Allgemeine Informationen
Die
Methoden
Patientengruppen
Behandlungsablauf
Kosten
einer Therapie |
Wie läuft eine Osteopathische Behandlung ab?
Erhebung
der Vorgeschichte:
Aktuelle Beschwerden:
Bei der osteopathischen
Krankheitsvorgeschichte sind nicht nur die aktuellen Beschwerden des
Patienten wichtig. Von großer Bedeutung ist die zeitliche Entwicklung der
einzelnen Beschwerden. Wann hat was angefangen und wie hat sich das
Beschwerdebild aufgebaut. Der Zeitpunkt der ersten eigentlichen Ursache kann
dabei weit zurückliegen und wird oft vom Patienten vergessen, weil zunächst
keine Beschwerden bestanden.
Praxisbeispiel:
Ein typisches Beispiel aus
der Praxis: Ein Patient kommt in die Sprechstunde wegen chronischer
Kopfschmerzen. Vor 10 Jahren Sturz im Winter auf Eisplatte "voll auf den
Hintern", nach 1 Jahr zunehmende Rückenschmerzen, seit 5 Jahren
Dauerschmerzen zwischen den Schulterblättern und jetzt seit 3 Jahren
chronische Nacken- und Kopfschmerzen. Die Ursachenkette beginnt unten im
Becken mit einer Beckenverschiebung vor 10 Jahren und wandert dann die ganze
Wirbelsäule hoch bis zum Nacken und Hinterkopf. In diesem Fall ist es
wichtig nicht nur die Kopfschmerzen des Patienten zu behandeln sondern die
dahinter liegenden Ursachen (Becken, BWS) zu erforschen und auch zu
behandeln, damit der Patient langfristig beschwerdefrei wird.
Die wichtige Rolle von
Unfällen (Traumen):
In der Vorgeschichte sind
Traumen von großer Bedeutung. Unter Traumen versteht man plötzliche
körperliche oder seelische Schädigungen, die durch ein akutes Ereignis
aufgetreten sind. Häufig sind massive Stürze z. B. auf den "Hintern", auf den
Kopf, auf den Brustkorb, aber auch schwere Prellungen z. B. von Armen oder
Beinen, Prellungen vom Brustkorb und dem Schädel. Häufig haben die Patienten
im Rahmen von Unfällen (beim Sport in der Freizeit, mit dem Rad, mit dem Auto
usw.) Traumen an verschiedenen Körperregionen erlitten. Diese Traumen werden
in den folgenden Jahren meistens vergessen, sind aber der eigentliche
Ursprung der späteren chronischen Beschwerden. Seelische Traumen, wie z. B.
Todesfälle oder andere Verlustreaktionen können neben psychischen Störungen
auch körperlichen Funktionsstörungen (z. B. Zwerchfell) auslösen.
Osteopathische Untersuchung:
Voraussetzungen:
Bei einer Osteopathischen
Untersuchung wird grundsätzlich der ganze Patient untersucht und nicht nur
die Körperregion, in der Beschwerden bestehen. Der Patient muss sich daher
immer bis auf die Unterhose ausziehen.
Untersuchungsablauf:
Zunächst untersucht der
Arzt die Gesamtkörperspannung des Patienten im Stehen, um festzustellen, in
welcher Körperregion die größten Spannungen vorliegen. Anschließend wird mit
einem standardisierten Programm der ganze Körper untersucht, insbesondere
die Arme, Beine, Becken, LWS, BWS, HWS, der Brustkorb, die Bauchregion und
der Schädel. Es erfolgen Untersuchungen im Stehen, Sitzen und Liegen.
Aufgrund dieser Untersuchung entsteht ein Gesamtbild, in welchen Körperregionen welche Funktionsstörungen vorliegen. Die gesamte Untersuchung
erfolgt mit den Händen des Arztes, dabei werden verschiedene Bewegungstests
durchgeführt und die Spannung der Gewebe mit den Fingerkuppen erspürt.
Osteopathische Therapie:
Grundsätze:
Bei der Osteopathischen Therapie legt der Arzt zuerst fest, mit welcher
Körperregion und mit welcher Funktionsstörung er beginnt. Richtschnur ist
dabei das Gewebe des Patienten und die jeweilige momentane körperliche und
seelische Verfassung des Patienten. Dies bedeutet, dass bei jeder Behandlung
ein individuelles auf den Patienten abgestimmtes Vorgehen notwendig ist. Es
gibt in der Osteopathie keine schematischen Behandlungen, jeder Patient wird
daher vor jeder Behandlung nach diesen Prinzipien untersucht werden.
Behandlungsmethoden:
Alle osteopathischen Behandlungsmethoden sind manuell, d. h. es wird
ausschließlich mit den Händen behandelt. Grundsätzlich gibt es in der
Osteopathie drei große Behandlungsgruppen:
Bewegungsapparat (Parietales System):
Osteopathische Techniken mit denen vor allem die Wirbelsäule, die
Extremitäten und die Gelenke behandelt werden. Beispiele sind Manipulation,
Muskelenergietechniken (MET), Techniken die sich mit Faszien beschäftigen
Myofaszial, Functional, Counterstrain.
System der Behandlung innerer Organe (Viscerales
System):
Bei den visceralen Methoden wird der gesamte Bauchraum mit den
Baucheingeweiden mit den Händen behandelt.
Craniosacrales System:
Beim craniosacralen System wir der Schädel mit den Hirnhäuten und Nerven
behandelt. Alle genannten Behandlungsmethoden sind in Kurzform auf der
Webseite dargestellt, siehe Stichwort Osteopathische Behandlungsmethoden.
Therapiedauer
Basisserie:
Eine osteopathische Behandlung dauert in der Regel zwischen
20 und 30 Minuten,
in schwierigen Fällen auch länger. Nach der Grundbehandlung
ist eine individuelle
Ausrichtung notwendig. Im
Regelfall kann mit 3 Behandlungen im
Abstand von 2 - 3
Wochen eine gute Stabilisierung des Behandlungserfolges
erreicht werden. In ganz
schwierigen Fällen wird die Basisserie
auf 6 - 8
Sitzungen erweitert. Sollte damit keine
wesentliche
Verbesserung der Erkrankung erreicht werden, macht eine Osteopathische
Therapie keinen Sinn
und es sind andere
Therapiewege einzuschlagen.
Kontrollen:
Nach Abschluss dieser Basisserie sollte eine erste Kontrolle in
3-4 Monaten erfolgen.
Je nach Krankheitsbild erfolgen dann
weitere Kontrollen in 4-6 Monaten. |
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