Das Üetliberg-Lexikon
Natur, Kultur und Geschichte am Zürcher Hausberg
- 853
- König Ludwig der Deutsche, ein Enkel Karls des Grossen, überträgt
seiner Tochter Hildegard (der Sage nach die Gründerin des Klosters Fraumünster)
den „Hof Zürich“, die Burg Baldern und die „forestis Albis nomine“ (Sihlwald).
- 1210
- Erste urkundliche Erwähnung der Uotelenburg (Burg des Uotilo).
- 1267
- Zerstörung der Uetliburg durch die Zürcher unter Rudolf von
Habsburg.
- 1294
- Ritter Rüdiger Manesse der Ältere verfasst die Manessische
Liederhandschrift.
- 1309
- Zerstörung der Schnabelburg durch die Habsburger.
- 1424
- Einrichtung des Sihlamtes zur Verwaltung des Sihlwalds.
- 1624
- Errichtung des Zürcher Hochwachtennetzes nach den Plänen
von Johannes Haller.
- 1750
- Besteigung des Uto Kulm durch den deutschen Dichter Friedrich
Gottlieb Klopstock.
- 1774
- Naturwissenschaftliche Expedition auf den Üetliberg durch den Arzt Salomon
Schinz.
- 1790
- Erste Postkutschenkurse von Zürich über den Albispass nach
Luzern.
- 1793
- Johann Gottfried Ebel publiziert die „Anleitung auf die
nützlichste und genussvollste Art in der Schweitz zu reisen“ mit dem ersten
Panorama von der Hochwacht.
- 1812
- Aufhebung der Hochwacht Üetliberg.
- 1815
- Erster Gastwirtschaftsbetrieb auf dem Uto Kulm im
ehemaligen Hochwachthäuschen.
- 1835
- Ausbau der Passstrasse über den Albis.
- 1840
- Eröffnung des Gast- und Kurhaus Uetliberg.
- 1853
- Bau des Fahrwegs von der Buchenegg zum Albispass.
- 1864
- Einweihung der Reppischtalbahn Zürich-Affoltern-Zug, die den
Albis westlich umfährt.
- 1869
- Gründung des Wildparks Langenberg.
- 1872
- Gründung der Uetlibergbahn-Gesellschaft.
- 1873
- Übernahme des Gast- und Kurhaus Uetliberg durch Caspar
Fürst und Theodor Baur. Gründung des Verschönerungsverein
Zürich.
- 1875
- Eröffnung der Üetlibergbahn. Eröffnung des Hotel Uetliberg.
Einweihung der linksufrigen Zürichseebahn.
- 1876
- Bau der Annaburg. Bau der Waldeisenbahn (Holztransport) im Sihlwald.
- 1878
- Brand des Gast- und Kurhaus Uetliberg (Brandstiftung durch Caspar
Fürst und Schwiegersohn aufgrund wirtschaftlicher Schwierigkeiten).
Bau der Pension Uto Staffel. Beginn der Arbeiten zur Sihlkorrektion.
- 1879
- Neubau des Berggasthaus Uto Kulm.
- 1892
- Eröffung der Sihltalbahn.
- 1894
- Bau des Üetliberg-Aussichtsturm (Bauherr: Emil Wuhrmann)
in der Formensprache des Eiffelturms.
- 1895
- Einweihung des Spielplatzes Hohenstein.
- 1898
- Eröffnung des Schiessplatzes Albisgüetli mit kantonalem
Schützenfest.
- 1905
- Bau des Landhaus Mädikon durch Karl Kracht.
- 1910
- Hochwasser der Sihl: Maneggbrücke weggerissen, Sihltalbahn
an sechs Stellen unterbrochen.
- 1912
- Fahrverbot auf der Gratstrasse, erwirkt durch den Verschönerungsverein.
- 1918
- Bau der Luftseilbahn Leimbach-Mädikon.
- 1920
- Stillegung der Üetlibergbahn. Liquidation der Uetlibergbahn-Gesellschaft.
- 1921
- Abschluss der Arbeiten zur Sihlkorrektion.
- 1922
- Gründung der Bahngesellschaft Zürich-Uetliberg.
Wiederaufnahme des Bahnbetriebs auf den Üetliberg.
- 1923
- Elektrifizierung der Üetlibergbahn.
- 1924
- Elektrifizierung der Sihltalbahn.
- 1927
- Übernahme des Hotel Uetliberg durch die Stadt Zürich.
Einrichtung des Lehrwalds der ETH.
- 1929
- Das Gemeindegebiet der Stadt Zürich wird Wildschongebiet (Verbot
der Jagd).
- 1934
- Gründung des Verbands zum Schutze des Landschaftsbildes am Türlersee
(heute Türlersee-Schutzverband).
- 1940
- Kanalisierung der Reppisch.
- 1943
- Abbruch des Hotel Uetliberg.
- 1950
- Gründung der Vereinigung Pro Sihltal.
- 1953
- Bau des ersten Üetliberg-Fernsehturms (53 Meter).
Naturschutzverordnung Albispass.
- 1954
- Bau der Skisprungschanze Alt Üetliberg (1994 abgebrochen).
Eröffnung der Luftseilbahn Adliswil-Felsenegg.
- 1955
- Bau des Skilifts auf dem Albispass (abgebrochen 1989).
- 1959
- Bau des Felseneggturms. Einrichtung des
Pflanzenschutzgebietes Üetliberg.
- 1963
- Übernahme der Annaburg durch die Stadt Zürich.
- 1967
- Übernahme des Bahnhofbuffets Gmüetliberg durch die Bahngesellschaft
Zürich-Uetliberg.
- 1968
- Bau des zweiten Üetliberg-Fernsehturms (132 Meter).
- 1973
- Fusion der Bahngesellschaft Zürich-Uetliberg und der Sihltalbahn
zur Sihltal-Zürich-Uetlibergbahn (SZU).
- 1976
- Gründung des Uetlibergvereins.
- 1978
- Bau des Aussichtsturms Hochwacht durch die Rotary-Clubs der
Region.
- 1979
- Eröffnung des Planetenwegs.
- 1983
- Kauf des Berggasthaus Uto Kulm durch die Schweizerische
Bankgesellschaft (heute UBS).
- 1990
- Verlängerung der Üetlibergbahn und der Sihltalbahn
vom Selnau zum Hauptbahnhof. Neubau des Üetliberg-Aussichtsturms. Bau
des dritten Üetliberg-Fernsehturms (186 Meter). Abbruch der Annaburg.
- 1994
- Abbruch der Skispringschanze auf Alt Üetliberg.
- 1999
- Kauf des Berggasthaus Uto Kulm durch Giusep Fry.
Beginn der Bauarbeitem am Uetlibergtunnel.
- 2000
- Schliessung des Berggasthaus Baldern.
- 2003
- Umstellung der Beleuchtung des Laternenwegs von Gas auf
elektrisches Licht.
- 2008
- Voraussichtliche Eröffnung des Uetlibergtunnels.
- Ägerten
- Plateau nördlich des Uto Kulm, ursprünglich Weide und
Ackerland (siehe Landwirtschaft), später Standort des Hotel
Uetliberg.
- Albis
- a) Name der Bergkette, die von Sihlbrugg im Süden bis zur Waldegg
im Norden über ca. 19 Kilometer parallel zu Sihl und Zürichsee verläuft;
urkundlich 853 erstmals erwähnt. b) Kurzform für Albispass.
- Albisbrunn
- Weiler südlich des Albishorn, im Jonental, seit 1839 Kurhaus
mit Kaltwasserbadeanstalt, geschlossen 1922, seit 1924 Erziehungsheim
(Stiftung Albisbrunn, begründet durch Alfred Reinhart aus Winterthur).
- Albisgüetli
- Schiessplatz der Stadt Zürich seit 1898, am Waldrand östlich des Üetlibergs,
seit 1899 Austragungsort des Knabenschiessens.
- Albishaus
- Gasthaus nordwestlich des Albispass, erbaut 1932 durch die
Naturfreunde Zürich, heute Betrieb durch die Stadt Zürich (Integration von Arbeitslosen).
- Albishorn
- Graterhebung am südlichen Rand des Albis, 909.2 m.ü.M.,
zwischen Hausen a.A. und Sihlwald. Siehe auch Bergrestaurant
Albishorn.
- Albispass
- Passübergang (791 m.ü.M.) zwischen Langnau und Türlersee,
vermutlich bereits im 13. Jh. als Zugang zum Gotthard genutzt. Postkutschenkurse
seit 1790, 1835-1844 zur Passstrasse ausgebaut, Postautokurse ab 1935
(anstelle der kurz zuvor geplanten Standseilbahn von Langnau auf die Passhöhe).
Der 1955 erbaute Skilift wurde wegen Schneemangels 1989 wieder abgerissen.
- Albistunnel
- Eisenbahntunnel der Linie Zürich-Thalwil-Zug, von Sihlbrugg
nach Baar, Länge 3.4 km, unterquert den Albis etwa beim Schweikhof.
- Alhambra
- Sommer-Restaurant beim Triemli, ca. 1897, mit Konzerthalle für 4000
Personen, Datum des Abbruchs unbekannt.
- Allmend
- Schwemmebene der Sihl östlich des Üetlibergs, seit
dem 14. Jh. als Allmend (Gemeindeweide), ab dem 17. Jh. zudem als Übungsplatz
der Artillerie genutzt (Höckler). Nach dem Umzug der Kaserne Zürich ins Reppischtal
1987 als Waffenplatz aufgegeben. Seither intensiv genutzter Erholungsraum
und Baustelle des Üetlibergtunnels.
- Alpenzeiger
- Gebirgspanoramatafel auf dem Uto Kulm, 1876 von Xaver
Imfeld, einem namhaften Ingenieur und Panoramazeichner, im Auftrag der SAC
Sektion Uto angefertigt (für den neuen Üetliberg-Aussichtsturm wurde
1990 auch ein neuer Alpenzeiger erstellt).
- Alt Üetliberg
- a) Lichtung westlich der Annaburg. b) Standort der
Skisprungschanze Alt Üetliberg seit 1954 (Schanzenrekord 41.5 Meter, gesprungen
von Sepp Zehnder), abgebrochen 1994. c) Pfadfinderheim „Gloggiheim“ des
Pfadfinderkorps Glockenhof.
- Alte Waldegg
- Passübergang von Zürich-Albisrieden nach Uitikon / Birmensdorf;
trifft auf der Waldegg mit der Strasse von Zürich-Wiedikon zusammen.
- Annaburg
- Ursprünglich Privathaus, erbaut 1876 im Stil einer russischen
Datscha vom Wiediker Arzt Jacob Meier für seine lungenkranke russische Frau
Anna (daher Annaburg), südlich des Uto Staffel. Nach deren Tod Verkauf
an Klara Gerber 1894, ab 1897 Erweiterung zur Pension und Gaststätte im Stil
eines pittoresken Schlösschens. Abbruch des Turms zwischen 1940 und 1950. 1963
Übernahme durch die Stadt Zürich. Nach zunehmendem Verfall geschlossen
1981, von da an heftige öffentliche Debatte über den Abbruch. 1984
Genossenschaft „Rettet die Annaburg“, 1987 Besetzung durch linke Jugendliche
mit nachfolgender polizeilicher Räumung – der wohl erste und letzte
Tränengaseinsatz auf dem Albis. Nach der Volksabstimmung 1989 kommt es 1990 zum
Abbruch; seither Spiel- und Grillplatz.
- Bäche
- Die Bäche am Albis entwässern zur Sihl, Reppisch
und (südlich Bürglen) Jonen. Zwischen 1930 und 1960 wurden viele der
Seitenbäche zum Schutz vor Hochwassern und vor Erosion verbaut. Im
Siedlungsgebiet der Stadt Zürich wurden die grösseren Bäche zumeist
unterirdisch kanalisiert (und in neuerer Zeit teilweise wieder geöffnet).
Siehe auch Quellen und Brunnen.
- Bahngesellschaft
Zürich-Uetliberg (BZUe)
- Nachfolgeorganisation der Uetlibergbahn-Gesellschaft,
gegründet 1922, Besitzerin und Betreiberin der Üetlibergbahn, mit der
Stadt Zürich als Hauptaktionärin. Ab 1932 Betriebs- und Verwaltungsgemeinschaft
mit der Sihltalbahn. 1967 Übernahme des Bahnhofbuffets Gmüetliberg.
1973 Fusion mit der Sihltalbahn zur Sihltal-Zürich-Uetlibergbahn
(SZU).
- Baldern
- a) Passübergang von Zürich-Leimbach (Risweg auf der
Sihlseite, Ämtlerweg auf der Reppischseite) nach Stallikon, 730 m.ü.M.,
mit Otto Honegger Gedenkstein des VVZ. b) Burg auf der Baldern; siehe Burg
Baldern. c) Berggasthaus Baldern, ursprünglich Wirtshaus zum Rössli, erbaut
vermutlich im 18. Jh., Erwerb und Neubau ab 1929 durch Hermann Kracht.
Ab Oktober 2000 geschlossen; 2004 wiedereröffnet.
- Baur, Theodor
- Hotelier und Stadtrat (1828-1904), Sohn des Johannes Baur
(1795-1865, Hotelpionier und Gründer der Hotels Baur au Lac und Baur en Ville
in Zürich); Erbe des Baur au Lac und Käufer des Gast- und Kurhaus Uetliberg,
zusammen mit Caspar Fürst, ab 1874 auch Besitzer des Gut Mädikon
und des Berggasthaus Baldern. Gestorben bei der Eröffnung des Föhreneggwegs.
- Berggasthaus Uto Kulm
- 1879 nach dem Brand des Gast- und
Kurhaus Üetliberg am heutigen Standort erbautes Hotel-Restaurant auf dem Uto
Kulm. Bauherr: Hypothekarbank in Basel. Architekt: Adolf und Fritz
Brunner. Nach der Eröffnung häufige Besitzerwechsel (u.a. Emil Wuhrmann,
ab 1897 Uetlibergbahn-Gesellschaft, später u.a. Grossmetzgerei
Gebrüder Niedermann, ab 1973 Karl Steiner AG) und Umbauten. 1983 Kauf durch
die Schweizerische Bankgesellschaft (heute UBS); Geschäftsführer wird Giusep
Fry, der 1999 auch Besitzer wird und umfangreiche Erweiterungen
vornimmt (Bustransport, Wellness, Seminarbetrieb), welche die historische
Substanz langsam verschwinden lassen.
- Bergrestaurant Albishorn
- Restaurant auf dem Albishorn,
erbaut 1885 durch J. G. Hitzler aus Hausen, erworben 1895 durch die Stadt
Zürich, 1956/57 Abbruch und Neubau, 1996 Verkauf an Bruno Bertschi.
- Beyel, Friedrich
- Volkstümlicher Gastwirt (?-1866), Erbauer
des Gast- und Kurhaus Uetliberg (1839-1840).
- Binder, Gottlieb
- Chronist (1876-1956), von Kilchberg,
Verfasser mehrerer Gemeindechroniken (Adliswil, Kilchberg) und Bücher über
den Albis und Üetliberg (siehe Literaturverzeichnis).
- Breitinger, Johann Jakob
- Bedeutender Architekt (1814-1880) und
Mitglied des Grossen Stadtrates, Architekt des ersten Gast- und Kurhaus
Uetliberg (1839-1840). Andere Werke: Bahnhof Romanshorn, Hotel Bernina
Samedan.
- Brunau
- Siehe Allmend.
- Brunnen
- Dutzende von Brunnen auf dem Üetliberg und Albis
werden mit lokalem Quellwasser gespiesen. Das für die Brunnen genutzte Quellwasser
hat Trinkwasserqualität und wird, da die meisten Quellen nicht genügend
tief gefasst werden, regelmässig kontrolliert.
- Brunner, Adolf
- Architekt (1837-1909) des Berggasthaus
Uto Kulm (1879), zusammen mit Fritz Brunner.
- Brunner, Fritz
- Architekt (1839-1886) des Berggasthaus
Uto Kulm (1879), zusammen mit Adolf Brunner.
- Buche
- Fagus Sylvatica, europaweit verbreiteter Laubbaum, ohne menschliche
Einwirkung (Rottannenkulturen) vermutlich der häufigste Baum im Mittelland.
Wird bis zu 40m hoch und bis zu 150 Jahre alt. Ausladende, dicht belaubte Bäume
mit glatten, silbriggrauen Stämmen. Im Abstand von 5-10 Jahren bilden die
Buchen besonders viele Buchennüsschen (Bucheckern), welche von Vögeln und
Säugern gleichermassen geschätzt werden (und Scharen von Bergfinken aus Skandinavien
anziehen). Das Holz ist hart, rötlich und für den Möbelbau gut geeignet.
- Buchenegg
- a) Passübergang zwischen Langnau a.A. bzw. Adliswil (Rossweg)
und Reppischtal, 786 m.ü.M., Fahrstrasse seit 1853. Mehrere Ausflugsrestaurants,
u.a. Näfenhäuser. Der Name Buchenegg
galt ursprünglich nur den Weilern am Westhang und wurde erst später auf die
Passhöhe übertragen. b) Teehütte Buchenegg des Alpenclubs Edelraute; siehe
Clubhütten.
- Bunker
- Der Üetliberg war Teil des militärischen
Verteidigungsdispositivs in der ersten Hälfte des 20. Jh; einzelne Bunker sind
noch vorhanden, z.B. am Treppenweg.
- Burg Baldern
- Burg auf der Baldern, im 11. Jh. im Besitz der Grafen von
Lenzburg, später des Freiherrn Lüthold von Regensberg. Nach der Sage wohnten
darin ab 853 Hildegard und Bertha, die Töchter Ludwigs des Deutschen.
Die auf der Gedenktafel des Verschönerungsvereins erwähnte Zerstörung
1268 durch Rudolf von Habsburg beruht auf einem Irrtum des Chronisten Heinrich
Brennwald (siehe Uetliburg).
- Burg Sellenbüren
- Ruine (nur noch Fundament erhalten)
einer Burg auf dem Ofengüpf, zwischen Uto Kulm und Sellenbüren,
erbaut vermutlich im 11. Jh. von den Rittern von Sellenbüren (Stifter des
Klosters Engelberg), aufgegeben im 12. Jh.
- Bürglen
- Höchster Punkt des Albis, früher Bürglenstutz genannt,
südlich der Schnabellücken, 914.6 m.ü.M.
- BZUe
- Siehe Bahngesellschaft Zürich-Uetliberg.
- Chänzeli
- Aussichtsplattform auf dem Uto Kulm, heute auch
Helikopter-Landeplatz.
- Chindlistein
- Nagelfluhfelsen westlich des Uto Kulm, oberhalb des Ofengüpf,
Standort eines Wildgartens am Ende des 19. Jh. (Jahr der Einrichtung und
Aufhebung unbekannt).
- Clubhütten
- Zu Begin des 19. Jh. wurden auf dem Üetliberg und dem Albis
von verschiedenen kleinen Alpenclubs mehr als ein Dutzend Hütten gebaut. Einige
waren private Vereinshütten, andere bewirteten als Teehütten auch
Gäste. Die Mitglieder stammten zumeist aus den Arbeiterkreisen der Stadt
Zürich und der Sihltalgemeinden, die damit eine für sie zeitlich und
finanziell erschwingliche Alternative zum Schweizer Alpen-Club SAC
schufen. 1915 wurden insgesamt 19 Clubhütten im Gebiet des Üetlibergs
gezählt. Seit 1922 dürfen am Üetliberg keine neuen Clubhütten mehr gebaut
werden (Regierungsratsbeschluss). Heute werden diese Hütten mehr und mehr
aufgegeben. Verzeichnis der Clubhütten:
- Albisstübli des Touristenbund Langnau a.A., zwischen Gratweg und Unter Albis, 1934.
- Bristenstäfeli, an der Fallätsche zwischen Gratweg und Ruine Manegg.
- Teehütte Buchenegg des Alpenclubs Edelraute, nördlich der Buchenegg.
- Claridahütte des Alpenclubs Clarida, 1909, zwischen Uto Kulm und Rossweidliegg.
- Teehütte Fallätsche des Alpenclubs Steile Wand, 1906, an der Fallätsche zwischen Gratweg und
Ruine Manegg.
- Klubhütte Felsenkammer, 1910, am Rütschlibach oberhalb Leimbach.
- Gelbe Wand, 1908, am Treppenweg zwischen Hohenstein und Uto Kulm.
- Glecksteinhütte des Alpenclubs Amicitia, ca. 1910, an der Fallätsche zwischen Gratweg und Friedhof
Leimbach.
- Teehütte Hohenstein der Naturfreunde Altstetten, beim Hohenstein.
- Teehütte Jurablick der Bergfreunde Alpina, 1910, zwischen Ringlikon und Uto Kulm.
- Kinderfreundeheim Mösli der Stiftung Mösli, südwestlich der Felsenegg.
- Ulmerhütte, am Laternenweg.
- Coiffeurwegli
- Horizontal verlaufender Pfad in der Südwestflanke des Üetlibergs
vom Jurablick über den Ofengüpf zum Uto Staffel, benannt
nach einen Coiffeur aus Albisrieden, der diesen Pfad angelegt und unterhalten
hat. Kreuzt den Weidelbächlisteig.
- Denzlerweg
- Steiler Waldweg mit hunderten von Tritten vom Kolbenhof zum Uto
Kulm, benannt nach dem Bäcker Felix Denzler (1863-1917, Bäckerei an der
Augustinergasse 46), der das Berggasthaus Uto Kulm während Jahren zu
Fuss mit Backwaren beliefert haben soll (man spricht von 4000 Besteigungen).
- Drack, Walter
- Kantonsarchäologe (1917-2000), Entdecker und Ausgrabungsleiter der
frühmittelalterlichen Wallanlagen auf den Üetliberg.
- Dürler, Friedrich von
- Sekretär der Armenpflege
(1804-1840), regelmässiger Besteiger des Üetlibergs, Drittbesteigung
des Tödi 1837, abgestürzt am Üetliberg am 8. März 1840 nach einem Besuch im Gast-
und Kurhaus Uetliberg beim Abstieg zum Kolbenhof. Der Legende nach wollte
er auf seinem Stock rittlings durch eine vereiste Runse zu Tal rutschen, kam
dabei zu Fall und brach sich das Genick; sein Hund soll Hilfe bei den Bewohnern
des Kolbenhofs geholt haben. Nach anderen Quellen blieb der Hund bei der
Leiche, bis diese gefunden wurde. Gedenkstein: Dürlerstein (Findling), beim Stafel.
- Ebel, Johann Gottfried
- Preussischer Arzt (1764-1830) und
Gelehrter, Ehrenbürger der Stadt Zürich, publizierte 1793 die „Anleitung auf
die nützlichste und genussvollste Art in der Schweitz zu reisen“ mit dem
ersten Panorama von der Hochwacht, das später von Heinrich Keller
überarbeitet wurde.
- Eibe
- Taxus baccata, zweigeschlechtlicher Nadelbaum, weibliche Pflanze
mit roten Beeren, langsam wachsend, langlebig, mit hartem, rötlichen Holz. Im Wald
am Üetliberg kommt die Eibe ungewöhnlich häufig vor (grösstes
geschlossenes Eibenvorkommen in Europa). Die meisten Eiben am Üetliberg
stammen aus der ersten Hälfte des 19. Jh.; die Rehe waren damals durch
intensive Bejagung (siehe Jagd) beinahe ausgerottet und die jungen Eiben damit vor Rehverbiss
geschützt. Heute werden Jungeiben mit Zäunen vor Wildverbiss geschützt
(siehe Willi Federer).
- Eggen
- Typische Geländeform am Osthang des Üetlibergs, trockene,
oft mit Föhren und Rottannen bewachsene Seitenrippen, zwischen denen eher
feuchte Gräben, Tobel, Mulden oder Erosionstrichter liegen: Liebegg,
Sädlenegg, Goldbrunnegg, Rossweidliegg, Kolbenhoferegg, Bernegg (Föhrenegg),
Juchegg, Höckleregg, Manegg, Rebegg, Felsenegg. Die
verschiedenen Eggen bieten auch nach langen Regenfällen zumeist trockene,
wenn auch sehr direkte und deshalb meist nicht markierte Anstiege auf den
Grat.
- Escher von
der Linth, Arnold
- Geologe (1807-1872), Sohn des Hans
Conrad Eschers, untersuchte die Geologie des Albis, benannte die löcherige
Nagelfluh der Deckenschotterkappe.
- Escher von
der Linth, Hans Conrad
- Naturwissenschafter und
Politiker (1767-1823), technischer Leiter der Linthkorrektion, zeichnete
1792-1794 das „Panorama vom Uetliberg gegen die Alpen“.
- Escher, Nanny von
- konservative romantische Dichterin (1855-1932),
Tochter des Generalstabsobersten Hans Conrad Escher vom Luchs, lebte ab 1872
mit ihrer Mutter in einem kleinen Landhaus auf dem Albispass
(Escher-Chalet, gebaut mit Hilfe des Forstmeisters Orelli), unterstützt
und gelobt von Conrad Ferdinand Meyer und Gottfried Keller.
- Fallätsche (Falätschen)
- a) Erosionstrichter auf der Ostseite
des Albisgrates zwischen Üetliberg und Baldern. Wortherkunft
unklar; möglicherweise von franz. „falaise“ (Steilküste) oder galloromanisch
„valláccia“ (talartiger Einschnitt). Quellgebiet des Rütschlibachs (siehe Bäche).
Durch Rückwärtserosion frisst sich die Fallätsche langsam nach Westen (der Gratweg
musste in der Vergangenheit mehrmals rückwärts verschoben werden). Vegetation
reich an im Mittelland seltenen nacheiszeitlichen Reliktpflanzen wie Bewimperter
Enzian oder Bergföhre, die in jüngster Zeit allerdings durch die zunehmende
Verwaldung gefährdet sind. Die wenigen nicht markierten Trampelpfade in der
Fallätsche verlangen Bergtüchtigkeit und Vorsicht. b) Standort mehrerer Clubhütten,
siehe Clubhütten.
- Federer, Willi
- Stadtzürcher Revierförster für den Wald
am Uetliberg von 1964 bis 1990, „Eibenvater“ genannt für seine
Verdienste bei der Aufzucht der Eiben.
- Felsenegg
- a) Passübergang von Adliswil ins Reppischtal, 789 m.ü.M.,
siehe Felseneggweg. b) Bergstation der Luftseilbahn
Adliswil-Felsenegg. c) Bergrestaurant seit 1889, 1972 übernommen durch die Luftseilbahn
Adliswil-Felsenegg, seit 1977 im Besitz der Denner AG. d) Sendeturm für
Telefon und Fernsehen, erbaut 1959, Höhe 51 Meter.
- Felseneggbähnli
- Siehe Luftseilbahn Adliswil-Felsenegg.
- Felseneggweg
- Steiler Waldweg von Adliswil zur Felsenegg, erbaut von 1908
bis 1912 durch den Verschönerungsverein.
- Föhreneggweg
- Waldweg vom Albisgüetli über die Bernegg zur Annaburg.
Namensgebung etwas variabel; früher bekannt als Berneggweg, Eibenweg oder
Neuer Üetlibergweg. Angelegt 1904 durch den Verschönerungsverein.
- Friesenberg
- Burgruine auf der Goldbrunnegg, erbaut vermutlich um 1250 als
Sommersitz der Zürcher Ritter Mülner, aufgegeben um 1400. 1902 Kauf durch die
Stadt Zürich; Ausgrabungen und romantisierende, archäologisch nicht fundierte
Konservierung 1925-30.
- Fry, Giusep
- Umtriebiger und umstrittener Geschäftsführer des Uto Kulm
seit 1983 und Besitzer seit 1999.
- Fürst, Caspar
- Hotelier („Zum Schwert“ bei der Gemüsebrücke) und Liegenschaftenhändler;
Besitzer des Gast- und Kurhaus Uetliberg ab 1873, zusammen mit Theodor
Baur, den er 1874 auszahlte. Stiftete seinen Schwiegersohn, der Pächter
des Gasthauses war, 1878 aufgrund wirtschaftlicher Schwierigkeiten zur Brandstiftung
an.
- Gast- und Kurhaus Uetliberg
- Erstes Gasthaus auf dem Üetliberg,
erbaut 1839-1840 neben der alten Üetliberg-Hochwacht, in welcher seit
1815 eine bescheidene Gastwirtschaft betrieben wurde (das Hochwacht-Häuschen
wurde 1875 abgerissen). Bauherr: Friedrich Beyel mit finanzieller Unterstützung
durch den „reichen Herrn Bodmer im Windegg-Zürich“ (vermutlich der Seidenfabrikant
Heinrich Bodmer, 1786-1873), Architekt: Johann Jakob Breitinger. 1873
erwirbt Caspar Fürst das Gasthaus und erweitert es 1875 mit dem Hotel Uetliberg; 1878 lässt
er es durch seinen Schwiegersohm anzünden. Neubau 1879: Siehe Berggasthaus
Uto Kulm.
- Gasthäuser auf dem Üetliberg und Albis
- Die Gasthäuser auf dem Albis entstanden an Passübergängen (Pferdewechsel, Unterkunft) und später
als touristische Ausflugs- und Kurorte. Verzeichnis der Gasthäuser:
- Albis, auf dem Albispass.
- Albishaus.
- Bergrestaurant Albishorn.
- Berggasthaus Baldern.
- Buchenegg.
- Felsenegg.
- Gast- und Kurhaus Uetliberg.
- Gmüetliberg, Bahnhofbuffet an der Bergstation der Üetlibergbahn.
- Hirschen, auf dem Albispass, erstmals erwähnt 1751, seit 1974 im Besitz des
Kantons Zürich.
- Hotel Uetliberg.
- Näfenhäuser auf der Buchenegg.
- Schweikhof, nördlich Sihlbrugg, ursprünglich Weberei, Restaurant seit 1902.
- Berggasthaus Uto Kulm.
- Windegg.
- Gelbe Wand
- Sandsteinwand oberhalb der Ruine Friesenberg, namensgebend
für die Clubhütte Gelbe Wand.
- Gemeinden
- Den Albis teilen sich die folgenden Zürcher Gemeinden:
Adliswil, Aeugst, Hausen, Horgen, Langnau, Stallikon, Uitikon, Zürich. Der Uto
Kulm liegt auf dem Gemeindegebiet von Stallikon.
- Geologie
- Die Albiskette gehört zur Oberen Süsswassermolasse und
besteht vor allem aus Mergel, Mergel-Sandsteinen und Molasse-Nagelfluh. Auf den
höchsten Stellen, vor allem am Üetliberg, findet sich eine
Deckenschotterkappe aus löcheriger Nagelfluh (so benannt von Arnold
Escher von der Linth), die während der Eiszeiten durch Gletschervorstoss
(Linth- und Reussgletscher) abgelagert wurde (Kletterfelsen westlich unter dem
Uto Kulm). Die erodierte Molasse lagert sich am Talboden als Lehm ab (frühere
Lehmgruben und Ziegelhütten im Gebiet der heutigen Binz). An einigen Stellen,
so etwa bei Ätzeren und am Rossweg, westlich der Buchenegg, treten bergmännisch
nicht lohnende Braunkohleflöze auf.
- Gessner, Salomon
- (1730-1788) Arkadisch verklärter
Idyllendichter, Maler, Radierer, Verleger und Mitglied des Rats zu Zürich; Sihlherr
von 1781-1787.
- Gratstrasse
- Breiter Fahrweg auf dem Albisgrat von der Bergstation der Üetlibergbahn
bis zur Baldern, ursprünglich ausgebaut durch Theodor Baur als
Trassee einer zukünftigen Eisenbahnlinie vom Üetliberg zum Albishorn.
Für die Bekiesung wurde anfangs des 20. Jh. Nagelfluh aus der Gegend Fallätsche
und Höckler zerschrotet.
- Hildegard
- Tochter des Ludwigs des Deutschen. Nach der Sage beteten nachts
Hildegard und ihre Schwester Berta in den Wäldern bei der Baldern, wo
ihnen ein Hirsch begegnete. Dieser trug im Geweih zwei Lichter. Sie folgten ihm
zum See, „wo ihnen klar wurde, dass sie dort, dem von Karl dem Grossen so
begünstigten Sifte zur Probstei gegenüber ein Kloster bauen sollten, das
Fraumünster. Dem fürstlichen Damenstift stand Hildegard als erste Äbtissin
vor“.
- Höckler
- Ursprünglich Landwirtschaftsbetrieb oberhalb der Allmend
(Höcklergut, im Besitz der Familie von Manesse, später des Klosters
Selnau, später des Spitals Zürich); 1873 Kauf durch die Stadt Zürich, Abbruch
des Höcklerguts und Nutzung als Schiessplatz; heute Obstgarten.
- Hochwacht
- a) Netz von 23 Aussichtspunkten mit gegenseitiger Sichtverbindung
im Zürichbiet, die ab 1624 bis ins 18. Jh. zur militärischen Alarmierung mit
Licht, Rauch oder Böllerschüssen dienten, u.a. auf dem Schnabel, dem Üetliberg,
dem Bachtel und der Lägern. b) Aussichtsturm auf dem Schnabel, erbaut
1978 auf Initiative der Vereinigung Pro Sihltal mit Unterstützung der
Rotary-Clubs der Region, Höhe 33 Meter. Der Pavillon neben dem Aussichtsturm
wurde um 1880 durch Stadtforstmeister Orelli erbaut und 1905 durch die
Stadt Zürich erneuert.
- Hohenstein
- a) Markante Schulter am Nordfuss des Üetlibergs oberhalb des
Triemli, 718 m.ü.M., erreichbar über den Hohensteinweg vom Triemli oder die
Hohensteinstrasse von der Waldegg.
b) Spielplatz des Verschönerungsverein Zürich seit 1895; heute
Rastplatz Fuchs der Zürcher Kantonalbank. c) Teehütte Hohenstein der Naturfreunde
Altstetten, erbaut um die um ca. 1900 als alkoholfreie Waldschenke durch den
Verein abstinenter Arbeiter Zürich; siehe Clubhütten.
- Hotel Uetliberg
- Erweiterungsbau zum Gast- und Kurhaus
Uetliberg, eröffnet 1875 (Bauherr: Caspar Fürst, Architekt: Emil
Schmid-Kerez), nördlich des Gast- und Kurhaus Uetliberg auf der Ägerten
gelegen, auch „Hôtel Fürst“ genannt. Zu Beginn Nobelhotel mit Höhen- und
Molkenkuren für internationale Gäste. 1918 Rekonvaleszentenstation der
Armee. 1927 durch die Stadt Zürich übernommen und als Freiluftschule für
kranke Kinder betrieben, 1943 abgebrochen. Ab 1945 Betrieb einer
Katapult-Startrampe für Segelflugzeuge. Heute Standort des Uetliberg-Fernsehturms.
- Jagd
- Im Kanton Zürich gilt seit 1929 die Revierjagd; die Gemeinden
verpachten die Jagdgebiete (Reviere) an Jagdgesellschaften. Das Gemeindegebiet
der Stadt Zürich ist seit 1929 Wildschongebiet, in dem keine Jagd mehr stattfindet;
nur die städtischen Wildhüter regulieren den Wildbestand. In den übrigen Gemeinden
rund um den Albis wird der Bestand durch private Jagdgesellschaften
reguliert; der Kanton legt die Schonzeiten und für gewisse Tiere die Abschusspläne
fest. Die Jagd ist jedoch mengenmässig unbedeutend; im Kanton Zürich
kommen jährlich über 1500 Tiere durch den Strassenverkehr um – weit mehr als
durch die Jagd. Siehe auch Tierwelt.
- Jurablick
- Tee- und Clubhütte der Bergfreunde Alpina, zwischen
Ringlikon und Uto Kulm, oberhalb einer steilen erodierenden Wand
(ähnlich der Fallätsche). Erste Hütte erbaut 1910, ersetzt 1922 durch
ein grosses Klubhaus, 1923 abgebrannt und neu aufgebaut. Seit 1998 verpachtet
und als Gastwirtschaft betrieben.
- Keller, Gottfried
- Schriftsteller und Stadtschreiber
(1819-1890), veröffentlichte 1876 die Novelle „Der Narr auf Manegg“ mit
der Hauptfigur Butz Falätscher. Gedenkstein auf der Manegg, errichtet
1921 durch die Zürcher Vereinigung für Heimatschutz.
- Keller, Heinrich
- Kartograph, Panoramazeichner und Verleger (1778-1862),
„Karten-Keller“, korrigierte 1807 das Hochwacht-Panorama von Johann
Gottfried Ebel und zeichnete 1807 sein erstes Panorama vom Üetliberg
(anschliessend mehrfach überarbeitet).
- Knabenschiessen
- Jährlicher Schiesswettbewerb für Jugendliche (seit 1991 auch für
Mädchen), mit Volksfest (Chilbi), auf dem Albisgüetli, jeweils am
Wochenende vor dem Bettag, erstmals durchgeführt 1899 (noch früher
Durchführung auf dem Schützenplatz [heute Hauptbahnhof], danach im Sihlhölzli).
- Kolbenhoferegg
- Seitenrippe des Üetlibergs (siehe Eggen). Ein alter Pfad
führt vom Kolbenhof auf der Rippe an der Claridahütte vorbei zum Üetliberg-Fernsehturm.
Sehr direkter, steiler und wilder Anstieg. Kreuzt den Linderweg. Siehe auch Telefönler.
- Kracht, Hermann
- (1896-1932) Hotelier, Sohn des Karl
Kracht, Besitzer des Gut Mädikon und des Berggasthaus Baldern
ab 1916.
- Kracht, Karl
- (?-1916) Hotelier, Schwiegersohn des Theodor Baur, Besitzer
des Gut Mädikon und des Berggasthaus Baldern ab 1905.
- Kulm
- Siehe Uto Kulm.
- Landolt, Elias
- (geb. 1926), emeritierter ETH-Professor der
Botanik, Autor der „Flora der Stadt Zürich“ (2001, 3.5kg).
- Landwirtschaft
- Vor der touristischen Nutzung wurden die weniger steilen Hänge des Albis
landwirtschaftlich intensiv genutzt; noch anfangs des 20. Jahrhunderts wurden
auf den Höfen insbesondere auf der Westseite (etwa auf der Buchenegg)
400 Rinder und 40 Pferde gehalten. Die Riedwiesen zwischen den Eggen
der Ostseite dienten als extensive Weiden oder wurden als Streuwiesen im Herbst
gemäht. Weniger ergiebige Böden, die sich nicht für den dauernden Ackerbau
eigneten, wurden nach dem Prinzip der Egartenwirtschaft (daher der Flurname Ägerten)
abwechslungsweise als Acker und als Weide genutzt, um dann wieder mehrere
Jahre sich selbst überlassen zu bleiben.
- Laternenweg
- (Üetlibergweg) Fussweg vom Albisgüetli auf den Stafel,
durch das Frauental, seit ca. 1900 mit Gaslaternen beleuchtet; 2003 Umstellung
auf elektrisches Licht.
- Lehrwald
- Wald-Lehrrevier der ETH, nördlich des Üetlibergs bis
zum Albisriederwald, eingerichtet 1927 durch Übernahme der Wälder der Waldkorporation
Albisrieden, später durch Zukäufe auf ca. 360 Hektaren erweitert, mit Lehrsaal
im Forsthaus Waldegg.
- Leiterli
- Waldweg von Zürich-Leimbach zum Gut Mädikon. Auch Russenweg
genannt, nachdem um 1900 Knöpfe von russischen Uniformen, vermutlich
zurückgeblieben vom Russenfeldzug 1799, gefunden worden sind.
- Leiterliweg
- Treppen- und Leiternweg über die Nagelfluhfelsen vom Uto
Staffel zum Uto Kulm, entstanden vermutlich 1883. Sanierung 1998
durch den Verschönerungsverein Zürich und die UBS.
- Linderweg
- Waldweg von Friesenberg über die Rossweidliegg zum Uto
Staffel, benannt nach dem Telegrafenangestellten Emil Linder (1862-1928),
kreuzt den Denzlerweg,.
- Luftseilbahn Adliswil-Felsenegg
- Pendelbahn, eröffnet 1954,
zuerst betrieben mit Kabinen der Landesausstellung 1939, Installation der neuen
Kabinen (30 Plätze) 1960. Operative Leitung durch die Sihltalbahn (seit
1973 SZU). Talstation 497 m.ü.M., Bergstation 804 m.ü.M., schräge Länge
1048m, zwei Kabinen für je 30 Passagiere.
- Luftseilbahn Leimbach-Mädikon
- Privatbahn zum Gut Mädikon,
erbaut 1918 als Waren-Luftseilbahn, erweitert 1929 zur Personenseilbahn (nur
für Angehörige der Familie und Angestellte des Gutsbetriebs).
- Mädikon
- Bauernhof zwischen Fallätsche und Baldern, auch
Mädikergut oder Gut Mädikon genannt, in der Mitte des 19. Jh. Bauernhaus des
„Weberruedi“ mit Wirtschaft und Kegelbahn, ab 1874 im Besitz des Theodor
Baur, dem Besitzer des „Baur au Lac“ in Zürich, welches lange Zeit die
Milch vom Mädikergut bezog (Transport zu Beginn mit Mauleseln, ab 1918 mit der
privaten Luftseilbahn). Ab 1916 zeitweilig als Haushalt- und
Landwirtschaftsschule für junge Frauen betrieben.
- Manegg
- Seitenhöcker zwischen Höckler und Fallätsche, 623
m.ü.M., Burgruine (siehe Rüdiger Manesse der Ältere), entstanden im 13.
Jh., aufgegeben gegen Ende des 14. Jh., danach zerfallen (nach der Sage
Zerstörung am Aschermittwoch des Jahres 1409 durch fasnachttolle Junker der
Rüdenzunft); heute sind keine Mauerwerke mehr sichtbar. Archäologisch noch
nicht untersucht. 1921 Errichtung des Gottfried Keller Gedenksteins
(Enthüllung begleitet von einem Gedicht der Nanny von Escher).
- Manesse der Ältere, Rüdiger
- Ritter (1252-1304), Burgherr auf
der Manegg, Sammler von Minnesängen (Manessische Liederhandschrift oder
Codex Manesse, verfasst um 1300, heute in der Universitätsbibliothek
Heidelberg).
- Mattli
- Grathöcker im Albisgrat, nordwestlich des Schweikhofs, 856
m.ü.M.
- Meister, Ulrich
- (1838-1917) Stadtforstmeister von 1875-1914,
Nachfolger von Orelli, modernisierte den Holztransport im Sihlwald
mit Schienen- und Seilbahnen und nahm 1876 die Waldeisenbahn mit einer Länge
von bis zu 26 km in Betrieb. Die Holzproduktion wurde massiv gesteigert, der
Sihlwald übernutzt. Die Abnahme der Produktion und die Krise der
Forstwirtschaft zwangen Meister 1914 zum Rücktritt; die Waldeisenbahn wurde
1932 stillgelegt.
- Nagelfluh
- Ablagerungen von verbackenen Steinen, am Albis vorkommend
als Molasse-Nagelfluh und (auf Bürglen und Üetliberg) als
eiszeitliche, von den Gletschern abgelagerte löcherige Nagelfluh (siehe Geologie).
- Ofengüpf
- Seitenrippe des Üetliberg von Sellenbüren zum Chindlistein,
mit Ruine der Burg Sellenbüren.
- Öffentlicher Verkehr
- Sihltalbahn, Üetlibergbahn, Luftseilbahn
Adliswil-Felsenegg, Postautokurse Waldegg (Wiedikon-Birmensdorf) und Albis
(Thalwil-Hausen a.A.).
- Orelli, Karl Anton Ludwig von
- (1808-1890), eigenwilliger
Stadtzürcher Forstmeister von 1835 bis 1875, erster Forstmeister mit
akademischer Ausbildung, Begründer des Werkbetriebs Sihlwald (Sägerei,
Holz-Imprägnieranstalt, Dreherei). Stadtrat ab 1870, Begründer des Wildparks
Langenberg.
- Pizza Cup
- Inoffizielle Rennserie der Zürcher Mountainbike-Szene, entstanden
1996 mit dem ersten Downhill-Rennen am Üetliberg. Siehe Sport.
- Planetenweg
- Lehrpfad zwischen Üetliberg und Buchenegg, der Gratstrasse
entlang, der den Abstand und die Grösse der Planeten visualisiert; initiiert
und 1979 realisiert von Arnold von Rotz zusammen mit der Schweizerischen
Kreditanstalt (SKA, heute Credit Suisse).
- Polenweg
- Wegstück von Ringlikon zum Hohenstein, erbaut 1941-1942 von
internierten Polen.
- Quellen
- Am Üetliberg und Albis entspringen Hunderte von
Quellen, die zumeist als Bäche abfliessen, für die Wasserversorgung
gefasst werden oder lokale Brunnen speisen. Die Quellen am Üetliberg
tragen etwa 1-2% zum Wasserbedarf der Stadt Zürich bei (der grösste Teil ist
Seewasser und Quellwasser aus dem hinteren Sihltal und Lorzetal, das
durch eine 18km lange Leitung durch das Sihltal nach Zürich gelangt).
- Reppisch
- Westlicher Seitenfluss des Albis, entwässert den Türlersee,
mündet bei Dietikon in die Limmat. 1940 teilweise kanalisiert.
- Ris
- Flurname unterhalb der Baldern, der eine Bodenrinne am Hang,
durch welche Holz ins Tal geschleift wird, bezeichnet (davon abgeleitet: Risweg).
Heute Städtischer Bauernhof (verpachtet) und Musig-Schüür.
- Roosevelt-Platz
- Wegkreuzung von Spinnerweg und Sihlwaldstrasse im Sihlwald,
benannt nach Eleanor Roosevelt (1884-1962), der Gattin des amerikanischen
Präsidenten Franklin D. Roosevelt, welche 1948 anlässlich eines Besuches im
Sihlwald die mächtigen Bäume bewunderte.
- Rossweg
- Seit dem 17. Jh. nachgewiesener Fussweg von Adliswil auf die Buchenegg.
- Rotz, Arnold von
- Initiator des Planetenwegs.
- Russenweg
- Siehe Leiterli.
- SAC Uto
- 1863 gegründete Stadtzürcher Sektion des Schweizer Alpen-Clubs SAC,
ursprünglich stark mit dem Üetliberg verbunden (Alpenzeiger,
finanzielle Unterstützung der Arbeit des Verschönerungsvereins,
Clubstube im Berggasthaus Uto Kulm). Weitere regionale SAC-Sektionen: Albis,
Baldern, Manegg.
- Säuliamt
- Umgangssprachliche Bezeichnung für den Bezirk Affoltern zwischen Albis
und Reuss.
- Schinz, Salomon
- Arzt und Naturwissenschafter (1734-1784),
veröffentlichte 1775 den erzieherischen Bericht über „Die Reise auf den
Uetliberg im Junius 1774“, welche er mit Chorherr David Breitinger und sieben
jungen Männern, darunter der Dichter Johann Martin Usteri („Freut Euch des
Lebens“), unternommen hatte.
- Schmid-Kerez, Emil
- Architekt (1843-1915) des Hotel Uetliberg
(1875).
- Schlittelweg
- Im Winter für Schlittler reservierte Abfahrt von der Bergstation
der Üetlibergbahn am Hohenstein vorbei zum Triemli; Länge 3.1
Kilometer, Gefälle 11% (Höhendifferenz 329 Meter).
- Schnaaggi-Schaaggi
- Übername der Dampflokomotive E3/3 der Sihltalbahn, Baujahr
1899. Seit 1977 Betrieb im Sommerhalbjahr durch den Verein Zürcher Museumsbahn.
- Schnabel
- a) Grathöcker südlich des Albis, 879 m.ü.M.. b) Standort
einer Hochwacht von ca. 1630 bis 1803, heute Aussichtsturm.
- Schnabelburg
- Burgruine südlich des Schnabel, erbaut ca. 1150 durch die
Freiherren von Eschenbach (u.a. Stifter der Zisterzienserabtei Kappel),
zerstört 1309 durch die Habsburger (Blutrache, nachdem ein Eschenbach 1308 an
der Ermordung König Albrechts beteiligt war). Seit 1955 konserviert.
- Schnabellücken
- Historische Passübergänge (803 und 804 m.ü.M.) zwischen Bürglen
und Schnabel vom Sihltal (Spinnerweg) ins Reppischtal
/ Jonental.
- Schwesternhäuser
- Gruppe von Häusern nördlich des Uto Kulms, am Treppenweg,
auch Lusthäuschen genannt, erbaut um 1890, kurz darauf übernommen vom Krankenhaus
Neumünster als Ferienheim für die Diakonissinnen der Evangelischen Gesellschaft.
Seit 1946 Privathäuser.
- Sellenbüren
- Siehe Burg Sellenbüren.
- Sendetürme
- Aufgrund seiner relativ isolierten Lage in der Region Zürich ist
der Albis Standort mehrere Sendetürme, u.a. Felseneggturm, Üetliberg-Fernsehturm,
Sendeturm des Flugwetterdienstes nördlich des Albispass, Radiosendeturm
auf der Fallätsche und auf der Bergstation der Luftseilbahn
Adliswil-Felsenegg.
- Sihl
- Östlicher Seitenfluss des Albis, entspringt am Druesberg,
mündet in Zürich in die Limmat. Während der Industrialisierung genutzt für die
Spinnereien in Adliswil und Langnau, bis zum Bau der Sihltalstrasse (1860) auch
für das Flössen von Holz aus dem Sihlwald. Der Flusslauf wurde während
der Sihlkorrektion von 1878 bis 1921 korrigiert und stabilisiert; die
Wassermenge wird seit 1937 durch das Etzelwerk (Sihlsee) reguliert.
- Sihlbrugg
- Ort am südlichen Ende des Albis, seit der Antike genutzter
Übergang vom Zürichbiet in die Innerschweiz, heute Verkehrsknotenpunkt.
- Sihlherr
- Seit 1424 bis ins 19. Jh. gewählter Stadtzürcher Verwalter für
den Sihlwald (Sihlamt, Vorläufer des Forstamtes), ab 1542 mit Amtssitz
im Forsthaus Sihlwald (Hausspruch an der Südwand von Gottfried Keller),
verantwortlich für die Holzversorgung von Zürich, u.a. Salomon Gessner
von 1781-1787.
- Sihltalbahn (SiTB)
- Erbaut von 1891 bis 1892 zwischen
Zürich-Selnau und Sihlwald; 1897 Verlängerung bis Sihlbrugg
(Anschluss an die Linie Thalwil-Zug der Nordostbahn), 1924 Elektrifizierung,
1932 Übernahme der Betriebsführung der Bahngesellschaft Zürich-Uetliberg,
1973 Fusion mit dieser zur Sihltal-Zürich-Uetlibergbahn SZU.
- Sihltal-Zürich-Uetlibergbahn (SZU)
- Betreiberin der Üetlibergbahn, der Sihltalbahn
und der Luftseilbahn Adliswil-Felsenegg; entstanden 1973 aus der Fusion
der Sihltalbahn und der Bahngesellschaft Zürich-Uetliberg, im Besitz
der Stadt Zürich und der Streckengemeinden.
- Sihlwald
- Waldgebiet zwischen Langnau a.A. und Sihlbrugg, ca.
1000 Hektaren am Westhang des Horgenberg und am Osthang des Albis
umfassend, seit 853 im Besitz des Zürcher Fraumünsters. Ab dem 14.
Jh., im Anschluss an die Zerstörung der Schnabelburg, im Besitz der die
Stadt Zürich und (seit 1424) Verwaltung durch den Sihlherrn. Trotz der
jahrhundertelangen forstlichen Nutzung weitgehend natürlicher Baumbestand,
reich an Laubbäumen (Buchen, Ahorn) und an Hangmooren. Ab 1876 Bau
einer Waldeisenbahn mit Ochsen als Zugtieren zum Abtransport des Holzes;
Trasseespuren sind heute noch sichtbar (siehe Ulrich Meister). Seit
1994 wird der Sihlwald nicht mehr forstwirtschaftlich genutzt (Stiftung
Naturlandschaft Sihlwald).
- Sihlzopf
- Südlichste Graterhebung des Albis, nördlich von Sihlbrugg,
666 m.ü.M.
- Sola Stafette
- Seit 1974 jährlich im Mai durchgeführter Staffellauf des
Akademischen Sportverbandes Zürich; seit 1986 mit einer Teilstrecke vom Üetliberg
bis zur Felsenegg. Siehe Sport.
- Spinnerweg
- Waldfussweg vom Sihlwald zu den Schnabellücken,
nachgewiesen seit 1680 (Sihlwaldplan), benannt nach den Ferggern aus dem Säuliamt,
die im 19. Jh. auf diesem Weg ihre Heimarbeiten nach Thalwil und Horgen brachten.
- Sport
- Der Albis wird als zentral gelegene Outdoor-Umgebung
sportlich intensiv genutzt; die sportliche Nutzung führt jedoch immer wieder
zu Konflikten mit den traditionellen, auf Ruhe und Naturerlebnis ausgerichteten
Nutzungsformen sowie mit den Bestrebungen des Natur- und Wildschutzes. Bei
den Sommersportarten dominieren Wandern, Jogging (Üetliberg-Lauf, Sola
Stafette) und Velofahren (Pizza Cup); Gleitschirmfliegen und
Klettern haben nur untergeordnete Bedeutung. Für den Wintersport ist der
Albis zuwenig schneesicher (siehe Alt Üetliberg und Albispass);
Skilanglauf (Loipen entlang der Gratstrasse) und Schlitteln (v.a. auf
dem Schlittelweg) ist nur an wenigen Tagen im Winter möglich.
- Stafel
- Passübergang (Fussweg) zwischen Albisgüetli (Laternenweg)
und Sellenbüren (Alter Üetlibergweg), 781 m.ü.M.; Namensgebung unsicher und
vermutlich relativ jung; siehe Uto Staffel.
- Steile Wand
- Tee- und Clubhütte des Alpenclubs Steile Wand, am Nordrand
der Fallätsche. 1904 Bau der ersten Hütte, 1906 Vereinsgründung, 1909
Bau einer neuen Hütte, Abbau 1910 wegen Abrutschgefahr und Neubau am heutigen
Standort. Geöffnet an Sonn- und Feiertagen.
- Stiftung für die Erforschung des Üetlibergs
- 1978 gegründete Stiftung zur Erforschung, Bewahrung und öffentlicher
Dokumentation der Ur- und Frühgeschichte auf dem Üetliberg. 1989 Gründung des
Üetliberg-Museums im Berggasthaus Uto Kulm (heute im Landesmuseum).
Siehe auch Uetlibergverein.
- Stiftung Naturlandschaft Sihlwald
- 1994 durch die Stadt
Zürich, Pro Natura und andere Verbände gegründete Stiftung zum Erhalt und
Schutz des Sihlwaldes.
- SZU
- Siehe Sihltal-Zürich-Uetlibergbahn.
- Teehütten
- Verschiedene Clubhütten wurden und werden tageweise als
Teehütten betrieben; die Mitglieder der Vereine verkaufen Tee und einige andere
einfache Lebensmittel an Wanderer, u.a. Teehütte Fallätsche des Alpenclubs Steile
Wand, Teehüsli Hohenstein der Naturfreunde Altstetten, Jurablick,
Teehütte Buchenegg des Alpenclubs Edelraute. Siehe Clubhütten.
- Telefönler
- oder Telegrafenweg. Steiler Fussweg vom Kolbenhof über die Kolbenhoferegg
zum Üetliberg-Fernsehturm, entlang der früheren Telefon-Freileitung
zum Hotel Uetliberg. Kreuzt den Linderweg und führt an der Clubhütte
Clarida vorbei.
- Tierwelt
- Trotz Stadtnähe und der damit verbundenen Störungen (Stress durch
zu häufige Fluchten vor Fussgängern, Hunden oder Bikern) lebt am Üetliberg
und Albis eine erstaunliche Anzahl Wildtiere, unter den Säugetieren
allen voran Reh, Fuchs, Feldhase, Marder, Dachs und Siebenschläfer. Vereinzelt
wurden auch Wildschweine gesichtet. Bisher einmalig blieben der Besuch
einer Gämse und eines Luchses. Der Wildbestand wird durch die Jagd
reguliert. Unter den Vögeln sind Buchfink, Amsel, Rotkehlchen, Singdrossel,
Kohlmeise, Kleiber, Buntspecht und Eichelhäher häufig zu sehen. Bei den
Greifvögeln ist einzig der Mäusebussard leicht zu beobachten. An der Sihl
findet man Graureiher.
- Treppenweg
- Direkter Fussweg von der Hohensteinstrasse zum Uto Kulm,
mit vielen Treppenstufen, an ehemaligen Clubhütten, den Schwesternhäusern
und dem Üetliberg-Fernsehturm vorbei. Auch Gratwägli oder früher
Schwesternweg genannt.
- Top of Zurich
- Von der Globalisierung geprägter neuer „Markenname“ des Uto Kulm,
in Gebrauch seit ca. 1990.
- Türlersee
- Kleinsee südwestlich des Albispasses, ca. 0.5 km2,
Quelle der Reppisch, entstanden nach der letzten Eiszeit vor ca. 10'000
Jahren, als sich der Reussgletscher zurückzug, durch einen Bergsturz am
Aeugsterberg.
- Üetliberg
- (auch Uetliberg) Graterhebung und nördlicher Abschluss des Albis,
870.6 m.ü.M., militärisch genutzt seit der Bronzezeit, Standort einer Hochwacht
seit ca. 1644, touristische Erschliessung im 19. Jh. (Hausberg von Zürich).
- Üetliberg hell!
- Bereits zu Beginn des 20. Jh. gingen im
Winter, wenn in Zürich oft tagelang dicker Hochnebel liegt, Träger mit Tafeln,
auf denen „Ütliberg hell!“ stand, durch die Stadt und machten so darauf
aufmerksam, dass der Uto Kulm aus dem Nebel herausragte. Auch heute noch
trägt das Tram 13 bei Hochnebellagen eine rote Tafel mit der Aufschrift
„Üetliberg hell“.
- Üetliberg Station
- Bergstation der Üetlibergbahn, 814
m.ü.M., mit Restaurant Gmüetliberg. Poststation von 1875 (zu Beginn bedient
durch die Post Stallikon) bis 1995.
- Üetliberg-Aussichtsturm
- Erbaut 1894 vom damaligen Besitzer des Berggasthaus Uto Kulm,
Emil Wuhrmann. 1990 durch die UBS neu gebaut. Höhe 30 Meter.
- Üetliberg-Fernsehturm
- Sendeturm nördlich des Üetlibergs, auf Ägerten, dem
Gelände des früheren Hotel Uetliberg, erbaut 1953 von der PTT (heute
Swisscom) mit 75 Metern Höhe, Neubau 1968 mit 132 Metern Höhe, Neubau 1990 mit
186 Metern Höhe (Spitze auf 1040 m.ü.M), mit Antennen für Ratel, UKW, VHF und
UHV.
- Uetlibergbahn-Gesellschaft
- Gegründet 1872. Erbauerin und Betreiberin der Üetlibergbahn (eröffnet
12. Mai 1875). Besitzerin des Berggasthaus Uto Kulm von 1897 bis 1920.
Aufgrund von massiven Verlusten erfolgte 1920 die Stilllegung der Üetlibergbahn,
der Verkauf des Berggasthaus Uto Kulm und die Liquidation der Gesellschaft.
Nachfolgeorganisation: Siehe Bahngesellschaft Zürich-Uetliberg.
- Üetlibergbahn
- Erbaut zwischen 1872 und 1875 durch die Uetlibergbahn-Gesellschaft
als Adhäsionsbahn (Normalspur) von Selnau über Waldegg auf den Üetliberg
(Üetliberg Station) mit bis dahin nie gewagter Steilheit von 70 Promille,
nachdem andere Ideen, u.a. Projekt einer Zahnradbahn vom Kolbenhof auf den Uto
Kulm, gescheitert waren. Stillgelegt 1920 aufgrund wirtschaftlicher
Schwierigkeiten, Neueröffnung 1922 durch die Bahngesellschaft Zürich-Uetliberg.
Elektrifizierung 1923 mit Seitenfahrleitung, da die Sihltalbahn auf
der gemeinsamen Strecke Selnau-Giesshübel eine höhere Spannung benötigt. Verlängerung
vom Selnau zum Hauptbahnhof 1990.
- Uetlibergtunnel
- Autobahntunnel der N4 von Wettswil nach Zürich-Höckler, zwei
Röhren mit 4.4 Kilometern Länge, Eröffnung geplant auf 2008.
- Uetlibergverein
- Verein zur Erhaltung und Pflege des Üetlibergs, gegründet
1976 in Zürich, u.a. stark engagiert bei der archäologische Forschung (Stiftung
für die Erforschung des Üetlibergs) und im Kampf um die Erhaltung der Annaburg.
- Üetlibergweg
- siehe Laternenweg.
- Uetliburg
- Burganlage (Ruine) nördlich des Uto Kulm. Einzelfunde aus
der jüngeren Steinzeit (ca. 3000-1800 v. Chr.), erste Befestigungen in der späten
Bronzezeit (ca. 1000 v. Chr.). Später römischer Wachtposten (Alpenfeldzug des
Drusus und Tiberius 15 v. Chr.). Zahlreiche archäologische Funde wie
Münzen und Grabstätten (siehe Walter Drack). Mittelalterliche Burg
vermutlich erbaut durch den alemannisch-bayrischen Herzog Uatilo. Neubau
anfangs des 13. Jh. durch die Freiherren von Regensberg; zerstört durch die
Zürcher unter Rudolf von Habsburg 1267 (Burggraben unterhalb des Kulms noch
sichtbar).
- Uto Kulm
- Siehe Berggasthaus Uto Kulm und Top of Zurich. Oft
auch verwendet zur Bezeichnung des höchsten Punktes des Üetlibergs.
Namensgebung relativ jung (ca. 1830), vermutlich angelehnt an die
erfolgreiche touristische Erschliessung der Rigi.
- Uto Staffel
- Bergrestaurant, erbaut 1878 durch Caspar Fürst für seine
geschiedene Frau, beim Stafel, zu Beginn als Pension betrieben. 1907
erweitert mit einem Hirsch- und Bärenzwinger. Seit 1918 nach Grenzbereinigung
auf dem Gebiet der Stadt Zürich. Abbruch des Hauses 1978 und 1979 Neubau als
Restaurant. Namensgebung relativ jung, vermutlich angelehnt an die erfolgreiche
touristische Erschliessung der Rigi.
- Vegetation
- Üetliberg und Albis sind dank ihrer steilen, land-
und forstwirtschaftlich nur schlecht nutzbaren Hänge relativ artenreich geblieben.
Seit 1959 ist das ganze Gebiet des Üetlibergs ein Pflanzenschutzgebiet
(vollständig dokumentiert durch Elias Landolt). Es dominieren
verschiedene Buchen- und Föhrenwaldgesellschaften; an exponierten
Lagen, z.B. an der Fallätsche, treten seltene Pfeifengras-Föhrenwälder
oder Orchideen-Föhrenwälder auf. Zwischen den verschiedenen Rippen (Eggen)
finden sich Hangriedwiesen und Quellmoore. Siehe auch Wald und Tierwelt.
- Vereinigung Pro Sihltal
- Nachfolgeorganisation des
Verkehrsverein Sihltal, gegründet 1950, Herausgeber des Jahrheftes „Blätter
der Vereinigung pro Sihltal“.
- Verschönerungsverein Zürich (VVZ)
- Gegründet 1873, zuerst auf der Seite
des Zürichbergs aktiv, ab 1883 auch am Üetliberg. Unterhält zahlreiche
Wander- und Spazierwege, u.a. den Leiterliweg, Rastplätze, Brunnen und
mehr als 1000 Sitzbänke.
- VVZ
- Siehe Verschönerungsverein Zürich.
- Wald
- Der Wald auf Üetliberg und Albis besteht
hauptsächlich (in abnehmender Häufigkeit) aus Buchen, Rottannen,
Bergahorn, Eschen, Tannen, Eiben und Waldföhren. Insbesondere am Osthang
ist die Eibe im Vergleich zu anderen Mittellandwäldern ungewöhnlich häufig. Ab
dem Mittelalter wurden die Wälder am Albis intensiv genutzt (bis 1860 war
die Ebene südlich der Buchenegg weitgehend kahl, auch der Schnabel war
seit dem Mittelalter gerodet und wurde erst 1830 aufgeforstet); seit 1902
(Eidg. Forstpolizeigesetz) besteht ein strenges Rodungsverbot, das die Waldflächen
in ihrer heutigen Ausdehnung sichert. Siehe auch Lehrwald, Sihlwald,
Tierwelt und Vegetation.
- Waldegg
- Passübergang zwischen Zürich-Wiedikon und Birmensdorf / Uitikon,
589 m.ü.M., nördlicher Abschluss des Albis.
- Windegg
- Herberge auf dem Albispass seit 1459, seit ca. 1835 als
Windegg bezeichnet; ausgebaut 1890, abgebrochen und als Berghotel neu gebaut
1971.
- Weber, Bruno
- Bildhauer, geb. 1931, von Dietikon, Macher der skurrilen
Skulpturen auf dem Uto Kulm.
- Weidelbächlisteig
- Typischer Eggenweg von Sellenbüren (zwischen Diebis und
Weidel) zur Üetliberg Station. Kreuzt das Coiffeurwegli. Heute
nur selten begangen und stark mit Stechpalmen verwachsen.
- Wild
- Siehe Tierwelt.
- Wildpark Langenberg
- Zoo in Langnau am Albis, unterhalb des Albispass,
angelegt 1869 durch Forstmeister Orelli, ursprünglich mit Tieren aus
aller Welt (Antilopen, Zebras), heute auf ca. 80 Hektaren weitgehend
konzentriert auf lokale Fauna (u.a. Rehe, Hirsche, Gämsen, Steinböcke, Bären,
Wölfe, Luchse). Im Besitz der Stadt Zürich. Siehe auch Tierwelt.
- Wuhrmann, Emil
- Jurist (1840-1907), Besitzer des Berggasthaus
Uto Kulm um 1894, Bauherr des Üetliberg-Aussichtsturms.
- Literatur
-
Binder, Gottlieb: Das Albisgebiet in Lebensbildern. Zürich 1932.
Binder, Gottlieb: Der Ütliberg und die Albiskette. Orell Füssli’s Wanderbilder No.
339-340. Zürich, ohne Jahresangabe (ca. 1920).
Drack, Walter / Guyer, Paul e.a.: Der Üetliberg. Zürich 1984.
Escher, Conrad: Chronik der ehemaligen Gemeinde Enge (Zürich). Zürich 1918.
Gossauer, E.: Verschönerungsverein Zürich und Umgebung 1873-1925. Zürich 1925.
Guyer, Paul / Saladin, Guntram e.a.: Die Strassennamen der Stadt Zürich. Zürich 1999.
Riesterer, Peter P.: Sihltal Anno dazumal. Zürich 1988.
Vereinigung Pro Sihltal, Blätter (Jahrhefte) der Vereinigung Pro Sihltal. Adliswil, div. Jahrgänge.
Copyright Roman Koch ·
Nutzungsbestimmungen ·
Datenschutz
Navigation
- Home
- Fotografie
- Datenbanken
- Texte
- Hintergrund