DIE ALCHEMIE

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Geschichtliches

Die Alchemie ist wohl die älteste Wissenschaft überhaupt. Schon in vorgeschichtlicher Zeit wurde im Bereich von Handwerk und Gewerbe, über Jahrtausende, chemisch gearbeitet, Beispielsweise im Bergbau, der Metallurgie aber auch im Textil- und Lederhandwerk. Beobachten und experimentieren waren die Voraussetzungen dafür.

Die Alchemie scheint in ägyptischer Zeit im Gebiet des östlichen Mittelmeeres entstanden zu sein. Das Wort Alchemie wird als Wissenschaft des schwarzen Landes Cham (Ägypten) oder von Giessen (Chymia) gedeutet. Alchemie ist die Wissenschaft von den einzelnen Stoffen der Materie, ihren Eigenschaften und ihrer Umwandlungen. Sie beobachtet natürliche Umwandlungsvorgänge, ahmt sie nach und schafft dann auch neue Stoffe, die die Natur selbst nicht erzeugen kann. Sie ist damit auch Handwerk und Kunst.

Zur schützenden Gottheit der Alchemisten wurde der fabelhafte Hermes Trismegistos auserkoren, welcher mal mit Hermes, mit Thaut, Phtah, Adam, Henoch, oder auch Moses identifiziert wurde und über welchen alte Schriftsteller allerlei Wunderdinge betreffend seiner Weisheit und literarischen Tätigkeit zu berichten wussten. Vom 13. Jahrhundert an ist bei den europäischen Alchemisten die Kenntnis eines merkwürdigen, dem Hermes zugeschriebenen Aktenstückes nachweisbar, dessen Ursprung noch heute im Dunkeln liegt und welches als das klassische, die Metallverwandlung lehrende, Meisterstück der alchemistischen Literatur galt. Es handelt sich dabei um die vielzitierte “Tabula smaragdina”, so genannt weil ihr Text in einen Smaragd graviert gewesen sein soll, den in alter Zeit eine Frau, Zara, in der Hand des Gerippes von Hermes in einer Grabhöhle bei Hebron gefunden haben soll. Die in hermetischen Bücher genannte Version ist wohl frühmittelalterlich, doch gibt es Parallelen zu Texten aus den Leydener Zauberpapyri, die ein hohes alter glaubhaft machen. Ihr Text ist nur lateinisch vorhanden obwohl die Behauptung existiert, er sei ursprünglich phönizisch gewesen. Diese Urkunde wurde jahrhundertelang für die Mitteilung des Verfahrens der Metallverwandlung gehalten.

Die Smaragdtafel

Das zentrale Element hermetischer Imagination

Heinrich Kuhnrath, Amphitheatrum sapientiae aeternae, Hanover 1606

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Text der Tabula smaragdina (zitiert nach Gebelein/Burkhardt 1991)

Wahrlich, gewiss und ohne Zweifel:

Das Untere ist gleich dem Oberen und das Obere gleich dem Unteren, zu wirken die Wunder eines Dinges.

So wie alle Dinge aus einen und durch die Betrachtung eines einzigen hervorgegangen sind, so werden auch alle Dinge aus diesem Einen durch Abwandlung geboren.

Sein Vater ist die Sonne, und seine Mutter der Mond. Der Wind trug es in seinem Bauche, und seine Amme ist die Erde.

Es ist der Vater aller Wunderwerke der ganzen Welt.

Seine Kraft ist vollkommen wenn es in Erde verwandelt wird.

Scheide die Erde vom Feuer und das Feine vom Groben, sanft und mit grosser Vorsicht.

Es steigt von der Erde zum Himmel empor und kehrt von dort zur Erde zurück, auf dass es die Kraft der Oberen und der Unteren empfange. So wirst du das Licht der ganzen Welt besitzen, und alle Finsternis wird von dir weichen.

Das ist die Kraft aller Kräfte, den sie siegt über alles Feine und durchdringt das Feste.

Also wurde die kleine Welt nach dem Vorbild der grossen Welt erschaffen.

Daher und auf diese Weise werden wunderbare Anwendungen bewirkt.

Und darum werde ich Hermes Trismegistos genannt, denn ich besitze die drei Teile der Weisheit der ganzen Welt.

Vollendet ist was ich vom Werk der Sonne gesagt habe.

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Die Araber und die Alchemie

Etwa im 4. Jahrhundert nach Christus verlor die griechische Wissenschaft an Bedeutung. Statt dessen übernahmen die Araber viele Ideen der Ägypter und begründeten daraus die Alchemie. Auf dem Umweg über die Araber kam die Alchemie mit der Überfahrt nach Spanien im Jahr 711 nach Europa. Im Jahr 929 blühte die Alchemie mit dem Kalifat von Córdoba im Zusammenhang mit der islamisch-maurischen Kultur.

Die Leibärzte der Kalifen stellten die ersten Textsammlungen zusammen. Vorher bekannte Werke waren die “Schriften des Zosismos” und das “Opus alchymicum”, welches die Nestorianer (eine christliche Sekte) in den syrischen Kulturkreis übertrugen. Im Islam galt Hermes-Trismegistos als der Uralchimist. Das hermetische Gedankengut stand im engen Zusammenhang mit den geistigen Ideen des Islam. Für den Schöpfer wie für den Alchimisten galten die gleichen Naturgesetze.

Hauptsächliches Ziel der arabischen Alchimisten war die Umwandlung von “unreinen” Metallen in edle, besonders in Gold. Unter den Arabern bekannte Alchimisten waren Avicena, Averroes und Rhasés.

Im 10. Jahrhundert waren bereits das Arbeiten mit Schwefel, Quecksilber, Arsen, Ammoniak und Salpetersäure bekannt. Wichtige Entdeckungen waren u.a. Produkte wie Pottasche oder der Kalilauge. Auch das mit Scheidewasser (Salpetersäure) Gold von Silber getrennt werden konnte, wurde bekannt. Man beherrschte chemische Techniken, wie Destillation, Sublimation und Kristallisation. In der Tat verraten auch heute noch viele Stoffe ihre arabische Herkunft, wie Al-kohol, Al-kali, Al-aun.

Die Chinesen und die Alchemie

Auch andere Kulturkreise kannten eine Art Alchemie: In China sollte das Trinken von Goldtinkturen und das Verzehren von Zinnober den Alchemisten den Göttern gleich machen. Auch dort glaubte man an Kräuter der Unsterblichkeit oder Elixiere der Jugend. Ähnlich wie in Griechenland Aristoteles, glaubte man auch in China daran, dass im Schoße der Erde die Mineralien nachwachsen, sich ineinander und schließlich in Gold verwandeln können. In einem Text aus dem Jahr 122 v. Chr. heißt es, dieses Gold sei von kaiserlichem Charakter und befinde sich im Mittelpunkt der Erde.

Der altchinesischen Alchemie wird die Entdeckung des Salpeters zugeschrieben, den man dort schon sehr früh kannte. Zwischen dem 6. und 9. Jahrhundert fanden vermutlich taoistische Alchimisten bei der Suche nach dem Elixier der Unsterblichkeit die "Feuerdroge", das Schießpulver. Bekannt auch als chinesisches Feuer. Bereits um 900 erfand man Bomben und Granaten, um 1200 Gewehre und Geschütze. Das erste friedliche Feuerwerk in China wird exakt auf das Jahr 1103 datiert. Die Araber betrieben über den Seeweg intensiven Handel mit China und so kam das Schießpulver schließlich nach Europa.

Alchemie im Mittelalter

Über die Jahrhunderte islamischer Herrschaft in Spanien war wegen der großen Toleranz gegenüber anderen Glaubensgemeinschaften die jüdische Religion noch stark verbreitet. Um das Jahr 1000 entstand die Lehre der Kabbala, deren Wurzeln jedoch viel weiter zurückreichen; die jüdische Religion erfuhr eine stark mystische Entwicklung. Im Jahr 1031 stürzte der letzte Kalif von Córdoba; die Spanier eroberten im Rahmen der Reconquista die Iberische Halbinsel wieder zurück. Das führte zu einer Ausbreitung der kabbalistischen Alchemie der Juden über Spanien und Südfrankreich.

Ein wesentliches Ziel der Alchimie war die Suche nach dem “Stein der Weisen”. Aus ihm versuchte man ein Elixier zu gewinnen. Diejenigen, die davon trinken, gewinnen ein ewiges und von Krankheiten geschütztes Leben. Obwohl der “Stein der Weisen” nie gefunden wurde, wurden doch eine Reihe von chemischen Synthesen bekannt, so z.B. von Ammoniak, Schwefelsäure, Salpetersäure, Königswasser (eine Mischung aus Salz- und Salpetersäure) und Ethanol.

Nach und nach entstanden durch Übersetzung der arabischen Texte christliche Abhandlungen über die Alchimie. Später wandte man sich auch den Schriften des Aristoteles zu. Seit 1200 gehörte die Alchimie fest zum Kulturgut des christlichen Abendlandes. Die christlichen Verfasser vieler Schriften sind bis heute unbekannt, weil sie oft berühmteren Zeitgenossen zugeschoben wurden. Bekannte christliche Alchimisten waren Roger Bacon, Basilio Valentin und Albertus Magnus. Man sah in chemischen Prozessen Parallelen zu den Leiden, der Kreuzigung und der Auferstehung Christi.

Blütezeit der Alchemie

Spätestens 1492, das Jahr der Fahrt von Columbus nach Nordamerika, als alle Juden endgültig aus Spanien vertrieben wurden, verbreitete sich die kabbalistische Alchimie in ganz Europa. Eine wichtige Rolle der Kabbala spielte die Buchstaben- und Zahlenmystik. So waren aufgeschriebene chemische Substanzen vielfach von ungeheurer Symbolik und Mystik. Wechselnde Codierungen erschwerten unbefugten Lesern das Verstehen alchimistischer Texte deutlich. Alchimistische Texte wurden immer häufiger in den Landessprachen übersetzt und nicht mehr nur in Latein gehalten. Häufig waren die Alchimisten Mönche, worunter sich insbesondere der Orden des Hl. Franziskus hervortat.

Immer häufiger wurden alchimistische Aktivitäten verboten. Im Jahr 1317 erließ Papst Johannes XXII eine Bulle gegen die Alchimie. Diesem Papst sagte man im übrigen nach, heimlich selbst alchimistische Studien betrieben zu haben und so zu ungeheurem Reichtum gelangt zu sein. Besonders in der Renaissance versuchten sich zahllose Glücksritter und Scharlatane wie Giuseppe F. Borri oder Alexandre de Cagliostro in der Alchemie, was das ganze System zunehmend in Verruf brachte. In der prosaischen Literatur wurde die Figur des Alchimisten zunehmend negativ besetzt.

Dennoch fand alchimistische Literatur mit der Erfindung der Buchdruckerkunst durch Johannes Gutenberg zunehmend den Weg in breite Käuferschichten. Noch etwas: Die Bereitung der Druckfarben und die Metallurgie der Lettern waren bedeutende Probleme der Chemie im ausgehenden Mittelalter. Die Alchemie war nicht länger eine Geheimlehre und bis in neuere Zeit wurden Aufgrund der traditionellen Grundlage Versuche durchgeführt.

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Opus Magnum - das grosse Werk

Die Alchemie ist nicht bloss die vermeintliche Kunst des Gold-machens wie in vielen Nachschlagewerken angegeben, sondern ein geistesgeschichtlicher sehr interessanter und heterogener Ideenkomplex, der sich einerseits mit Läuterung und Veredelung des Menschen und andererseits, in Entsprechung dazu, der Natur befasst. Daraus ergibt sich, dass die Lehre der Alchemisten keine chemische Phantasie war sondern ein philosophisches System, das sie auf den ganzen Kosmos anwandten, auf die Elemente und selbst auf den Menschen. Die Erzeugung von Gold und Silber aus unedlen Metallen war nur als Teil der Künste anzusehen, die der Umwandlung aller Dinge in eine göttliche und unvergängliche Substanz dienten.

Die Stufenleiter der Erkenntnis

Der Alchemist geht so lange in die Irre bis ihm der merkuriale Hase die Prima materia anzeigt, hinter deren Fassade sich über die 7 Stufen des Prozesses ein Palast eröffnet.
Die 7 Stufen nach denen auch Paracelsus arbeitete sind: Kalzination, Sublimation, Lösung, Fäulung, Destillation, Koagulation und das Färben.
Dann vereinen sich die Prinzipien Sol und Luna zum Lapis philosophorum, der als Vogel Phönix die Kuppel krönt.
Der Zodiak zeigt an, dass das Werk im Zeichen des Stiers beginnt. Jedem Tierkreiszeichen ist eine chemische Substanz zugeordnet.

S. Michelsbacher, Cabala, Augsburg 1616

Das beharrliche, trotz aller Rückschläge, immer wieder in Angriff genommene “grosse Werk” soll den Weisen auch auch in die Lage versetzen, ein Allheilmittel (Elixir) herzustellen das verschiedentlich, z.B. bei Paracelsus, als das eigentliche Ziel der Alchemie gil, während die “Goldsynthese” nur als Nebenwerk angesprochen wird.

Ist die Idee der Entsprechung von innerer und äusserer Veredelung auch magisch, so führte doch die praktische Arbeit mit den verschiedensten Substanzen immer wieder in die Nähe der naturwissenschaftlichen Forschung und bildete tatsächlich in vieler Hinsicht das Fundament der neuzeitlichen Chemie und Physik, während sich der immer mehr seiner realen Basis entfremdete spirituelle Teil der Alchemie, als durch faszinierende Bilder illustriertes Läuterungsstreben in die Bereiche der Theosophie, der Rosenkreuzer und in manche Systeme der Freimaurerei rettete.

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Lapis philosophorum - Stein der Weisen

Als den Stein der Weisen (lat.: Lapis philosophorum; arab.: El Iksir, daraus im Deutschen „Elixier“) - oder auch den Azoth - bezeichneten die Alchemisten seit der Spätantike eine Substanz, mittels derer man unedle Metalle, wie etwa Quecksilber, in Gold oder Silber verwandeln könne. Vielen Alchimisten galt und gilt der Stein der Weisen zu dem als Motor oder Katalysator zur Herstellung der Universalmedizin (Elixir). Die Substanz wurde oft als Pulver oder ölige Flüssigkeit beschrieben.

Der Kompass der Weisen

zwischen den magnetischen Polen des Werks, hier die beiden Säulen des salomonischen Tempels. Joachin: männlich, oberes Feuer und untere Luft. Boaz: weiblich, oberes Wasser und untere Erde. Diese zeugen den Lapis philosophorum. Er vereint die Kräfte des Oberen und des Unteren.
Die Stoffe im Werk: Tartar, Sulphur, Salmiak, Vitriol,Salpeter, Alaun und im Zentrum das Antimon von dem es heisst er sei das grösste Gift und die höchste Medizin. Sein Zeichen ist der Reichsapfel.

Der Compass der Weisen, Ketima Vere, Berlin 1728

Die Verwandlung unedler Metalle oder anderer Ausgangsstoffe, die sogenannte Prima materia (Ursprungssubstanz), sollte durch Zusatz einer geringen Menge des Lapis philosophorum möglich sein. Wenn der Stein die Kraft besäße, sämtliche unedle Metalle in jedem Mengenverhältnis in Gold zu verwandeln, sollte er das Universal heißen; beschränkte sich seine Kraft auf die Verwandlung eines bestimmtes Metalls, sollte er Partikular heißen. Heute wissen wir, dass die Umwandlung von Metallen in Gold oder allgemeiner ausgedrückt, die Umwandlung eines Elements in ein anderes, auf chemischem Wege nicht möglich ist, sondern nur mit kernphysikalischen Methoden erzielt werden kann.

Für den Stein der Weisen existierten verschiedene Bezeichnungen: Roter Löwe, Großes Elixier, Magisterium, Rote Tinktur, Panazee des Lebens. Aus dem Stein der Weisen sollte sich auch - in der Vorstellung der Alchemisten - eine Universalmedizin gewinnen lassen, die auf den menschlichen Körper heilend, stärkend und verjüngend wirken sollte. Wer dieses Mittel gefunden hätte, sollte Adept genannt werden. Ein weniger vollkommenes Mittel, das unedle Metalle in Silber verwandeln könne, sollte Weißer Löwe, Weiße Tinktur, das Kleine Elixier oder Magisterium heißen.

Noch bis 1819 bestand in Deutschland eine alchimistische Gesellschaft, die Hermetische Gesellschaft. Auf der Suche nach dem Stein der Weisen erfand der Alchemist Johann Friedrich Böttger um 1717 das europäische Pendant des chinesischen Porzellans. Phosphor wurde 1669 von Hennig Brand, einem deutschen Apotheker und Alchemisten, entdeckt, als dieser Urin eindampfte, auf Sand erhitzte und der Rückstand aufgrund der Phosphoreszenz glühte.

Quintessenz

Die Quintessenz (von lat. quinta essentia „fünftes Seiendes“, das Wesentliche, Hauptsächliche, Wichtigste) war bei den Pythagoräern das fünfte Element, auch Äther genannt. Aus ihm sollen die vier antiken Elemente Feuer, Wasser, Erde und Luft entstanden sein.

Die vier Elemente gehen auf Philosophen der ionischen Philosophie zurück (siehe auch unter Paracelsus). Thales betrachtete in Anlehnung an altägyptische Anschauungen das Wasser als Grundstoff (Arché), Anaximenes die Luft, Anaximander die Erde und Heraklit das Feuer. Empedokles vereinte diese Ansichten in seiner Vierelementelehre, nach der Feuer, Luft, Wasser und Erde die Bausteine aller Dinge sein sollten. Er erklärte als einziges Unvergängliches die Elemente, nicht die Götter.

Aristoteles leitete die Existenz der vier Elemente aus vier Grundeigenschaften (trocken, feucht, warm und kalt) her, mit deren Veränderungen sich auch die Elemente ineinander umwandeln. Außerdem sollte ein Äther als fünfte Wesenheit (Quinta essentia) vorhanden sein, als ein fünftes Element, das den vier Elementen der Welt der Erscheinung (Erde, Wasser, Luft und Feuer) als unwandelbares und ewiges Wesen zugrunde liegt und sie durchdringt.

Später wandelte sich die Bedeutung des Wortes hin zu einem Synonym von Kernpunkt, Endergebnis, Hauptgedanke, Wesen einer Sache. In der indischen Elementenlehre des Vaisheshika entspricht der Äther dem Akasha.

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Tria Principia

Den Weg des Paracelsus in der Alchemie verdeutlicht auch die Einführung des Prinzipes Sal in der grossen Kunst. In seinem Streben nach der Quintessenz eines Stoffes und dessen Umwandlung in den Lapis philosophorum war das Vorhandensein einer Trinität von höchster Wichtigkeit. Zusammen mit Sulphur und Mercurius bildete Sal den Schlüssel zur Vervollkomnung des Opus Magnum. Nur durch das Zusammenspiel der drei Prinzipien war es möglich die Quintessenz zu lösen und als Lapis philosophorum einzusetzen, sei es als Allheilmittel oder als Schlüssel zur Umwandlung der Metalle.

Tria Principia

Aus dem Chaos, dem Salz wird das Geistartige oder Merkurielle befreit, hier dargestellt als weisse Taube.
Das Sulphurische oder das Seelenhafte in der Mitte, das an ein Auge errinnert, bindet den Geist an das Salz. In ihm findet auch die energetische Verwandlung statt.

Jacob Böhme, Dreyfaches Leben, Amsterdam 1682

 

Auch in der modernen Phytotherapie werden diese 3 Wirkprinzipien wieder beachtet. Die Wirkstoffe einer Heilpflanze bilden das materielle Wirkprinzip Sal, das Wesen einer Pflanze bildet Mercurius , Sulphur, das immaterielle Wirkprinzip Information.

 

Sal als Wirkstoff kann sich jedermann/frau vorstellen. Wir sind oft genötigt Medikamente einzunehmen die nur aus Wirkstoffen und Zusatzstoffen bestehen, synthetisch hergestellt wurden und schnell wirksam sind. Diese machen kurzen Prozess mit den Symptomen die uns plagen und sorgen auch schon mal für spürbare Nebenwirkungen. Auf diese Art und Weise werden keine Ursachen der Symptome angegangen und es kann deshalb auch nicht von einer Eigentlichen Heilung gesprochen werden. Sal alleine genügt also nicht um wirklich wirsam eine Heilung einzuleiten.

Sulphur als Information? Da wird es schon schwieriger das Prinzip zu erkennen. Hier handelt es sich um ein Wirkprinzip das den Gegenpol bildet zum Wirkstoff. Das immaterielle Wirkprinzip in Form einer Schwingung. Bekannt vor allem aus der Homöopathie, die in Hochpotenzen (ab D23) keine Moleküle des ursprünglichen Wirkstoffes mehr enthalten. Auch die homöopathischen Arzneimittel können hochwirksam und schnell sein, sie sind aber in der Regel über lange Zeit einzunehmen und sie sollten periodisch durch den Therapeuten in ihrer Zusammensetzung überprüft werden. Die Homöopathie darf zurecht als der “Königsweg der Naturheilkunde” bezeichnet werden, ist sie doch eine Kunst in der sich gute Therapeuten über Jahre üben müssen. Sie ist praktisch frei von Nebenwirkungen, die sollten sie auftreten, durch absetzen des Heilmittels schnell gestoppt werden können. Nur es sind nicht alle Menschen empfänglich für die Information die sie da erhalten. Eine Information haben kann dazu führen das der kranke Körper sie auswertet und die Ursache des Übels heilt, es kommt jedoch auch vor, das die Homöopathie wirkungslos bleibt. Den Grund dafür sehe ich im Bewusstsein oder dem Wesen des Patienten das einen grossen Einfluss auf seinen Körper hat (siehe auch Medizin).

Mit dem Wesen sind wir bei Mercurius angekommen. Mercurius überbrückt den Graben zwischen stofflicher und energetischer Welt als verbindende Mitte oder fliessendes Prinzip von dem z.B. die Chinesen in ihrer Medizin immer wieder sprechen. Das Chi, oder die Lebensenergie. Die Idee einer Lebensenergie taucht in der Naturheilkunde der ganzen Welt in der einen oder anderen Form auf und sie erstreckt sich zum Teil auf alle organischen Lebensformen. Auch das arbeiten an der Lebensenergie eines Menschen , an seinem Energiefeld kennen wir von div. Heilungswegen z.B. geistiges Heilen. Auch die Behandlung des Wesens alleine ist nicht der Weisheit letzter Schluss, sie ist jedoch auch auf ihre Weise wirksam da Mercurius grossen Einfluss auf Sal und Sulphur besitzt und so nötige Heilprozesse angeregt werden können. Über Wesen und Energie (Mercurius) fliesst die Information (Sulphur) in die Verwirklichung (Sal).

Die Trinität, richtig gewichtet, muss im Heilmittel vorhanden sein um die Quintessenz der Substanz zu enthalten, denn nur die Quitessenz der Pflanze, vom Therapeuten abgestimmt auf den Patienten, ist in der Lage die optimale Heilung zu aktivieren und zu unterstützen. Je nach Technik und Technologie die ein Hersteller anwendet wird die Trinität der Prinzipien gewichtet und auch qualitativ festgelegt. Grundsätzlich gilt, je schonender eine Pflanze behandelt wird und die alten Methoden bei der Herstellung beachtet, desto stärker ist die Wirkung der Prinzipien. Die Lebens- und Heilkräfte der Pflanze können so am natürlichsten erhalten werden, auf diese Weise ist auch ihre Wirkung gewährleistet.

Es handelt sich hier um eine Zusammenfassung aus meiner Sicht und ich erhebe keinen Anspruch auf Unfehlbarkeit. Für konstruktive Kritik bin ich jederzeit empfänglich.

 

Quellennachweis: Die Geheimwissenschaften, C. Kiessewetter / Wesen und Signatur der Heilpflanzen, Roger Kalbermatten / Lexikon der magischen Künste, H. Biedermann / Alchemie & Mystik, Taschen Verlag / Wikipedia

 

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Last Update 22.9.2006 / © B.Geyer