subsidiäre Sicherungseinsätze: Das Schwergewicht der erbrachten Leistungen lag mit 78% (Vorjahr 70%) – wie bereits in den Vorjahren – bei den subsidiären Sicherungseinsätzen. In den sieben verschiedenen Operationen wurden insgesamt 429'988 Einsatztage (Vorjahr: 294'489) geleistet. "EURO 08": Die aussergewöhnliche Zunahme von 46% ist primär auf den 94-tägigen Einsatz zu Gunsten der EURO 2008 zurückzuführen, bei welchem 123'935 Diensttage geleistet wurden. "ALPA ECO OTTO": Beim 38. World Economic Forum in Davos wird vom grössten je durchgeführten WEF gesprochen. Gleichzeitig war es aus Sicht der Polizeibehörden und aus Sicht der Armee eines der ruhigsten WEF. Bei diesem Einsatz wurden mit 61'422 (Vorjahr: 58'718) Diensttagen nur unwesentlich mehr Leistungen erbracht als im Vorjahr. Der minimale Mehraufwand ergab sich durch den erstmaligen Einsatz des Sensorenverbundes BODLUV. "AMBA CENTRO": Mit 202'567 Diensttagen (Vorjahr: 202'785) wurden fast die Hälfte aller Sicherheitsleistungen zum Schutz internationaler Einrichtungen erbracht. Dabei standen pro Tag durchschnittlich 555 Angehörige der Armee im Einsatz. "LITHOS": Die Leistungen zu Gunsten des Grenzwachtkorps haben aufgrund des neuen Bundesbeschlusses um 20% auf 36'778 Diensttage zugenommen. Pro Tag standen durchschnittlich 100 Angehörige der Militärischen Sicherheit im Einsatz. "TIGER/FOX": Die Leistungen zu Gunsten der Sicherheit im Luftverkehr entsprechen mit 2756 Diensttagen (Vorjahr: 2542) ebenfalls in etwa den Leistungen des Vorjahres. "JANUS" und "ARGOS": Hinzu kommen die beiden kleinen und kurzen Einsätze zur Unterstützung der zivilen Behörden des Kantons Genf für die beiden Anlässen World Policy Conference im französischen Evian und die Einweihung des grössten Teilchenbeschleunigers der Welt im CERN. Für die beiden Sicherheitseinsätze am Flughafen Genf-Cointrin wurden insgesamt 2530 Diensttage geleistet.

 

Bilder vom EURO 08-Einsatz der Armee

Militärpolizist mit Hund (Vergrösserung im neuen Fenster)Vergrösserung im neuen Fenster
Angehörige der Militärischen Sicherheit patrouillieren in der Hostcity Genf
Gruppe von Sanitätern in Militäruniform (Vergrösserung im neuen Fenster)Vergrösserung im neuen Fenster
Versammeltes militärisches Sanitätspersonal in der Hostcity Bern
Soldaten mit Trage in einer Menschenmenge (Vergrösserung im neuen Fenster)Vergrösserung im neuen Fenster
Soldaten helfen in der Hostcity Basel einem gehbehinderten Fussballfan.
Militärfahrzeug in der Zürcher Innenstadt (Vergrösserung im neuen Fenster)Vergrösserung im neuen Fenster
Fussballfans passieren in der Hostcity Zürich eine Strassensperre der Polizei.

 

Katastrophenhilfe: Im Bereich der Naturkatastrophen musste die Armee im Jahr 2008 im In- und Ausland keine Leistungen erbringen. In drei Unterstützungseinsätzen hat die Armee in den Gemeinden Reichenbach, Einsiedeln und Huttwil drei Notbrücken zurückgebaut, welche nach den Unwettern in den Jahren 2005 und 2006 erstellt wurden.

 

Soldaten errichten eine Plattform im Vierwaldstättersee (Vergrösserung im neuen Fenster)Vergrösserung im neuen Fenster
Einsatz der Armee zugunsten des Jodlerfestes 2008 in Luzern. (Bild: Werner Grossniklaus)
Unterstützungseinsätze: Bei den Unterstützungseinsätzen haben die Leistungen gegenüber dem Vorjahr um fast 20% auf 18'371 Dienstage abgenommen. Der Rückgang ist darauf zurückzuführen, dass deutlich weniger Einsätze für militärische Ehrendienste geleistet werden mussten und (anders als im Vorjahr) mit dem Eidgenössischen Jodlerfest in Luzern nur ein nationaler Anlass stattfand. Dafür mussten im 2008 fünf Skiweltcuprennen (Vorjahr: 3) mit insgesamt 10'607 Diensttagen unterstützt werden. Dies macht einen Anteil von 57% aller Unterstützungsleistungen aus. Im Bereich der Verordnung über den Einsatz militärischer Mittel für zivile und ausserdienstliche Tätigkeiten (VEMZ Externe Seite. Inhalt wird in neuem Fenster geöffnet.) wurden 37 Einsätze (Vorjahr: 40) geleistet. Mit 14'538 Diensttagen machen die acht grössten Einsätze (fünf Skiweltcuprennen, Eidg. Jodlerfest, Tour de Suisse und Pfadi-Bundeslager) 80% aller VEMZ-Leistungen aus.

 

Peace Support Operations (PSO): Im Rahmen der militärischen Friedensförderung wurden mit 99'958 Diensttagen (Vorjahr: 100'326) praktisch gleich viele Leistungen erbracht wie im Vorjahr. Durchschnittlich standen gleichzeitig 274 Personen im Ausland im Einsatz. Die einzige Veränderung gegenüber dem Vorjahr ist, dass die Schweiz ihr militärisches Engagement in Afghanistan auf den 1. März 2008 aus Sicherheitsgründen beendet und die beiden Verbindungsoffiziere aus dem Einsatzgebiet zurückgezogen hat. Mit 76'830 Diensttagen (Vorjahr: 77'275) entfällt der Hauptanteil von 77% wiederum auf die SWISSCOY im Kosovo. Im andern Kontingentseinsatz, der EU-geführten Stabilisierungsmission in Bosnien-Herzegowina (EUFOR/LOT), wurden 9409 Diensttage (Vorjahr: 9357) geleistet. Nebst diesen beiden Kontingentseinsätzen leisten rund 37 weitere Angehörige der Armee als Militärbeobachter, Stabsoffiziere oder Entminungsexperten weltweit ihren Dienst im Rahmen von UNO- oder OSZE-mandatierten Operationen. Bei diesen zahlenmässig kleineren, aber ebenso wichtigen Einsätzen wurden 13'719 Dienstage (Vorjahr: 13'694) geleistet.

 

Drohne über dem Stadion Letzigrund (Vergrösserung im neuen Fenster)Vergrösserung im neuen Fenster
Drohne der Schweizer Luftwaffe im Einsatz EURO 08

Einsätze der Luftwaffe: Die Luftwaffe kann, wie schon im Vorjahr, auf eine erneut intensives und erfolgreiches Einsatz- und Trainingsjahr ohne schwerwiegende Vorkommnisse zurückblicken. Luftverteidigung: Im Rahmen des Luftpolizeidienstes wurden 23 «Hot Missions» (Interventionen) – davon 8 während dem WEF 2008 und 5 während der EURO 2008 – auf Luftfahrzeuge ausgeführt. Bei den Vergehen handelte es sich um Luftraumverletzungen oder Problemen mit Funkverbindungen. Zudem wurden rund 308 «Live Missions» (Kontrollen von Staatsluftfahrzeugen) durchgeführt. Lufttransportdienst: Die Lufttransporteinsätze im Inland lagen schwergewichtig bei der Unterstützung der Behörden, des GWK, der Polizei sowie der Rega («Search and Rescue»). Dabei wurden, wie schon im Vorjahr, 1700 Flugstunden geleistet. Hinzu kommen die Flugleistungen für das WEF und die EURO 2008. Zudem wurden im Rahmen des Lufttransportdienstes des Bundes rund 1100 Flugstunden und für PSO-Einsätze im Ausland rund 900 Flugstunden erbracht. Luftaufklärung: Die Aktivitäten im Bereich Luftaufklärung umfassen schwergewichtig Missionen mit FLIR-Systemen Externe Seite. Inhalt wird in neuem Fenster geöffnet., Aufklärungsdrohnen (ADS), Fallschirmaufklärer und die Bordfotographie. Dabei wurden zugunsten der Polizei, des GWK und Dritter rund 170 Einsätze durchgeführt.

 

Für Fragen zu dieser Seite: Führungsstab der Armee (FST A)

Dokumentation

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