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Jahresbericht und Ausblick 2006

Im Juni 2006 ist die Waldorf-Stiftung fünf Jahre alt geworden. Mit ihrem mittlerweile bewährten Konzept konnte sie das in diesem Jahr auf 4,2 Mio Euro angewachsene Vermögen in der Schulbewe­gung wirksam werden lassen. Über 20 Schulen erhielten zinsgünstige Darlehen zwischen 100.000 und 300.000 Euro für Investitionen, und die Ausschüttungssumme konnte im laufenden Haushaltsjahr 2006/07 auf 202.000 Euro angehoben werden. Wie breit die Fördermaßnahmen gefächert sind, zeigt die folgende Übersicht:

Bundeshaushalt: 40.000 Euro
20.000 € werden für das Einschulungsprojekt,
20.000 € für die Pädagogischen Arbeitswochen zur Verfügung gestellt.

Pädagogische Forschungsstelle: 5.000 Euro
Die Mittel sind für die Durchführung von Projekten bestimmt

Internationales: 6.000 Euro
3000 € WS Semily, Tschechien
1000 € Fremdsprachenlehrerausbildung/Ungarn
1000 € FWS Windhoek/Namibia
1000 € FWS Avignon

Grenzüberschreitender Schulbesuch: 10.000 Euro
(Lübeck, Frankfurt/Oder)

Aufbauhilfe:15.000 Euro
Interkulturelle Schule Mannheim 5000 €
Vaihingen/Enz 5000 €
Ismaning 5.000 €

Neubauprojekt FWS Prien: 20.000 Euro

Kleinprojekte

Marburg: Partnerschaft China/Chinesischunterricht 1.000 Euro

Qualitätsentwicklung: (Startpaket für neue Schulen) 5.000 Euro

Braunschweig: Esel, Schaf & Ziege 1.000 Euro
Die FWS Braunschweig ist auf einem weitläufigen Kasernengelände untergebracht, das u. a. durch drei pädagogisch wertvolle Tiere belebt wurde.

Schülertagung Lübeck
1.000 Euro

Fonds

Eurythmie: 44.000 Euro
40.000 € Bauzuschuss Eurythmiesaal Berlin-Dahlem
2000 € Schülerprojekt Witten,
1000 € Eurythmie-Orchester-Projekt Frankfurt/M.
1000 € Eurythmieprojekt Hamburg

 
Lehrerbildung:
52.000 Euro
19.000 € Seminar Stuttgart, 10.000 € Seminar Kassel
10.000 € Seminar Kiel, 5.000 € Initiative Fremdsprachen
5.000 € Seminar Berlin, 3000 € Musiklehrerausbildung Witten

Recht auf Kindheit 1.000 Euro
Waldorfkindergarten Andechs

Ribbek 1.000 Euro
FWS Frankfurt/Oder

Gesamt-Ausschüttungssumme in 2007:  € 202.000

Erfreulich ist die Entwicklung der Stiftungsfonds. Zu den bereits bestehenden Eurythmie- und Lehrer­bildungsfonds sind zwei weitere hinzugekommen:

Recht auf Kindheit: Dieser Fonds konnte Dank der Initiative von Frau Susanne Pühler mit einem Anfangskapital von 20.000 Euro begründet werden. Damit kann sich die Waldorf-Stiftung auch im Vorschulbereich, d. h. im ersten Jahrsiebt und damit in den Kindergärten engagieren. Wie schnell ein Fonds wirksam werden kann, zeigt sich an diesem Beispiel. Bereits im ersten Jahr nach der Begrün­dung wird eine Ausschüttung von 1000 Euro für die Errichtung eines Kindergartens in Andechs/ Bay­ern zur Verfügung gestellt.

Ribbeck-Fonds: Die Waldorfschulen in der Region Berlin-Brandenburg vereinbarten unter Verzicht auf die Errichtung eigener Schulstiftungen einen gemeinsamen Fonds für die Schulen der Region in der Waldorf-Stiftung anzulegen. Der Fonds wird gespeist durch im Umfeld der Schulen akquirierte Mittel, das Fonds­vermö­gen wird innerhalb der Waldorf-Stiftung als Sondervermögen verwaltet und fließt als Darlehen an die Schulen von Berlin und Brandenburg zurück. Die Erträge werden auf Vorschlag der Landes­ar­beitsgemeinschaft Berlin-Brandenburg ausgeschüttet. Aufgrund der Zusage eines generösen Stifters wird dieser Fonds auch in den nächsten Jahren kontinuierlich wachsen. Diese Beispiel gebende Fondsgründung hat mit der Bezeichnung Ribbeck-Fonds einen würdigen Namen erhalten, der auf die Nachhaltigkeit dieser Gründung hinweist. Gerne nehmen wir die Gelegenheit wahr, das dazugehö­rende Gedicht von Theodor Fontane hier zu zitieren:

Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland,
Ein Birnbaum in seinem Garten stand,
Und kam die goldene Herbsteszeit
Und die Birnen leuchteten weit und breit,
Da stopfte, wenn`s Mittag vom Turme scholl,
Der von Ribbeck sich beide Taschen voll,
Und kam in Pantinen ein Junge daher,
So rief er: „Junge, wiste`ne Beer?“
Und kam ein Mädel, so rief er: „Lütt Dirn,
Kumm man röwer, ick hebb`ne Birn.“

So ging es viele Jahre, bis lobesam
Der von Ribbeck auf Ribbeck zu sterben kam.
Er fühlte sein Ende, `s war Herbsteszeit,
Wieder lachten die Birnen weit und breit;
Das sagte von Ribbeck: „Ich scheide nun ab.
Legt mir eine Birne mit ins Grab.“
Und drei Tage drauf, aus dem Doppeldachhaus,
Trugen von Ribbeck sie hinaus.
Alle Bauern und Büdner mit Feiergesicht
Sangen „Jesus, meine Zuversicht“,

Und die Kinder klagten, das Herze schwer:
„He is dod nu. Wer giwt uns nu`ne Beer?“
So klagten die Kinder. Das war nicht recht-
Ach sie kannten den alten Ribbeck schlecht;
Der neue freilich, der knausert und spart,
Hält Park und Birnbaum strenge verwahrt,
Aber der alte, vorahnend schon
Und voll Misstraun gegen den eigenen Sohn,
Der wusste genau, was damals er tat,
Als um eine Birn` ins Grab er bat,
Und im dritten Jahr aus dem stillen Haus
Ein Birnbaumsprössling sprosst heraus.

Und die Jahre gehen wohl auf und ab,
Längst wölbt sich ein Birnbaum über dem Grab,
Und in der goldenen Herbsteszeit
Leuchtet`s wieder weit und breit.
Und kommt ein Jung`übern Kirchhof her,
So flüstert`s im Baume: „Wiste`ne Beer?“
Und kommt ein Mädel, so flüstert`s: „Lütt Dirn,
Kumm man röwer, ick gew`di `ne Birn.“

So spendet Segen noch immer die Hand
Des von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland.