GENF, 17.08.06 (rsn) -
Der Schweizer Radsportverband
erwartet im Dopingfall Jan Ullrich eine
lange juristische Aueinandersetzung.
"Es ist das erste Mal, dass
wir einen solchen Fall haben",
sagte am Donnerstag Lorenz Schäfli,
der Geschäftführer des Verbands
im Hinblick auf das Indizienverfahren
gegen Ullrich, der
verdächtigt wird Kunde
des Fuentes-Netzwerkes gewesen zu sein, der aber in keinem
Dopingtest positiv war.
"Es wird viele juristische Probleme
geben", meinte Schläfli
zu dem Verfahren gegen den
mit Schweizer Lizenz ausgestatteten deutschen Radstar.
Ein Disziplinarverfahren,
das am Vortag angekündigt worden war,
ist immer noch nicht eingeleitet worden,
auch wenn darüber im Prinzip schon entschieden wurde.
Die belastenden Dokumente,
die dem Schweizer Verband
von der UCI übermittelt wurden,
sind offenbar nur unbeglaubigte Kopien.
"Wenn wir
mit diesen Papieren
ein Verfahren eröffnet hätten,
hätte dieses
5 Minuten gedauert.
(Ullrichs) Anwälte hätten uns gesagt,
dass dies nicht mal zur Eröffnung eines
Verfahrens gereicht hätte",
sagte Schläfli,
der offizielle Dokumente
angefordert hat.
Der Schweizer Radsportverband
bestätigte derweil,
dass Gerhard Walter,
der Vorsitzende
der Disziplinarkommission
des Schweizer Olympischen Komitees,
nicht an dem Verfahren
gegen Ullrich teilnimmt.
"Herr Walter hat
sich in der Presse viel
zu dem Fall geäußert.
Esist klar, dass er nicht
100 Prozent objektiv ist",
sagte Schläfli. Ullrichs Anwälte
hatten einen Befangenheitsantrag gestellt.