AWMF online

Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften

Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Kinderchirurgie

Varikozele

Definition:

Variköse Erweiterung der Venen des Plexus pampiniformis. Betroffen ist fast ausschließlich die linke Skrotalseite. Die Manifestation erfolgt in der Präpubertät und Pubertät.

Ätiologie:

Venöse Insuffizienz der Vena testicularis. Die symptomatische Varikozele verursacht durch retroperitoneale Tumoren ist bei Kindern sehr selten und durch Sonografie auszuschließen.

Symptomatik:

Bei der Untersuchung im Stehen sieht und fühlt man die erweiterten Venen neben dem normal großen Hoden und Nebenhoden. Im Liegen verringert sich die Venenfüllung. Beschwerden bestehen meist keine oder sie sind gering. Gelegentlich wird über ein unbestimmtes "Ziehen" geklagt. Die Varikozele kann zu einer Störung der Spermiogenese führen.

Therapie:

Ziel ist die Beseitigung der Varikosis.
Das bevorzugte Operationsverfahren ist die laparoskopische hohe Ligatur bzw. Durchtrennung der Vena testicularis interna (Bernardi) oder der Vasa spermatica (Palomo), event. interventionelle Sklerosierung.

Verfahren zur Konsensbildung:

Expertengruppe:
Albrecht, Dortmund; Becker, Krefeld; Bennek, Leipzig; Beyer, Neubrandenburg; Beyer, Nürnberg; Bolkenius, Augsburg; Booss, Bremen; Borgwardt, Berlin; Brands, Karlsruhe; Brock, Neubrandenburg; Brock, St. Augustin; Daum, Heidelberg; Dietz, München; Engert, Herne; Festge, Greifswald; Finke, Halle; Fritz, Halle; Fuchs, Tübingen; Gottschalk, Erfurt; Grantzow, München; Gruber, Trier; Halsband, Lübeck; Heger, München; Heller, Frankfurt; Helmig, Regensburg; Höcht, Würzburg; Hofmann, Halle; Hofmann, Hannover; Hofmann von Kap-herr, Mainz; Hollmann, St. Augustin; Holschneider, Köln; Höpner, München; Hümmer, Erlangen; Illing, Kassel; Joppich, München; Kellnar, München; Knüpper, Suhl; Koch, Esslingen; Koltai, Frankfurt; Liedgens, Essen; Lochbühler, Stuttgart; Mau, Berlin; Mengel, Kiel; Mildenberger, Hannover; Mothes, Schwerin; Pieper, Oberhausen; Pompino, Siegen; Reifferscheid, Hamburg; Richter, Potsdam; Roesner, Dresden; Schier, Jena; von Schweinitz, Basel; Schweizer, Tübingen; Tewes, Hamm; Waag, Heidelberg/Mannheim; Wagemann, Magdeburg; Waldschmidt, Berlin.

Federführend:
Prof. Dr. I. Joppich, Kinderchirurgische Klinik, Dr. von Haunersches Kinderspital, Ludwig-Maximilians-Universität München

Erstellungsdatum:

Letzte Überarbeitung:

Überprüfung geplant: