Das Üetliberg-Lexikon

Natur, Kultur und Geschichte am Zürcher Hausberg

853
König Ludwig der Deutsche, ein Enkel Karls des Grossen, überträgt seiner Tochter Hildegard (der Sage nach die Gründerin des Klosters Frau­münster) den „Hof Zürich“, die Burg Baldern und die „forestis Albis nomine“ (Sihlwald).
1210
Erste urkundliche Er­wäh­nung der Uotelen­burg (Burg des Uotilo).
1267
Zerstörung der Uetliburg durch die Zürcher unter Rudolf von Habsburg.
1294
Ritter Rüdiger Manesse der Ältere verfasst die Manessische Liederhandschrift.
1309
Zerstörung der Schnabelburg durch die Habs­burger.
1424
Einrichtung des Sihlamtes zur Verwaltung des Sihlwalds.
1624
Errichtung des Zürcher Hochwachten­netzes nach den Plänen von Johannes Haller.
1750
Besteigung des Uto Kulm durch den deut­schen Dichter Friedrich Gottlieb Klopstock.
1774
Naturwissenschaftliche Expedition auf den Üetliberg durch den Arzt Salomon Schinz.
1790
Erste Postkutschenkurse von Zürich über den Albispass nach Luzern.
1793
Johann Gottfried Ebel publiziert die „An­leitung auf die nütz­­lichste und genussvollste Art in der Schweitz zu reisen“ mit dem ersten Pano­rama von der Hochwacht.
1812
Aufhebung der Hoch­wacht Üetliberg.
1815
Erster Gastwirt­schafts­betrieb auf dem Uto Kulm im ehemaligen Hochwachthäuschen.
1835
Ausbau der Passstrasse über den Albis.
1840
Eröffnung des Gast- und Kur­haus Uetli­berg.
1853
Bau des Fahrwegs von der Buchenegg zum Albispass.
1864
Einweihung der Reppischtalbahn Zürich-Affoltern-Zug, die den Albis westlich umfährt.
1869
Gründung des Wildparks Langenberg.
1872
Gründung der Uetliberg­bahn-Gesellschaft.
1873
Übernahme des Gast- und Kurhaus Uetli­berg durch Caspar Fürst und Theodor Baur. Grün­­dung des Verschönerungs­verein Zürich.
1875
Eröffnung der Üetli­berg­bahn. Eröffnung des Hotel Uetli­berg. Einweihung der linksufrigen Zürichseebahn.
1876
Bau der Annaburg. Bau der Waldeisenbahn (Holztransport) im Sihlwald.
1878
Brand des Gast- und Kurhaus Uetliberg (Brand­stiftung durch Caspar Fürst und Schwie­ger­sohn auf­grund wirt­schaftlicher Schwierig­kei­ten). Bau der Pen­sion Uto Staffel. Beginn der Ar­bei­ten zur Sihlkorrektion.
1879
Neubau des Berggasthaus Uto Kulm.
1892
Eröffung der Sihltalbahn.
1894
Bau des Üetliberg-Aussichts­turm (Bauherr: Emil Wuhrmann) in der Formen­sprache des Eiffelturms.
1895
Einweihung des Spiel­platzes Hohenstein.
1898
Eröffnung des Schiessplatzes Albisgüetli mit kantonalem Schützenfest.
1905
Bau des Landhaus Mädikon durch Karl Kracht.
1910
Hochwasser der Sihl: Maneggbrücke weg­ge­rissen, Sihltalbahn an sechs Stellen unter­bro­chen.
1912
Fahrverbot auf der Gratstrasse, erwirkt durch den Verschönerungsverein.
1918
Bau der Luftseilbahn Leimbach-Mädikon.
1920
Stillegung der Üetliberg­bahn. Liquidation der Uetli­bergbahn-Gesellschaft.
1921
Abschluss der Arbeiten zur Sihlkorrektion.
1922
Gründung der Bahn­gesellschaft Zürich-Uetliberg. Wiederaufnahme des Bahn­betriebs auf den Üetliberg.
1923
Elektrifizierung der Üetlibergbahn.
1924
Elektrifizierung der Sihltalbahn.
1927
Übernahme des Hotel Uetli­berg durch die Stadt Zürich. Einrichtung des Lehrwalds der ETH.
1929
Das Gemeindegebiet der Stadt Zürich wird Wildschongebiet (Verbot der Jagd).
1934
Gründung des Verbands zum Schutze des Landschaftsbildes am Türlersee (heute Türler­see-Schutzverband).
1940
Kanalisierung der Reppisch.
1943
Abbruch des Hotel Uetli­berg.
1950
Gründung der Vereinigung Pro Sihltal.
1953
Bau des ersten Üetliberg-Fernsehturms (53 Meter). Naturschutzverordnung Albispass.
1954
Bau der Skisprungschanze Alt Üetliberg (1994 abgebrochen). Eröffnung der Luftseil­bahn Adliswil-Felsenegg.
1955
Bau des Skilifts auf dem Albispass (abge­brochen 1989).
1959
Bau des Felseneggturms. Einrichtung des Pflanzenschutzgebietes Üetliberg.
1963
Übernahme der Annaburg durch die Stadt Zürich.
1967
Übernahme des Bahnhof­buffets Gmüetli­berg durch die Bahngesellschaft Zürich-Uetli­berg.
1968
Bau des zweiten Üetliberg-Fernsehturms (132 Meter).
1973
Fusion der Bahn­gesell­schaft Zürich-Uetli­berg und der Sihltal­bahn zur Sihltal-Zürich-Uetli­berg­bahn (SZU).
1976
Gründung des Uetlibergvereins.
1978
Bau des Aussichtsturms Hochwacht durch die Rotary-Clubs der Region.
1979
Eröffnung des Planeten­wegs.
1983
Kauf des Berggasthaus Uto Kulm durch die Schweizerische Bankgesellschaft (heute UBS).
1990
Verlängerung der Üetli­berg­bahn und der Sihltalbahn vom Selnau zum Haupt­bahnhof. Neu­bau des Üetliberg-Aussichtsturms. Bau des dritten Üetliberg-Fernsehturms (186 Meter). Abbruch der Annaburg.
1994
Abbruch der Skispringschanze auf Alt Üetli­berg.
1999
Kauf des Berggasthaus Uto Kulm durch Giusep Fry. Beginn der Bauarbeitem am Uetli­bergtunnel.
2000
Schliessung des Berggast­haus Baldern.
2003
Umstellung der Beleuch­tung des Laternen­wegs von Gas auf elektrisches Licht.
2008
Voraussichtliche Eröffnung des Uetliberg­tunnels.
Ägerten
Plateau nördlich des Uto Kulm, ur­sprüng­­lich Weide und Ackerland (siehe Land­wirtschaft), später Standort des Hotel Uetliberg.
Albis
a) Name der Bergkette, die von Sihlbrugg im Süden bis zur Waldegg im Norden über ca. 19 Kilometer parallel zu Sihl und Zürichsee ver­läuft; urkundlich 853 erstmals erwähnt. b) Kurz­form für Albispass.
Albisbrunn
Weiler südlich des Albishorn, im Jonental, seit 1839 Kurhaus mit Kaltwasserbade­anstalt, geschlossen 1922, seit 1924 Erziehungs­heim (Stiftung Albis­brunn, begründet durch Al­fred Reinhart aus Winterthur).
Albisgüetli
Schiessplatz der Stadt Zürich seit 1898, am Waldrand östlich des Üetlibergs, seit 1899 Austragungsort des Knaben­schiessens.
Albishaus
Gasthaus nordwestlich des Albispass, erbaut 1932 durch die Naturfreunde Zürich, heute Betrieb durch die Stadt Zürich (Integration von Ar­beitslosen).
Albishorn
Graterhebung am südlichen Rand des Albis, 909.2 m.ü.M., zwischen Hausen a.A. und Sihlwald. Siehe auch Berg­restaurant Albishorn.
Albispass
Pass­übergang (791 m.ü.M.) zwischen Lang­nau und Türlersee, vermutlich bereits im 13. Jh. als Zugang zum Gotthard genutzt. Post­kut­schen­kurse seit 1790, 1835-1844 zur Pass­strasse ausgebaut, Postauto­kurse ab 1935 (anstelle der kurz zuvor geplanten Standseilbahn von Langnau auf die Passhöhe). Der 1955 er­baute Skilift wurde wegen Schnee­mangels 1989 wieder abgerissen.
Albistunnel
Eisenbahntunnel der Linie Zürich-Thalwil-Zug, von Sihlbrugg nach Baar, Länge 3.4 km, unterquert den Albis etwa beim Schweik­hof.
Alhambra
Sommer-Restaurant beim Triemli, ca. 1897, mit Konzerthalle für 4000 Personen, Datum des Abbruchs unbekannt.
Allmend
Schwemmebene der Sihl östlich des Üetlibergs, seit dem 14. Jh. als Allmend (Ge­mein­deweide), ab dem 17. Jh. zudem als Übungs­platz der Artillerie genutzt (Höckler). Nach dem Umzug der Kaserne Zürich ins Reppischtal 1987 als Waf­fen­platz aufgegeben. Seither inten­siv ge­nutzter Erholungsraum und Baustelle des Üetli­berg­tunnels.
Alpenzeiger
Gebirgspanoramatafel auf dem Uto Kulm, 1876 von Xaver Imfeld, einem nam­haften Ingenieur und Panoramazeichner, im Auftrag der SAC Sektion Uto angefertigt (für den neuen Üetliberg-Aussichtsturm wurde 1990 auch ein neuer Alpen­zeiger erstellt).
Alt Üetliberg
a) Lichtung westlich der Anna­burg. b) Standort der Skisprungschanze Alt Üetli­berg seit 1954 (Schanzenrekord 41.5 Meter, ge­sprungen von Sepp Zehnder), abgebrochen 1994. c) Pfadfinderheim „Gloggiheim“ des Pfadfinder­korps Glockenhof.
Alte Waldegg
Passübergang von Zürich-Albis­rieden nach Uitikon / Birmensdorf; trifft auf der Waldegg mit der Strasse von Zürich-Wiedikon zusammen.
Annaburg
Ursprünglich Privathaus, erbaut 1876 im Stil einer russischen Datscha vom Wiediker Arzt Jacob Meier für seine lungenkranke russi­sche Frau Anna (daher Annaburg), südlich des Uto Staffel. Nach deren Tod Verkauf an Klara Gerber 1894, ab 1897 Erweite­rung zur Pension und Gaststätte im Stil eines pittoresken Schlöss­chens. Abbruch des Turms zwischen 1940 und 1950. 1963 Über­nah­me durch die Stadt Zürich. Nach zu­nehmen­dem Verfall geschlossen 1981, von da an heftige öffent­liche Debatte über den Abbruch. 1984 Genossenschaft „Rettet die Anna­burg“, 1987 Besetzung durch linke Jugend­liche mit nachfolgender polizeilicher Räumung – der wohl erste und letzte Tränengaseinsatz auf dem Albis. Nach der Volksabstimmung 1989 kommt es 1990 zum Abbruch; seither Spiel- und Grill­platz.
Bäche
Die Bäche am Albis entwässern zur Sihl, Reppisch und (südlich Bürglen) Jonen. Zwischen 1930 und 1960 wurden viele der Seitenbäche zum Schutz vor Hochwassern und vor Erosion ver­baut. Im Siedlungsgebiet der Stadt Zürich wurden die grösseren Bäche zumeist unterirdisch kana­lisiert (und in neuerer Zeit teilweise wieder geöff­net). Siehe auch Quellen und Brunnen.
Bahngesellschaft Zürich-Uetliberg (BZUe)
Nachfolge­organisation der Uetlibergbahn-Gesell­schaft, gegründet 1922, Besitzerin und Betreibe­rin der Üetlibergbahn, mit der Stadt Zürich als Hauptaktionärin. Ab 1932 Betriebs- und Ver­waltungs­gemeinschaft mit der Sihltal­bahn. 1967 Über­nahme des Bahn­hof­buffets Gmüetliberg. 1973 Fusion mit der Sihltalbahn zur Sihltal-Zürich-Uetlibergbahn (SZU).
Baldern
a) Passüber­gang von Zürich-Leimbach (Risweg auf der Sihlseite, Ämtlerweg auf der Reppischseite) nach Stallikon, 730 m.ü.M., mit Otto Honegger Gedenkstein des VVZ. b) Burg auf der Baldern; siehe Burg Baldern. c) Berggast­haus Baldern, ursprünglich Wirtshaus zum Röss­li, er­baut vermutlich im 18. Jh., Erwerb und Neu­bau ab 1929 durch Hermann Kracht. Ab Oktober 2000 geschlossen; 2004 wiedereröffnet.
Baur, Theodor
Hotelier und Stadtrat (1828-1904), Sohn des Johannes Baur (1795-1865, Ho­tel­pionier und Gründer der Hotels Baur au Lac und Baur en Ville in Zürich); Erbe des Baur au Lac und Käufer des Gast- und Kurhaus Uetli­berg, zusam­men mit Caspar Fürst, ab 1874 auch Be­sitzer des Gut Mä­di­kon und des Berg­gasthaus Bal­dern. Gestor­ben bei der Eröff­nung des Föh­ren­egg­wegs.
Berggasthaus Uto Kulm
1879 nach dem Brand des Gast- und Kurhaus Üetliberg am heutigen Stand­ort erbautes Hotel-Restaurant auf dem Uto Kulm. Bauherr: Hypothekar­bank in Basel. Archi­tekt: Adolf und Fritz Brunner. Nach der Eröff­nung häufige Besitzer­wechsel (u.a. Emil Wuhr­mann, ab 1897 Uetlibergbahn-Gesellschaft, spä­ter u.a. Gross­­metzgerei Gebrüder Nieder­mann, ab 1973 Karl Steiner AG) und Umbauten. 1983 Kauf durch die Schweizerische Bankgesell­schaft (heute UBS); Geschäfts­führer wird Giusep Fry, der 1999 auch Besitzer wird und um­fang­reiche Er­wei­­terungen vornimmt (Bustrans­port, Well­­ness, Seminar­be­trieb), welche die histo­rische Substanz langsam ver­schwinden lassen.
Bergrestaurant Albishorn
Restaurant auf dem Albishorn, erbaut 1885 durch J. G. Hitzler aus Hau­sen, erworben 1895 durch die Stadt Zürich, 1956/57 Abbruch und Neubau, 1996 Verkauf an Bruno Bertschi.
Beyel, Friedrich
Volkstümlicher Gastwirt (?-1866), Erbauer des Gast- und Kurhaus Uetliberg (1839-1840).
Binder, Gottlieb
Chronist (1876-1956), von Kilch­berg, Verfasser mehrerer Gemeinde­chro­niken (Adliswil, Kilchberg) und Bücher über den Albis und Üetliberg (siehe Literaturverzeichnis).
Breitinger, Johann Jakob
Bedeutender Archi­tekt (1814-1880) und Mitglied des Grossen Stadt­rates, Architekt des ersten Gast- und Kurhaus Uetliberg (1839-1840). Andere Werke: Bahnhof Romanshorn, Hotel Bernina Samedan.
Brunau
Siehe Allmend.
Brunnen
Dutzende von Brunnen auf dem Üetli­berg und Albis werden mit lokalem Quell­wasser gespiesen. Das für die Brunnen genutzte Quell­was­ser hat Trinkwasserqualität und wird, da die meisten Quellen nicht genügend tief ge­fasst werden, regelmässig kontrolliert.
Brunner, Adolf
Architekt (1837-1909) des Berg­gasthaus Uto Kulm (1879), zusammen mit Fritz Brunner.
Brunner, Fritz
Architekt (1839-1886) des Berg­gasthaus Uto Kulm (1879), zusammen mit Adolf Brunner.
Buche
Fagus Sylvatica, europaweit verbreiteter Laubbaum, ohne menschliche Einwirkung (Rot­tannenkulturen) vermutlich der häufigste Baum im Mittelland. Wird bis zu 40m hoch und bis zu 150 Jahre alt. Ausladende, dicht belaubte Bäume mit glatten, silbrig­grauen Stämmen. Im Abstand von 5-10 Jahren bilden die Buchen besonders viele Buchennüsschen (Bucheckern), welche von Vögeln und Säugern gleichermassen geschätzt werden (und Scharen von Bergfinken aus Skandi­navien anziehen). Das Holz ist hart, rötlich und für den Möbelbau gut geeignet.
Buchenegg
a) Passübergang zwischen Langnau a.A. bzw. Adliswil (Rossweg) und Reppischtal, 786 m.ü.M., Fahr­strasse seit 1853. Mehrere Ausflugsres­tau­rants, u.a. Näfenhäuser. Der Name  Buchen­egg galt ursprünglich nur den Weilern am Westhang und wurde erst später auf die Passhöhe übertragen. b) Teehütte Buchenegg des Alpen­clubs Edelraute; siehe Clubhütten.
Bunker
Der Üetliberg war Teil des militärischen Verteidigungsdispositivs in der ersten Hälfte des 20. Jh; einzelne Bunker sind noch vorhanden, z.B. am Treppenweg.
Burg Baldern
Burg auf der Baldern, im 11. Jh. im Besitz der Grafen von Lenzburg, später des Freiherrn Lüthold von Regensberg. Nach der Sa­ge wohnten darin ab 853 Hildegard und Bertha, die Töchter Ludwigs des Deutschen. Die auf der Gedenktafel des Verschönerungsvereins erwähnte Zerstörung 1268 durch Rudolf von Habsburg be­ruht auf einem Irrtum des Chronisten Heinrich Brennwald (siehe Uetli­burg).
Burg Sellenbüren
Ruine (nur noch Fundament erhalten) einer Burg auf dem Ofengüpf, zwi­schen Uto Kulm und Sellenbüren, erbaut ver­mutlich im 11. Jh. von den Rittern von Sellen­büren (Stifter des Klosters Engelberg), auf­ge­geben im 12. Jh.
Bürglen
Höchster Punkt des Albis, früher Bürg­len­stutz genannt, südlich der Schnabellücken, 914.6 m.ü.M.
BZUe
Siehe Bahngesellschaft Zürich-Uetliberg.
Chänzeli
Aussichtsplattform auf dem Uto Kulm, heute auch Helikopter-Landeplatz.
Chindlistein
Nagelfluhfelsen westlich des Uto Kulm, oberhalb des Ofengüpf, Standort eines Wild­gartens am Ende des 19. Jh. (Jahr der Ein­richtung und Aufhebung un­bekannt).
Clubhütten
Zu Begin des 19. Jh. wurden auf dem Üetliberg und dem Albis von verschiedenen kleinen Alpenclubs mehr als ein Dutzend Hütten gebaut. Einige waren private Vereinshütten, an­de­re bewirteten als Teehütten auch Gäste. Die Mitglieder stammten zumeist aus den Ar­bei­­ter­kreisen der Stadt Zürich und der Sihl­tal­ge­mein­den, die damit eine für sie zeitlich und finanziell er­schwingliche Alternative zum Schwei­zer Al­pen-Club SAC schufen. 1915 wur­den insge­samt 19 Clubhütten im Gebiet des Üetlibergs gezählt. Seit 1922 dürfen am Üetli­berg keine neuen Club­hütten mehr gebaut werden (Regie­rungsrats­beschluss). Heute werden diese Hütten mehr und mehr aufgegeben. Verzeichnis der Clubhütten:
Coiffeurwegli
Horizontal verlaufender Pfad in der Südwestflanke des Üet­libergs vom Jurablick über den Ofengüpf zum Uto Staffel, benannt nach einen Coiffeur aus Al­bis­rieden, der diesen Pfad an­ge­legt und unter­halten hat. Kreuzt den Weidel­bächlisteig.
Denzlerweg
Steiler Waldweg mit hunderten von Tritten vom Kolbenhof zum Uto Kulm, benannt nach dem Bäcker Felix Denzler (1863-1917, Bäckerei an der Augusti­nergasse 46), der das Berg­gasthaus Uto Kulm wäh­rend Jahren zu Fuss mit Backwaren beliefert haben soll (man spricht von 4000 Besteigungen).
Drack, Walter
Kantonsarchäologe (1917-2000), Entdecker und Ausgrabungsleiter der früh­mittel­alterlichen Wall­anlagen auf den Üetliberg.
Dürler, Friedrich von
Sekretär der Armen­pflege (1804-1840), regelmässiger Besteiger des Üetli­bergs, Drittbesteigung des Tödi 1837, abge­stürzt am Üetliberg am 8. März 1840 nach einem Be­such im Gast- und Kurhaus Uetliberg beim Ab­stieg zum Kolben­hof. Der Legende nach woll­te er auf seinem Stock ritt­lings durch eine vereiste Runse zu Tal rutschen, kam dabei zu Fall und brach sich das Genick; sein Hund soll Hilfe bei den Bewohnern des Kolbenhofs geholt haben. Nach anderen Quellen blieb der Hund bei der Leiche, bis diese gefunden wurde. Gedenk­stein: Dürlerstein (Findling), beim Stafel.
Ebel, Johann Gottfried
Preussischer Arzt (1764-1830) und Gelehrter, Ehrenbürger der Stadt Zü­rich, publizierte 1793 die „Anleitung auf die nütz­lichste und genussvollste Art in der Schweitz zu reisen“ mit dem ersten Panorama von der Hoch­wacht, das später von Heinrich Keller über­ar­bei­tet wurde.
Eibe
Taxus baccata, zweigeschlechtlicher Nadel­baum, weibliche Pflanze mit roten Beeren, lang­sam wachsend, langlebig, mit hartem, rötlichen Holz. Im Wald am Üetliberg kommt die Eibe ungewöhn­lich häufig vor (grösstes geschlossenes Eibenvorkommen in Europa). Die mei­sten Eiben am Üetliberg stammen aus der ersten Hälfte des 19. Jh.; die Rehe waren damals durch intensive Bejagung (siehe Jagd) beinahe aus­gerottet  und die jungen Eiben damit vor Reh­ver­biss ge­schützt. Heute werden Jungeiben mit Zäunen vor Wild­verbiss geschützt (siehe Willi Federer).
Eggen
Typische Geländeform am Osthang des Üetlibergs, trockene, oft mit Föhren und Rot­tan­nen bewachsene Seitenrippen, zwischen denen eher feuchte Gräben, Tobel, Mulden oder Ero­sionstrichter liegen: Liebegg, Sädlenegg, Gold­brunnegg, Rossweidliegg, Kolbenhoferegg, Bern­egg (Föh­renegg), Juchegg, Höckleregg, Manegg, Reb­egg, Felsen­egg. Die verschiedenen Eggen bie­ten auch nach langen Regenfällen zumeist tro­ckene, wenn auch sehr direkte und deshalb meist nicht mar­kierte Anstiege auf den Grat.
Escher von der Linth, Arnold
Geologe (1807-1872), Sohn des Hans Conrad Eschers, unter­suchte die Geologie des Albis, benannte die lö­che­rige Nagelfluh der Deckenschotterkappe.
Escher von der Linth, Hans Conrad
Natur­wissenschafter und Politiker (1767-1823), tech­ni­scher Leiter der Linthkorrektion, zeich­nete 1792-1794 das „Panorama vom Uetliberg gegen die Alpen“.
Escher, Nanny von
konservative romantische Dichterin (1855-1932), Tochter des General­stabs­obersten Hans Conrad Escher vom Luchs, lebte ab 1872 mit ihrer Mutter in einem kleinen Land­haus auf dem Albispass (Escher-Chalet, gebaut mit Hilfe des Forstmeisters Orelli), unter­stützt und gelobt von Conrad Ferdi­nand Meyer und Gott­fried Keller.
Fallätsche (Falätschen)
a) Erosionstrichter auf der Ostseite des Albisgrates zwischen Üetliberg und Baldern. Wortherkunft unklar; möglicher­weise von franz. „falaise“ (Steilküste) oder gallo­roman­isch „valláccia“ (talartiger Einschnitt). Quellgebiet des Rütschlibachs (siehe Bäche). Durch Rückwärtserosion frisst sich die Fallä­tsche langsam nach Westen (der Gratweg musste in der Vergangenheit mehrmals rückwärts ver­schoben werden). Vegetation reich an im Mittel­land selte­nen nacheis­zeit­lichen Relikt­pflanzen wie Bewim­perter Enzian oder Berg­föhre, die in jüngster Zeit allerdings durch die zunehmende Verwaldung ge­fährdet sind. Die weni­gen nicht markierten Tram­pel­pfade in der Fallätsche ver­langen Bergtüchtig­keit und Vor­sicht. b) Standort mehrerer Club­hüt­ten, siehe Clubhütten.
Federer, Willi
Stadtzürcher Revierförster für den Wald am Uetliberg von 1964 bis 1990, „Eiben­vater“ genannt für seine Verdienste bei der Auf­zucht der Eiben.
Felsenegg
a) Passübergang von Adliswil ins Reppischtal, 789 m.ü.M., siehe Felseneggweg. b) Bergstation der Luft­seil­bahn Adliswil-Felsenegg. c) Bergrestaurant seit 1889, 1972 übernommen durch die Luftseil­bahn Adliswil-Felsenegg, seit 1977 im Besitz der Denner AG. d) Sendeturm für Telefon und Fern­sehen, erbaut 1959, Höhe 51 Meter.
Felseneggbähnli
Siehe Luftseilbahn Adliswil-Felsenegg.
Felseneggweg
Steiler Waldweg von Adliswil zur Felsenegg, erbaut von 1908 bis 1912 durch den Verschönerungsverein.
Föhreneggweg
Waldweg vom Albisgüetli über die Bernegg zur Annaburg. Namensgebung etwas variabel; früher bekannt als Bern­eggweg, Eiben­weg oder Neuer Üetlibergweg. Angelegt 1904 durch den Verschönerungsverein.
Friesenberg
Burgruine auf der Goldbrunnegg, erbaut vermutlich um 1250 als Sommersitz der Zürcher Ritter Mülner, aufgegeben um 1400. 1902 Kauf durch die Stadt Zürich; Ausgrabungen und romantisie­rende, archäologisch nicht fun­dier­te Konservierung 1925-30.
Fry, Giusep
Umtriebiger und umstrittener Ge­schäftsführer des Uto Kulm seit 1983 und Be­sitzer seit 1999.
Fürst, Caspar
Hotelier („Zum Schwert“ bei der Gemüsebrücke) und Liegenschaften­händler; Be­sitzer des Gast- und Kurhaus Uetliberg ab 1873, zusammen mit Theodor Baur, den er 1874 aus­zahlte. Stiftete seinen Schwiegersohn, der Päch­ter des Gast­hauses war, 1878 aufgrund wirt­schaft­licher Schwierigkeiten zur Brand­stiftung an.
Gast- und Kurhaus Uetliberg
Erstes Gast­haus auf dem Üetli­berg, erbaut 1839-1840 neben der alten Üetliberg-Hochwacht, in welcher seit 1815 eine bescheidene Gastwirt­schaft betrie­ben wurde (das Hochwacht-Häuschen wurde 1875 abgeris­sen). Bauherr: Friedrich Beyel mit finanzieller Unterstützung durch den „reichen Herrn Bodmer im Windegg-Zürich“ (vermutlich der Seiden­fabri­kant Heinrich Bodmer, 1786-1873), Archi­tekt: Johann Jakob Brei­tinger. 1873 erwirbt Caspar Fürst das Gasthaus und erwei­tert es 1875  mit dem Ho­tel Uetli­berg; 1878 lässt er es durch sei­nen Schwiegersohm anzünden. Neubau 1879: Sie­he Berg­gast­haus Uto Kulm.
Gasthäuser auf dem Üetliberg und Albis
Die Gasthäuser auf dem Albis entstanden an Passübergängen (Pferdewechsel, Unterkunft) und später als touristische Ausflugs- und Kurorte. Verzeichnis der Gasthäuser:
Gelbe Wand
Sandsteinwand oberhalb der Ruine Friesenberg, namensgebend für die Clubhütte Gelbe Wand.
Gemeinden
Den Albis teilen sich die folgenden Zürcher Gemeinden: Adliswil, Aeugst, Hausen, Horgen, Langnau, Stallikon, Uitikon, Zürich. Der Uto Kulm liegt auf dem Gemeindegebiet von Stallikon.
Geologie
Die Albiskette gehört zur Oberen Süss­wassermolasse und besteht vor allem aus Mergel, Mergel-Sandsteinen und Molasse-Nagelfluh. Auf den höchsten Stellen, vor allem am Üetliberg, fin­det sich eine Deckenschotterkappe aus löche­riger Nagel­fluh (so benannt von Arnold Escher von der Linth), die während der Eiszeiten durch Gletschervorstoss (Linth- und Reussgletscher) abgelagert wurde (Kletterfelsen west­lich unter dem Uto Kulm). Die erodierte Molasse lagert sich am Talboden als Lehm ab (frühere Lehm­gruben und Ziegelhütten im Gebiet der heutigen Binz). An einigen Stellen, so etwa bei Ätzeren und am Ross­weg, westlich der Buchenegg, treten berg­männisch nicht lohnende Braunkohleflöze auf.
Gessner, Salomon
(1730-1788) Arkadisch ver­klärter Idyllendichter, Maler, Radierer, Verleger und Mit­glied des Rats zu Zürich; Sihlherr von 1781-1787.
Gratstrasse
Breiter Fahrweg auf dem Albisgrat von der Bergstation der Üetlibergbahn bis zur Baldern, ursprünglich ausgebaut durch Theodor Baur als Trassee einer zukünftigen Eisenbahn­linie vom Üetliberg zum Albis­horn. Für die Be­kiesung wurde anfangs des 20. Jh. Nagelfluh aus der Gegend Fallätsche und Höckler zerschrotet.
Hildegard
Tochter des Ludwigs des Deutschen. Nach der Sage beteten nachts Hildegard und ihre Schwester Berta in den Wäldern bei der Baldern, wo ihnen ein Hirsch begegnete. Dieser trug im Geweih zwei Lichter. Sie folgten ihm zum See, „wo ihnen klar wurde, dass sie dort, dem von Karl dem Grossen so begünstigten Sifte zur Probstei gegenüber ein Kloster bauen sollten, das Fraumünster. Dem fürstlichen Damenstift stand Hildegard als erste Äbtissin vor“.
Höckler
Ursprünglich Landwirtschaftsbetrieb oberhalb der Allmend (Höcklergut, im Besitz der Familie von Manesse, später des Klosters Selnau, später des Spitals Zürich); 1873 Kauf durch die Stadt Zürich, Abbruch des Höcklerguts und Nutzung als Schiessplatz; heute Obstgarten.
Hochwacht
a) Netz von 23 Aussichtspunkten mit gegenseitiger Sichtverbindung im Zürichbiet, die ab 1624 bis ins 18. Jh. zur militärischen Alar­mierung mit Licht, Rauch oder Böller­schüssen dienten, u.a. auf dem Schnabel, dem Üetli­berg, dem Bachtel und der Lägern. b) Aus­sichtsturm auf dem Schnabel, erbaut 1978 auf Initiative der Ver­eini­gung Pro Sihltal mit Unterstützung der Rotary-Clubs der Region, Höhe 33 Meter. Der Pavillon neben dem Aus­sichts­turm wurde um 1880 durch Stadt­forstmeister Orelli erbaut und 1905 durch die Stadt Zürich erneuert.
Hohenstein
a) Markante Schulter am Nordfuss des Üetlibergs oberhalb des Triemli, 718 m.ü.M., erreichbar über den Hohensteinweg vom Triemli oder die Hohensteinstrasse von der Wald­egg.  b) Spielplatz des Verschönerungs­ve­rein Zürich seit 1895; heute Rastplatz Fuchs der Zürcher Kanto­nalbank. c) Teehütte Hohenstein der Natur­freun­de Altstetten, erbaut um die um ca. 1900 als alko­holfreie Waldschenke durch den Verein absti­­nen­ter Arbeiter Zürich; siehe Club­hütten.
Hotel Uetliberg
Erweiterungs­bau zum Gast- und Kurhaus Uetli­berg, eröffnet 1875 (Bau­herr: Caspar Fürst, Architekt: Emil Schmid-Kerez), nörd­lich des Gast- und Kurhaus Uetliberg auf der Ägerten gelegen, auch „Hôtel Fürst“ genannt. Zu Beginn Nobelhotel mit Höhen- und Molkenkuren für internationale Gäste. 1918 Rekonvales­zen­ten­station der Armee. 1927 durch die Stadt Zü­rich über­nommen und als Frei­luftschule für kranke Kin­der betrieben, 1943 ab­ge­brochen. Ab 1945 Be­trieb einer Katapult-Startrampe für Se­gel­flug­zeuge. Heu­te Standort des Uetliberg-Fern­seh­turms.
Jagd
Im Kanton Zürich gilt seit 1929 die Revier­jagd; die Gemeinden verpachten die Jagdge­biete (Reviere) an Jagdgesellschaften. Das Gemeinde­ge­biet der Stadt Zürich ist seit 1929 Wild­schon­gebiet, in dem keine Jagd mehr statt­findet; nur die städti­schen Wildhüter regulie­ren den Wild­be­stand. In den übrigen Gemeinden rund um den Albis wird der Bestand durch private Jagd­gesell­schaften reguliert; der Kanton legt die Schon­zeiten und für gewisse Tiere die Abschusspläne fest. Die Jagd ist je­doch men­gen­­mässig unbe­deutend; im Kan­ton Zürich kommen jährlich über 1500 Tiere durch den Strassenverkehr um – weit mehr als durch die Jagd. Siehe auch Tierwelt.
Jurablick
Tee- und Clubhütte der Bergfreunde Alpina, zwischen Ringlikon und Uto Kulm, ober­halb einer steilen erodierenden Wand (ähnlich der Fallätsche). Erste Hütte erbaut 1910, ersetzt 1922 durch ein grosses Klubhaus, 1923 abge­brannt und neu aufgebaut. Seit 1998 verpachtet und als Gast­wirtschaft be­trieben.
Keller, Gottfried
Schriftsteller und Stadt­schrei­ber (1819-1890), veröffentlichte 1876 die Novelle „Der Narr auf Manegg“ mit der Haupt­figur Butz Falätscher. Gedenkstein auf der Manegg, errichtet 1921 durch die Zürcher Ver­einigung für Heimat­schutz.
Keller, Heinrich
Kartograph, Panorama­zeichner und Verleger (1778-1862), „Karten-Keller“, kor­ri­gierte 1807 das Hoch­wacht-Panorama von Johann Gottfried Ebel und zeichnete 1807 sein erstes Panorama vom Üetli­berg (anschliessend mehrfach überarbeitet).
Knabenschiessen
Jährlicher Schiesswettbe­werb für Jugendliche (seit 1991 auch für Mädchen), mit Volksfest (Chilbi), auf dem Albisgüetli, je­weils am Wochenende vor dem Bettag, erst­mals durchge­führt 1899 (noch früher Durchführung auf dem Schützenplatz [heute Hauptbahnhof], danach im Sihlhölzli).
Kolbenhoferegg
Seitenrippe des Üetlibergs (sie­he Eggen). Ein alter Pfad führt vom Kolbenhof auf der Rippe an der Claridahütte vorbei zum Üetliberg-Fernsehturm. Sehr direkter, steiler und wilder Anstieg. Kreuzt den Linderweg. Siehe auch Telefönler.
Kracht, Hermann
(1896-1932) Hotelier, Sohn des Karl Kracht, Besitzer des Gut Mädikon und des Berggasthaus Baldern ab 1916.
Kracht, Karl
(?-1916) Hotelier, Schwiegersohn des Theodor Baur, Besitzer des Gut Mädikon und des Berggast­haus Baldern ab 1905.
Kulm
Siehe Uto Kulm.
Landolt, Elias
(geb. 1926), emeritierter ETH-Pro­fessor der Botanik, Autor der „Flora der Stadt Zürich“ (2001, 3.5kg).
Landwirtschaft
Vor der touristischen Nutzung wurden die weniger steilen Hänge des Albis land­wirtschaftlich intensiv ge­nutzt; noch anfangs des 20. Jahrhunderts wurden auf den Höfen insbe­son­dere auf der Westseite (etwa auf der Buchenegg) 400 Rinder und 40 Pferde gehalten. Die Ried­wie­sen zwischen den Eggen der Ostseite dienten als extensive Weiden oder wurden als Streuwiesen im Herbst gemäht. Weniger er­giebige Böden, die sich nicht für den dauernden Ackerbau eigneten, wurden nach dem Prinzip der Egartenwirtschaft (daher der Flur­name Ägerten) abwechslungsweise als Acker und als Weide ge­nutzt, um dann wieder mehrere Jahre sich selbst überlassen zu bleiben.
Laternenweg
(Üetlibergweg) Fussweg vom Albis­güetli auf den Stafel, durch das Frauental, seit ca. 1900 mit Gaslaternen beleuchtet; 2003 Umstellung auf elektrisches Licht.
Lehrwald
Wald-Lehrrevier der ETH, nördlich des Üetlibergs bis zum Albisriederwald, einge­richtet 1927 durch Übernahme der Wälder der Wald­korporation Albisrieden, später durch Zu­käu­fe auf ca. 360 Hektaren erweitert, mit Lehr­saal im Forsthaus Waldegg.
Leiterli
Waldweg von Zürich-Leimbach zum Gut Mädikon. Auch Russenweg genannt, nach­dem um 1900 Knöpfe von russischen Uni­formen, ver­mut­lich zurückgeblieben vom Russen­feldzug 1799, gefunden worden sind.
Leiterliweg
Treppen- und Leiternweg über die Nagelfluh­felsen vom Uto Staffel zum Uto Kulm, ent­standen vermutlich 1883. Sanierung 1998 durch den Verschönerungsverein Zürich und die UBS.
Linderweg
Waldweg von Friesenberg über die Rossweidliegg zum Uto Staffel, benannt nach dem Telegrafen­angestell­ten Emil Linder (1862-1928), kreuzt den Denz­lerweg,.
Luftseilbahn Adliswil-Felsenegg
Pendelbahn, eröffnet 1954, zuerst betrieben mit Kabinen der Landesausstellung 1939, Installation der neuen Kabinen (30 Plätze) 1960. Operative Leitung durch die Sihltalbahn (seit 1973 SZU). Talstation 497 m.ü.M., Berg­station 804 m.ü.M., schräge Länge 1048m, zwei Kabinen für je 30 Passa­giere.
Luftseilbahn Leimbach-Mädikon
Privatbahn zum Gut Mädikon, erbaut 1918 als Waren-Luft­seilbahn, erweitert 1929 zur Personen­seilbahn (nur für Angehörige der Familie und Angestellte des Gutsbetriebs).
Mädikon
Bauernhof zwischen Fallätsche und Baldern, auch Mädikergut oder Gut Mädikon genannt, in der Mitte des 19. Jh. Bauernhaus des „Weberruedi“ mit Wirtschaft und Kegelbahn, ab 1874 im Besitz des Theodor Baur, dem Besitzer des „Baur au Lac“ in Zürich, welches lange Zeit die Milch vom Mädiker­gut bezog (Transport zu Beginn mit Mauleseln, ab 1918 mit der privaten Luftseil­bahn). Ab 1916 zeitweilig als Haushalt- und Landwirtschafts­schule für junge Frauen be­trieben.
Manegg
Seitenhöcker zwischen Höckler und Fallätsche, 623 m.ü.M., Burgruine (siehe Rüdi­ger Manesse der Ältere), entstanden im 13. Jh., auf­gegeben gegen Ende des 14. Jh., danach zer­fal­len (nach der Sage Zerstörung am Ascher­mitt­woch des Jahres 1409 durch fasnachttolle Junker der Rüdenzunft); heute sind keine Mauer­werke mehr sichtbar. Archäologisch noch nicht unter­sucht. 1921 Errichtung des Gottfried Keller Gedenk­steins (Enthüllung begleitet von einem Gedicht der Nanny von Escher).
Manesse der Ältere, Rüdiger
Ritter (1252-1304), Burgherr auf der Manegg, Sammler von Minnesängen (Manessische Liederhandschrift oder Codex Manesse, verfasst um 1300, heute in der Universitätsbibliothek Heidelberg).
Mattli
Grathöcker im Albisgrat, nordwestlich des Schweikhofs, 856 m.ü.M.
Meister, Ulrich
(1838-1917) Stadtforstmeister von 1875-1914, Nachfolger von Orelli, moder­ni­sier­te den Holztransport im Sihlwald mit Schie­nen- und Seilbahnen und nahm 1876 die Wald­eisen­bahn mit einer Länge von bis zu 26 km in Betrieb. Die Holzproduktion wurde massiv ge­stei­gert, der Sihlwald übernutzt. Die Abnahme der Produktion und die Krise der Forstwirtschaft zwangen Meister 1914 zum Rück­tritt; die Wald­eisenbahn wurde 1932 still­ge­legt.
Nagelfluh
Ablagerungen von verbackenen Stei­nen, am Albis vorkommend als Molasse-Nagel­fluh und (auf Bürglen und Üetliberg) als eiszeit­liche, von den Gletschern abgelagerte löcherige Nagel­fluh (siehe Geologie).
Ofengüpf
Seitenrippe des Üetliberg von Sellen­büren zum Chindlistein, mit Ruine der Burg Sel­len­büren.
Öffentlicher Verkehr
Sihltalbahn, Üetliberg­bahn, Luftseilbahn Adliswil-Felsenegg, Post­autokurse Waldegg (Wiedikon-Birmensdorf) und Albis (Thalwil-Hausen a.A.).
Orelli, Karl Anton Ludwig von
(1808-1890), eigenwilliger Stadtzürcher Forstmeister von 1835 bis 1875, erster Forstmeister mit akademischer Ausbildung, Begründer des Werkbetriebs Sihl­wald (Sägerei, Holz-Imprägnieranstalt, Dreherei). Stadt­rat ab 1870, Begründer des Wild­parks Lan­gen­berg.
Pizza Cup
Inoffizielle Rennserie der Zürcher Moun­tainbike-Szene, entstanden 1996 mit dem ersten Downhill-Rennen am Üetliberg. Siehe Sport.
Planetenweg
Lehrpfad zwischen Üetliberg und Buchenegg, der Gratstrasse entlang, der den Ab­stand und die Grösse der Planeten visualisiert; initiiert und 1979 realisiert von Arnold von Rotz zusammen mit der Schwei­zerischen Kreditanstalt (SKA, heute Credit Suisse).
Polenweg
Wegstück von Ringlikon zum Hohen­stein, erbaut 1941-1942 von internierten Polen.
Quellen
Am Üetliberg und Albis entspringen Hun­derte von Quellen, die zumeist als Bäche ab­fliessen, für die Wasserversorgung gefasst wer­den oder lokale Brunnen speisen. Die Quellen am Üetliberg tragen etwa 1-2% zum Wasser­bedarf der Stadt Zürich bei (der grösste Teil ist See­was­ser und Quellwasser aus dem hinteren Sihltal und Lorzetal, das durch eine 18km lange Leitung durch das Sihltal nach Zürich gelangt).
Reppisch
Westlicher Seitenfluss des Albis, ent­wässert den Türlersee, mündet bei Dietikon in die Limmat. 1940 teilweise kanalisiert.
Ris
Flurname unterhalb der Baldern, der eine Bodenrinne am Hang, durch welche Holz ins Tal geschleift wird, bezeichnet (davon abgeleitet: Ris­weg). Heute Städtischer Bauern­hof (verpach­tet) und Musig-Schüür.
Roosevelt-Platz
Wegkreuzung von Spinnerweg und Sihlwaldstrasse im Sihlwald, benannt nach Eleanor Roosevelt (1884-1962), der Gattin des amerikanischen Präsidenten Franklin D. Roose­velt, welche 1948 anlässlich eines Besuches im Sihl­wald die mächtigen Bäume bewunderte.
Rossweg
Seit dem 17. Jh. nachgewiesener Fuss­weg von Adliswil auf die Buchenegg.
Rotz, Arnold von
Initiator des Planetenwegs.
Russenweg
Siehe Leiterli.
SAC Uto
1863 gegründete Stadtzürcher Sektion des Schweizer Alpen-Clubs SAC, ursprünglich stark mit dem Üetliberg verbunden (Alpenzeiger, finanzielle Unterstützung der Arbeit des Ver­schö­ne­rungsvereins, Clubstube im Berggasthaus Uto Kulm). Weitere regionale SAC-Sektionen: Al­bis, Baldern, Ma­negg.
Säuliamt
Umgangssprachliche Bezeichnung für den Bezirk Affoltern zwischen Albis und Reuss.
Schinz, Salomon
Arzt und Naturwissenschafter (1734-1784), veröffentlichte 1775 den erzieheri­schen Bericht über „Die Reise auf den Uetliberg im Junius 1774“, welche er mit Chorherr David Breitinger und sieben jungen Männern, darunter der Dichter Johann Martin Usteri („Freut Euch des Lebens“), unternommen hatte.
Schmid-Kerez, Emil
Architekt (1843-1915) des Hotel Uetliberg (1875).
Schlittelweg
Im Winter für Schlittler reservierte Abfahrt von der Bergstation der Üetlibergbahn am Hohenstein vorbei zum Triemli; Länge 3.1 Kilometer, Gefälle 11% (Höhendifferenz 329 Meter).
Schnaaggi-Schaaggi
Übername der Dampf­lokomotive E3/3 der Sihltalbahn, Baujahr 1899. Seit 1977 Betrieb im Sommerhalbjahr durch den Verein Zürcher Museums­bahn.
Schnabel
a) Grathöcker südlich des Albis, 879 m.ü.M.. b) Standort einer Hochwacht von ca. 1630 bis 1803, heute Aussichtsturm.
Schnabelburg
Burgruine südlich des Schnabel, erbaut ca. 1150 durch die Freiherren von Eschen­bach (u.a. Stifter der Zisterzienserabtei Kappel), zerstört 1309 durch die Habsburger (Blutrache, nachdem ein Eschen­bach 1308 an der Ermor­dung König Albrechts beteiligt war). Seit 1955 kon­serviert.
Schnabellücken
Historische Passübergänge (803 und 804 m.ü.M.) zwischen Bürglen und Schnabel vom Sihltal (Spinnerweg) ins Reppisch­tal / Jonen­tal.
Schwesternhäuser
Gruppe von Häusern nörd­lich des Uto Kulms, am Treppenweg, auch Lust­häuschen genannt, erbaut um 1890, kurz darauf übernommen vom Kranken­haus Neumünster als Ferienheim für die Diakonissinnen der Evange­li­schen Gesell­schaft. Seit 1946 Privat­häuser.
Sellenbüren
Siehe Burg Sellenbüren.
Sendetürme
Aufgrund seiner relativ isolierten Lage in der Region Zürich ist der Albis Standort mehrere Sendetürme, u.a. Felseneggturm, Üetli­berg-Fernsehturm, Sendeturm des Flug­wetter­dienstes nördlich des Albispass, Radio­sendeturm auf der Fallätsche und auf der Berg­station der Luftseilbahn Adliswil-Felsenegg.
Sihl
Östlicher Seitenfluss des Albis, entspringt am Druesberg, mündet in Zürich in die Limmat. Während der Industrialisierung genutzt für die Spinnereien in Adliswil und Langnau, bis zum Bau der Sihltalstrasse (1860) auch für das Flössen von Holz aus dem Sihlwald. Der Flusslauf wurde während der Sihlkorrektion von 1878 bis 1921 korrigiert und stabilisiert; die Wassermenge wird seit 1937 durch das Etzel­werk (Sihlsee) reguliert.
Sihlbrugg
Ort am südlichen Ende des Albis, seit der Antike genutzter Übergang vom Zürichbiet in die Innerschweiz, heute Verkehrsknotenpunkt.
Sihlherr
Seit 1424 bis ins 19. Jh. gewählter Stadt­zürcher Ver­walter für den Sihlwald (Sihl­amt, Vorläufer des Forstamtes), ab 1542 mit Amts­sitz im Forst­haus Sihlwald (Hausspruch an der Südwand von Gottfried Keller), verant­wort­lich für die Holz­versorgung von Zürich, u.a. Salo­mon Gessner von 1781-1787.
Sihltalbahn (SiTB)
Erbaut von 1891 bis 1892 zwischen Zürich-Selnau und Sihlwald; 1897 Ver­längerung bis Sihlbrugg (Anschluss an die Linie Thalwil-Zug der Nordostbahn), 1924 Elektrifi­zie­rung, 1932 Übernahme der Betriebs­führung der Bahngesellschaft Zürich-Uetliberg, 1973 Fusion mit dieser zur Sihltal-Zürich-Uetli­berg­bahn SZU.
Sihltal-Zürich-Uetlibergbahn (SZU)
Betrei­berin der Üetlibergbahn, der Sihltalbahn und der Luftseilbahn Adliswil-Felsenegg; entstanden 1973 aus der Fusion der Sihltalbahn und der Bahn­gesellschaft Zürich-Uetliberg, im Besitz der Stadt Zürich und der Streckengemeinden.
Sihlwald
Waldgebiet zwischen Langnau a.A. und Sihlbrugg, ca. 1000 Hektaren am Westhang des Hor­gen­berg und am Osthang des Albis umfas­send, seit 853 im Besitz des Zürcher Frau­müns­ters. Ab dem 14. Jh., im Anschluss an die Zerstö­rung der Schnabelburg, im Besitz der die Stadt Zü­rich und (seit 1424) Verwaltung durch den Sihl­herrn. Trotz der jahrhundertelangen forstli­chen Nutzung weitge­hend natürlicher Baum­be­stand, reich an Laub­bäumen (Buchen, Ahorn) und an Hang­moo­ren. Ab 1876 Bau einer Wald­eisen­bahn mit Och­sen als Zugtieren zum Ab­transport des Holzes; Trassee­spuren sind heute noch sicht­bar (siehe Ul­rich Meister). Seit 1994 wird der Sihl­wald nicht mehr forst­wirt­schaftlich genutzt (Stif­tung Natur­land­schaft Sihl­wald).
Sihlzopf
Südlichste Graterhebung des Albis, nörd­lich von Sihlbrugg, 666 m.ü.M.
Sola Stafette
Seit 1974 jährlich im Mai durch­geführter Staffel­lauf des Akademischen Sport­verbandes Zürich; seit 1986 mit einer Teilstrecke vom Üetliberg bis zur Felsenegg. Siehe Sport.
Spinnerweg
Waldfussweg vom Sihlwald zu den Schna­­bellücken, nachgewiesen seit 1680 (Sihl­wald­plan), benannt nach den Ferggern aus dem Säuliamt, die im 19. Jh. auf diesem Weg ihre Heimarbeiten nach Thal­wil und Horgen brachten.
Sport
Der Albis wird als zentral gelegene Out­door-Umgebung sportlich intensiv genutzt; die sportliche Nutzung führt je­doch immer wieder zu Konflikten mit den tra­di­tionellen, auf Ruhe und Naturerlebnis ausge­rich­teten Nutzungs­formen so­wie mit den Bestrebungen des Natur- und Wild­schutzes. Bei den Sommersportarten dominieren Wandern, Jogging (Üetliberg-Lauf, Sola Stafette) und Velo­fahren (Pizza Cup); Gleit­schirm­flie­gen und Klettern haben nur untergeordnete Be­deu­­tung. Für den Wintersport ist der Albis zu­we­nig schnee­sicher (siehe Alt Üetliberg und Albis­pass); Skilanglauf (Loipen entlang der Grat­stras­se) und Schlitteln (v.a. auf dem Schlit­tel­weg) ist nur an we­nigen Tagen im Winter möglich.
Stafel
Passübergang (Fussweg) zwischen Albis­güetli (Laternen­weg) und Sellen­büren (Alter Üet­libergweg), 781 m.ü.M.; Namensgebung unsi­cher und vermutlich re­la­tiv jung; siehe Uto Staffel.
Steile Wand
Tee- und Clubhütte des Alpenclubs Steile Wand, am Nordrand der Fallätsche. 1904 Bau der ersten Hütte, 1906 Vereinsgründung, 1909 Bau einer neuen Hütte, Abbau 1910 wegen Abrutschgefahr und Neubau am heutigen Stand­ort. Geöffnet an Sonn- und Feiertagen.
Stiftung für die Erforschung des Üetlibergs
1978 gegründete Stiftung zur Erforschung, Be­wahrung und öffentlicher Dokumentation der Ur- und Frühgeschichte auf dem Üetliberg. 1989 Grün­dung des Üetliberg-Museums im Berggast­haus Uto Kulm (heute im Landesmuseum). Siehe auch Uetlibergverein.
Stiftung Naturlandschaft Sihlwald
1994 durch die Stadt Zürich, Pro Natura und andere Verbän­de ge­grün­dete Stiftung zum Erhalt und Schutz des Sihlwaldes.
SZU
Siehe Sihltal-Zürich-Uetli­bergbahn.
Teehütten
Verschiedene Clubhütten wurden und werden tageweise als Teehütten betrieben; die Mitglieder der Vereine verkaufen Tee und einige andere einfache Lebensmittel an Wande­rer, u.a. Teehütte Fallätsche des Alpenclubs Steile Wand, Teehüsli Hohen­stein der Natur­freunde Altstetten, Jurablick, Teehütte Buchenegg des Alpenclubs Edelraute. Siehe Clubhütten.
Telefönler
oder Telegrafenweg. Steiler Fussweg vom Kolbenhof über die Kolbenhoferegg zum Üetliberg-Fernsehturm, entlang der früheren Te­le­fon-Freileitung zum Hotel Uetli­berg. Kreuzt den Linderweg und führt an der Clubhütte Clarida vorbei.
Tierwelt
Trotz Stadtnähe und der damit ver­bun­denen Störungen (Stress durch zu häufige Fluch­ten vor Fussgängern, Hunden oder Bikern) lebt am Üetli­berg und Albis eine erstaunliche Anzahl Wildtiere, unter den Säu­ge­­tieren allen voran Reh, Fuchs, Feld­hase, Mar­der, Dachs und Sieben­schläfer. Verein­zelt wur­den auch Wild­schweine gesich­tet. Bis­her einmalig blie­ben der Besuch einer Gämse und eines Luch­ses. Der Wild­bestand wird durch die Jagd regu­liert. Unter den Vögeln sind Buchfink, Amsel, Rotkehlchen, Singdrossel, Kohlmeise, Kleiber, Buntspecht und Eichelhäher häufig zu sehen. Bei den Greifvögeln ist einzig der Mäuse­bussard leicht zu beobachten. An der Sihl findet man Grau­reiher.
Treppenweg
Direkter Fussweg von der Hohen­steinstrasse zum Uto Kulm, mit vielen Treppen­stufen, an ehemaligen Clubhütten, den Schwes­ternhäusern und dem Üetliberg-Fernseh­turm vorbei. Auch Gratwägli oder früher Schwestern­weg genannt.
Top of Zurich
Von der Globalisierung geprägter neuer „Markenname“ des Uto Kulm, in Gebrauch seit ca. 1990.
Türlersee
Kleinsee südwestlich des Albispasses, ca. 0.5 km2, Quelle der Reppisch, entstanden nach der letzten Eiszeit vor ca. 10'000 Jahren, als sich der Reuss­gletscher zurückzug, durch einen Berg­sturz am Aeugster­berg.
Üetliberg
(auch Uetliberg) Graterhebung und nördlicher Ab­schluss des Albis, 870.6 m.ü.M., militärisch ge­nutzt seit der Bronzezeit, Standort einer Hoch­wacht seit ca. 1644, touristische Er­schlies­sung im 19. Jh. (Hausberg von Zürich).
Üetliberg hell!
Bereits zu Beginn des 20. Jh. gingen im Winter, wenn in Zürich oft tagelang dicker Hochnebel liegt, Träger mit Tafeln, auf denen „Ütliberg hell!“ stand, durch die Stadt und mach­ten so darauf aufmerksam, dass der Uto Kulm aus dem Nebel herausragte. Auch heute noch trägt das Tram 13 bei Hochnebellagen eine rote Tafel mit der Aufschrift „Üetliberg hell“.
Üetliberg Station
Bergstation der Üetliberg­bahn, 814 m.ü.M., mit Restaurant Gmüetliberg. Post­station von 1875 (zu Beginn bedient durch die Post Stallikon) bis 1995.
Üetliberg-Aussichtsturm
Er­baut 1894 vom da­ma­­ligen Besitzer des Berggasthaus Uto Kulm, Emil Wuhrmann. 1990 durch die UBS neu ge­baut. Höhe 30 Meter.
Üetliberg-Fernsehturm
Sende­turm nördlich des Üetlibergs, auf Ägerten, dem Gelände des frühe­ren Hotel Uetliberg, erbaut 1953 von der PTT (heute Swisscom) mit 75 Metern Höhe, Neubau 1968 mit 132 Metern Höhe, Neubau 1990 mit 186 Metern Höhe (Spitze auf 1040 m.ü.M), mit Antennen für Ratel, UKW, VHF und UHV.
Uetlibergbahn-Gesellschaft
Gegründet 1872. Erbauerin und Betreiberin der Üetlibergbahn (eröffnet 12. Mai 1875). Besitzerin des Berggast­haus Uto Kulm von 1897 bis 1920. Aufgrund von massi­ven Verlusten erfolgte 1920 die Still­legung der Üetli­bergbahn, der Verkauf des Berggasthaus Uto Kulm und die Liquidation der Gesell­schaft. Nachfolge­organi­sation: Siehe Bahngesellschaft Zürich-Uetliberg.
Üetlibergbahn
Erbaut zwischen 1872 und 1875 durch die Uetli­berg­bahn-Gesell­schaft als Adhä­sions­bahn (Nor­mal­spur) von Selnau über Wald­egg auf den Üetli­berg (Üetliberg Station) mit bis dahin nie ge­wag­ter Steilheit von 70 Pro­mille, nach­dem andere Ideen, u.a. Projekt einer Zahn­rad­bahn vom Kolbenhof auf den Uto Kulm, ge­schei­tert waren. Stillgelegt 1920 auf­grund wirt­schaft­licher Schwierigkeiten, Neuer­öffnung 1922 durch die Bahngesellschaft Zürich-Uetli­berg. Elek­tri­fi­zierung 1923 mit Seitenfahr­lei­tung, da die Sihltalbahn auf der gemeinsamen Strecke Selnau-Giesshübel eine höhere Spannung benö­tigt. Ver­länge­­rung vom Selnau zum Haupt­bahn­hof 1990.
Uetlibergtunnel
Autobahntunnel der N4 von Wettswil nach Zürich-Höckler, zwei Röhren mit 4.4 Kilometern Länge, Eröffnung geplant auf 2008.
Uetlibergverein
Verein zur Erhaltung und Pfle­ge des Üetlibergs, gegründet 1976 in Zürich, u.a. stark enga­giert bei der archäologische For­schung (Stiftung für die Erforschung des Üetli­bergs) und im Kampf um die Erhaltung der Anna­burg.
Üetlibergweg
siehe Laternenweg.
Uetliburg
Burganlage (Ruine) nördlich des Uto Kulm. Einzelfunde aus der jüngeren Steinzeit (ca. 3000-1800 v. Chr.), erste Befestigungen in der spä­ten Bronzezeit (ca. 1000 v. Chr.). Später rö­mi­scher Wachtposten (Alpenfeldzug des Drusus und Ti­berius 15 v. Chr.). Zahlreiche archäo­lo­gi­sche Fun­de wie Münzen und Grabstätten (siehe Walter Drack). Mittelalter­liche Burg vermutlich erbaut durch den alemannisch-bayrischen Herzog Uati­lo. Neubau anfangs des 13. Jh. durch die Frei­her­ren von Regensberg; zerstört durch die Zürcher un­ter Rudolf von Habsburg 1267 (Burg­graben unter­halb des Kulms noch sicht­bar).
Uto Kulm
Siehe Berggasthaus Uto Kulm und Top of Zurich. Oft auch verwendet zur Bezeich­nung des höchsten Punktes des Üetlibergs. Namens­gebung relativ jung (ca. 1830), vermut­lich angelehnt an die erfolgreiche touristische Erschliessung der Rigi.
Uto Staffel
Bergrestaurant, erbaut 1878 durch Caspar Fürst für seine geschiedene Frau, beim Stafel, zu Beginn als Pension betrieben. 1907 erwei­tert mit einem Hirsch- und Bärenzwinger. Seit 1918 nach Grenzbereinigung auf dem Gebiet der Stadt Zürich. Abbruch des Hauses 1978 und 1979 Neubau als Restau­rant. Namens­gebung rela­tiv jung, ver­mut­lich ange­lehnt an die erfolg­reiche touristische Er­schliessung der Rigi.
Vegetation
Üetliberg und Albis sind dank ihrer steilen, land- und forstwirtschaftlich nur schlecht nutz­baren Hänge relativ artenreich geblie­ben. Seit 1959 ist das ganze Gebiet des Üetli­bergs ein Pflan­zen­schutz­gebiet (vollständig do­ku­mentiert durch Elias Landolt). Es dominie­ren verschiede­ne Buchen­- und Föhrenwaldgesell­schaften; an expo­nierten Lagen, z.B. an der Fallätsche, treten sel­tene Pfeifengras-Föhren­wälder oder Orchi­deen-Föhrenwälder auf. Zwi­schen den verschie­denen Rippen (Eggen) finden sich Hangried­wiesen und Quellmoore. Siehe auch Wald und Tierwelt.
Vereinigung Pro Sihltal
Nachfolgeorganisation des Verkehrsverein Sihltal, gegründet 1950, He­raus­geber des Jahrheftes „Blätter der Vereini­gung pro Sihltal“.
Verschönerungsverein Zürich (VVZ)
Gegrün­det 1873, zuerst auf der Seite des Zürichbergs aktiv, ab 1883 auch am Üetliberg. Unter­hält zahl­reiche Wander- und Spazierwege, u.a. den Lei­terliweg, Rast­plätze, Brunnen und mehr als 1000 Sitzbänke.
VVZ
Siehe Verschönerungs­verein Zürich.
Wald
Der Wald auf Üetliberg und Albis besteht hauptsächlich (in abnehmender Häufigkeit) aus Buchen, Rottannen, Bergahorn, Eschen, Tan­nen, Eiben und Waldföhren. Insbesondere am Ost­­hang ist die Eibe im Vergleich zu anderen Mittelland­wäldern ungewöhnlich häufig. Ab dem Mittel­al­ter wur­den die Wälder am Albis intensiv ge­nutzt (bis 1860 war die Ebene südlich der Buchenegg weitgehend kahl, auch der Schnabel war seit dem Mittelalter gerodet und wurde erst 1830 aufge­forstet); seit 1902 (Eidg. Forstpolizei­gesetz) be­steht ein strenges Rodungsverbot, das die Wald­flächen in ihrer heutigen Ausdehnung sichert. Siehe auch Lehr­wald, Sihlwald, Tier­welt und Vegetation.
Waldegg
Passübergang zwischen Zürich-Wiedi­kon und Birmensdorf / Uitikon, 589 m.ü.M., nörd­licher Abschluss des Albis.
Windegg
Herberge auf dem Albispass seit 1459, seit ca. 1835 als Windegg bezeichnet; ausgebaut 1890, abgebrochen und als Berg­hotel neu gebaut 1971.
Weber, Bruno
Bildhauer, geb. 1931, von Die­ti­kon, Macher der skurrilen Skulpturen auf dem Uto Kulm.
Weidelbächlisteig
Typischer Eggenweg von Sellenbüren (zwischen Diebis und Weidel) zur Üetliberg Station. Kreuzt das Coiffeurwegli. Heu­te nur selten begangen und stark mit Stechpalmen ver­wach­sen.
Wild
Siehe Tierwelt.
Wildpark Langenberg
Zoo in Langnau am Al­bis, unterhalb des Albispass, angelegt 1869 durch Forstmeister Orelli, ursprünglich mit Tie­ren aus aller Welt (Antilopen, Zebras), heute auf ca. 80 Hektaren weitgehend konzentriert auf lokale Fau­na (u.a. Rehe, Hirsche, Gämsen, Stein­böcke, Bä­ren, Wölfe, Luchse). Im Besitz der Stadt Zürich. Siehe auch Tierwelt.
Wuhrmann, Emil
Jurist (1840-1907), Besitzer des Berggasthaus Uto Kulm um 1894, Bauherr des Üetliberg-Aussichts­turms.
Literatur

Binder, Gottlieb: Das Albisgebiet in Lebens­bildern. Zürich 1932.
Binder, Gottlieb: Der Ütliberg und die Albis­kette. Orell Füssli’s Wanderbilder No. 339-340. Zürich, ohne Jahresangabe (ca. 1920).
Drack, Walter / Guyer, Paul e.a.: Der Üetliberg. Zürich 1984.
Escher, Conrad: Chronik der ehemaligen Ge­mein­de Enge (Zürich). Zürich 1918.
Gossauer, E.: Verschönerungsverein Zürich und Umgebung 1873-1925. Zürich 1925.
Guyer, Paul / Saladin, Guntram e.a.: Die Stras­sen­namen der Stadt Zürich. Zürich 1999.
Riesterer, Peter P.: Sihltal Anno dazumal. Zürich 1988.
Vereinigung Pro Sihltal, Blätter (Jahrhefte) der Ver­einigung Pro Sihltal. Adliswil, div. Jahr­gänge.