POTSDAM/WITTENBERGE - Beim geplanten Bau der A 14 von Magdeburg über Wittenberge nach Schwerin zeichnet sich eine Verdoppelung der Kosten ab. Das geht aus einer Schätzung der bundeseigenen Planungsgesellschaft Deges hervor, die der MAZ vorliegt. Demnach steigt die Bausumme von geschätzten 775 Millionen Euro (Stand 2006) auf knapp 1,28 Milliarden Euro.
Hauptgrund für die Kostensteigerung sind die Auflagen der Umweltschutzbehörden. Laut einem Urteil des Bundesgerichtshofs müssen die strengen europäischen Standards eingehalten werden. Nach MAZ-Informationen fordern die Naturschützer unter anderem Fledermausbrücken, die den gefahrlosen Überflug der Autobahn durch die nachtaktiven Flugsegler sicherstellen.
Für den Bau der A 14 bedeutet das allein im 32 Kilometer langen brandenburgischen Abschnitt geschätzte Mehrkosten von 84,7 Millionen Euro. „Brandenburg bekennt sich zum Bau der A 14“, sagt Infrastrukturminister Reinhold Dellmann (SPD). „Aber wir können den Eigenmittelanteil des Landes auf keinen Fall erhöhen.“ Schon nach der alten Kostenschätzung hätte der Anteil des Landes aus dem Fonds für Bundesstraßen und Autobahnen 41 Millionen Euro betragen. „Das ist mehr, als uns pro Jahr für sämtliche andere Neubauvorhaben zur Verfügung steht“, erläutert Dellman. „Es sind deshalb dringend Gespräche zwischen dem Bund und den beteiligten Ländern notwendig.“ (Von Andreas König)