Mit heutigem Tag gibt die Wiener FPÖ mit einer großen Kampagne den Startschuß ab für den politischen Kampf um das rote Wien. Dies kündigte der Wiener FPÖ-Obmann Heinz-Christian Strache in einer Pressekonferenz an.
Über 1.000 freiheitliche Großflächenplakate, an die 80.000 Folder sowie um die 500 freiheitliche Außenveranstaltungen. "Kaum ein Platz in Wien, wo ich demnächst nicht das Wort ergreifen möchte", so Strache, der die Wiener Bevölkerung aufrütteln will. "Diese absolute SPÖ-Mehrheit tut der Stadt nicht gut. Nichts geht mehr, nichts bewegt sich mehr. Ein Kabinett der von Häupl politischen Totgesagten regiert diese Stadt", so Strache in Anlehnung an die aufsehenerregende Äußerung Häupls, dass es Defizite im Bürgermeister-Kabinett gäbe. "Rieder, Pittermann, Laska, Pittermann oder Kossina. Bei allen ist ein Wechsel schon seit Monaten Diskussion, aber nichts tut sich. Diese Stadt leidet an der Untätigkeit des Bürgermeisters", so Strache.
Trotz Dementi der SPÖ - Herbst 2005 als Wahltermin höchstwahrscheinlich
Es gäbe mehr als ernstzunehmende und äußerst zahlreiche Hinweise, vor allem auch aus der SPÖ selbst, dass dort niemand mehr an eine Wahl im Jahr 2006 denkt. Dies wäre für die SPÖ strategisch schlecht. "Entweder müsste der Bürgermeister während der österreichischen EU-Präsidentschaft wählen oder eine Zusammenlegung mit der Nationalratswahl in Kauf nehmen. Damit würde er sich aber die Gusenbauer-Bremse umhängen, was er mit Sicherheit nicht tun wird. Es zählt auch schon fast zur Wiener Tradition, dass die Wahl vorgezogen wird, und zwar auf den für die Wiener SPÖ strategisch besten Zeitpunkt. Dies wäre im Herbst 2005 der Fall", erläuterte Strache.
"Uns erwischt Häupl mit Sicherheit nicht am falschen Fuß. Wir sind gewappnet. Den Auftakt bildet eine Image-Kampagne für die Gruppe der Senioren, der Familien und der Jugend. Dies sind für uns auch gesellschaftspolitisch die am stärksten vernachlässigten Bevölkerungsgruppen in dieser Stadt. Wien sei zwar eine hervorragende Stadt, sie sei aber zusehends schlecht verwaltet", so Strache, der in diesem Zusammenhang an die Arbeitsmarktmisere, den Lainz-Skandal, die eskalierende Drogensituation sowie die unzähligen Lehrstellensuchenden erwähnte.
Wiener FPÖ kontert Häupl mit positiven Gegenmodellen
"Unsere Gegenmodelle dazu kommunizieren wir in einer ersten Phase mit positiven Imagebildern. Wir wollen, dass es in dieser Stadt wieder zu einem positiven Diskurs unter den Menschen kommt. Wir wollen, dass aus der Kraft der Bevölkerung neue Ideen für ein besseres Wien entstehen und auch getragen werden. Wir wollen die besten Köpfe unter den Wienerinnen und Wienern an einen Tisch zu bringen, gemeinsam mit Experten an einem Modell für ein besseres Wien im 21. Jhdt zu arbeiten. Wir wollen und werden das beste Wahlprogramm erarbeiten, das diese Stadt gesehen hat. Und zwar deshalb, weil es ein Programm gemeinsam mit den Bürgern sein wird. Von Wienern für Wiener", so Strache.
Der Wiener FPÖ-Obmann rechnet damit, dass Häupl die durch ihn selbst qualifizierten Schwachstellen seines Ressorts bis zur Wiener Wahl halten wird müssen. Der mehrfach angekündigte, aber nicht vollzogene Wechsel in den angesprochenen Ressort sei ein weiteres kräftiges Indiz dafür, dass die politisch Todgesagten bis zum Urnengang weiter fuhrwerken würden. Erst dann werde ein breiter Austausch im SPÖ-Team vollzogen.
Rote Perestrojka auch in Wien im Gange
"Ich bin auch zuversichtlich, dass dann Häupl in seinen Reihen die roten Dinosaurier so dezimiert hat, dass die Vranitzky-Doktrin der Ausgrenzung auch in Wien keinen Platz mehr haben wird. Ebenfalls, dass die Wiener SPÖ über den Tellerrand ihrer eigenen Parteigrenzen hinauszublicken vermögen wird und vernünftige Sachkoalitionen auch mit uns formell einzugehen bereit sein wird. Und wer kann heute ausschließen, dass dann etwa der Fuhrgasslhuber oder der Gustl Bauer einen guten Chianti-Tropfen kredenzen wird", so Strache, der mit heutigem Datum bezüglich der Wiener Wahl eine definitive Feststellung traf, nämlich, dass die absolute Mehrheit der Wiener SPÖ schon in Bälde wieder Geschichte sein werde.