Lehrveranstaltungen im Wintersemester 2006/2007

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Vorlesungen

Prof. Dr. G. Schmitz
Von Karl dem Großen zu Otto dem Großen
2 st., Fr 11–13
Ort: HS, Keplerstr. 2
Beginn: 20.10.2006

Inhalt: Die Vorlesung behandelt einen Zeitraum von 2 Jahrhunderten und verfolgt die Entwicklung von der Wiederbegründung des westlichen Kaisertums durch Karl den Großen bis zu seiner Bindung an das dann schon im wesentlichen „Deutsche Reich“ Ottos des Großen. Dies geschieht in ereignis- wie strukturgeschichtlicher Betrachtung. Die Vorlesung, in der auch die Quellen einen relativ breiten Raum einnehmen werden, richtet sich vor allem an Studierende des ersten Studienabschnitts bzw. an solche, die sich ein Überblickswissen erwerben wollen.

Literatur: Wird in der Vorlesung bekannt gegeben.

Material: In einem passwortgeschützten Bereich stellt Prof. Schmitz Material zur Vorlesung online zur Verfügung.

Prof. Dr. W. Hartmann
Kirchenreform und Investiturstreit (1046–1122)
2 st., Mi 11–13
Ort: HS, Keplerstr. 2
Beginn: 25.10.2006 08.11.2006

Bemerkungen: Für Hörer aller Semester. Es ist möglich, über den Stoff der Vorlesung eine Prüfung im Grundstudium oder im Hauptstudium abzulegen.

Inhalt: Im Jahr 2006 finden anlässlich des 900. Todestages Heinrichs IV. eine Reihe von wissenschaftlichen Tagungen und Ausstellungen statt (in Paderborn und in Magdeburg), außerdem sind mehrere Bücher über Heinrich IV. und seine Zeit erschienen. Daher lag es nahe, die 2. Hälfte des 11. und den Beginn des 12. Jahrhunderts unter Einbeziehung der neuen Forschungsergebnisse nochmals in einer Vorlesung zu behandeln. Der Schwerpunkt soll auf den Entwicklungen im Bereich der Kirchengeschichte liegen, aber auch die Persönlichkeiten Gregors VII. und Heinrichs IV. werden unter Einbeziehung der neuesten Literatur eingehend behandelt werden.

Literatur: G. Althoff, Heinrich IV. (2006); U.-R. Blumenthal, Gregor VII. Papst zwischen Canossa und Kirchenreform (2001); W. Goez, Kirchenreform und Investiturstreit 910–1122 (2000); W. Hartmann, Der Investiturstreit (2. Aufl. 1996); L. Körntgen, Ottonen und Salier (2002); St. Weinfurter, Canossa. Die Entzauberung der Welt (2006).

Prof. Dr. E. Widder
Europäisches Städtewesen im Mittelalter
2 st., Do 11–13
Ort: HS, Keplerstr. 2
Beginn: 26.10.2006

Inhalt: Unsere heutige Welt und die Welt der Zukunft mit ihren „Global Cities“ ist eine Welt der Städte. Weniger bekannt ist, dass die meisten europäischen Städte im Laufe des Mittelalters entstanden sind. Spätestens seit dem 12. Jahrhundert bilden sie auch überlieferungstechnisch ein wesentliches Element der abendländischen Kultur. Die Vorlesung wird sich in Form eines Überblickes mit wesentlichen Elementen (Topographie, Gesellschaft, Wirtschaft und Verfassung) des europäischen Städtewesens von der Spätantike bis ins späte Mittelalter sowie mit neueren Forschungsansätzen und methodischen Annäherungsweisen befassen.

Literatur: Vgl. die einschlägigen Artikel in den einzelnen Bänden der New Cambridge Medieval History; Yves Esquieu: La ville au Moyen Age. L'exemple français, Tours 2001; Felicitas Schmieder: Die mittelalterliche Stadt, Darmstadt 2005.

Prof. Dr. S. Lorenz
Südwestdeutschland im Spätmittelalter
2 st., Mi 16–18
Ort: HS, Keplerstr. 2
Beginn: 25.10.2006

Inhalt: Nach dem Untergang der Staufer gewann der Territorialisierungsprozess in Deutschland eine neue Dynamik, welchem sich auch die Könige nicht mehr entzogen. Schon das Beispiel Rudolfs von Habsburg lässt dies eindringlich erkennen. Die Vorgänge sind besonders plastisch im deutschen Südwesten zu beobachten, wo die Staufer bedeutende Positionen inne gehabt hatten. So konnten neben den Habsburgern und Wittelsbachern ebenfalls die Württemberger eine Herrschaft von neuer Qualität aufbauen. Ihre Konzentration und Differenzierung, wie sie z. B. die Entwicklung eines „Hofes“ und von „Landständen“ markiert, gilt es ebenso aufzuzeigen, wie jene Strömungen und Verdichtungen im kirchlichen und kulturellen Bereich, die sich mit Begriffen wie „Kirchenreform“ sowie „Schulleben und Universitäten“ verbinden. Nicht zuletzt sind gravierende Veränderungen im Wirtschaftsleben zu beschreiben, verbunden mit technischen Innovationen von epochalem Zuschnitt.

Literatur: Handbuch der baden-württembergischen Geschichte, Bd. 2: Die Territorien im Alten Reich, hrsg. von Meinrad Schaab und Hansmartin Schwarzmaier, Stuttgart 1995; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, Ein dynastisch-topographisches Handbuch, Teilband 1 u. 2, hg. von Werner Paravicini, bearbeitet von Jan Hirschbiegel und Jörg Wettlaufer (Residenzenforschung, Bd. 15/1/1 u. 2), Ostfildern 2003.

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Repetitorium

Dr. E. Frauenknecht
Repetitorium zur Mittelalterlichen Geschichte
2 st., Do 14–16
Ort: s. Aushang Hörsaal 2, Neue Aula (Plan)

Inhalt: Das Repetitorium bietet einen kompakten Überblick über die Geschichte des frühen und hohen Mittelalters bis 1250. Neben einem ereignisgeschichtlichen Teil wird ein strukturgeschichtlicher Teil Einzelprobleme vertiefen, wie z.B. Ethnogenese im frühen Mittelalter, Kaiser-Papst-Beziehungen, Kirchenreform und Investiturstreit, Kreuzzüge und die mittelalterliche Stadt.

Übungen (Im Sinne der ZPO)

Dr. K. Ubl
Lektürekurs Karl der Große
2 st., Mi 11–13
Ort: Bibliotheksraum 201
Beginn: 18.10.2006

Bemerkungen: Lateinkenntnisse erforderlich. Anmeldung über das Internetformular der Abteilung.

Inhalt: Einhards Lebensbeschreibung Karls des Großen zählt zu den bedeutendsten Quellen des europäischen Mittelalters. Im Vergleich mit anderen Quellen der Karolingerzeit soll Einhards Bild von Karls Persönlichkeit analysiert und in den Rahmen der zeitgenössischen Geschichtsschreibung eingeordnet werden. Der Lektürekurs bietet die Gelegenheit, die Lateinkenntnisse zu vertiefen und die Eigenarten des mittelalterlichen Lateins kennen zu lernen.

Literatur: M. Becher, Karl der Große (1999); Einhard, Das Leben Karls des Großen/Vita Karoli Magni, hg. v. E.S. Firchow (Reclam, 1981)

Prof. Dr. W. Hartmann
Lektüre von Synodaltexten des ausgehenden 9. und beginnenden 10. Jahrhunderts
2 st., Mi 16–18
Ort: Übungsraum 119A
Beginn: 25.10.2006

Bemerkungen: Anmeldung über das Internetformular der Abteilung.

Inhalt: Der vielfältige Inhalt der Beschlüsse der Synoden in den fränkischen Teilreichen in den Jahren von ca. 880 bis 922 wird anhand von ausgewählten Texten vorgestellt werden, die im Rahmen der Übung übersetzt und interpretiert werden sollen. Je nach Größe und Zusammensetzung der Lehrveranstaltung soll in einigen Fällen auch auf die Handschriften zurückgegangen werden. Eine kleine Sammlung der zu bearbeitenden Texte wird am Beginn der Übung ausgeteilt.

Literatur: W. Hartmann, Die Synoden der Karolingerzeit im Frankenreich und in Italien (1989)

Dr. W. Zimmermann
Die Benediktiner in Südwestdeutschland: Einführung in die Ordensgeschichte des Mittelalters und der Frühneuzeit
2 st., Do 16–18
Ort: Bibliotheksraum 201
Beginn: 19.10.2006

Bemerkungen: Mit Exkursion. Die Anmeldung erfolgt per E-Mail direkt beim Dozenten. (Bitte geben Sie Ihren vollständigen Namen, Ihre Adresse, Ihre Telefonnummer, Ihre E-Mail-Adresse, Ihre Fächer und Ihre Semesterzahl an).

Inhalt: Benediktinische Klöster spielen in der Kirchen- und Kulturgeschichte Südwestdeutschlands seit dem Frühmittelalter eine zentrale Rolle. Anhand ausgewählter Quellen und Literatur sollen in der Übung die regionalen Entwicklungen auf dem Hintergrund der allgemeinen Ordensgeschichte erarbeitet werden. Dabei wird sich die Übung nicht auf das Mittelalter beschränken, sondern auch die Frühneuzeit in den Blick nehmen, als nach Reform des Konzils von Trient die Abteien im Zeitalter des Barock eine neue Blüte erlebten. Den Abschluss der Übung bildet eine eintägige Exkursion zu schwäbischen Benediktinerabteien.

Literatur: Germania Benedictina, Bd. 1: Die Reformverbände und Kongregationen der Benediktiner im deutschen Sprachraum, St. Ottilien 1999; Bd. 5: Die Benediktiner in Baden-Württemberg, St. Ottilien 1975. - Helvetia Sacra, Bd. III/1: Frühe Klöster, die Benediktiner und Benediktinerinnen in der Schweiz, Basel 1986; Bd. III/2: Die Cluniazenser in der Schweiz, Basel 1991. - W. Zimmermann / N. Priesching (Hgg.): Württembergisches Klosterbuch. Klöster, Stifte und Ordensgemeinschaften von den Anfängen bis in die Gegenwart, Ostfildern 2003. - Internetpräsentation: Klöster in Baden-Württemberg: www.kloester-bw.de.

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Proseminare

Prof. Dr. W. Hartmann / A. Grabowsky
Das frühe Mönchtum
2 st., Mi 11–13
Ort: s. Aushang Hörsaal Wilhelmstr. 26 (Gebäude der Universitätskasse, Plan)
Beginn: 18.10.2006

Bemerkungen: Lateinkenntnisse erforderlich. Anmeldung über das Internetformular der Abteilung.

Inhalt: Die Beschäftigung mit dem Mönchtum des frühen Mittelalters muss mit einem kleinen Ausflug in die Spätantike beginnen, wo der Grundstein des asketisch-monastischen Ideals gelegt wurde. Im Verlauf des Semesters soll dann die weitere Entwicklung des Mönchtums seit dem 5. Jahrhundert verfolgt werden. Dabei wird ein weiter Bogen von Gallien und Spanien über das irische und angelsächsische Mönchtum bis zu den Reformen am Beginn des 9. Jahrhunderts gespannt. Das Proseminar versteht sich als Einführung in das Studium der mittelalterlichen Geschichte und soll den Teilnehmern das notwendige Werkzeug zur Beschäftigung mit der mittelalterlichen Geschichte an die Hand geben.

Literatur: Hans-Werner Goetz, Proseminar Geschichte: Mittelalter (UTB 1719, Stuttgart 22000); Martina Hartmann, Mittelalterliche Geschichte studieren (UTB basics 2575, Konstanz 2004); Karl Suso Frank, Geschichte des christlichen Mönchtums (Darmstadt 51993)

Dr. K. Ubl
Heinrich II. – König der Konflikte?
2 st., Mo 11–13
Ort: Übungsraum 119A
Beginn: 16.10.2006

Bemerkungen: Lateinkenntnisse erforderlich. Anmeldung über das Internetformular der Abteilung.

Inhalt: Die Herrschaft Heinrichs II. zeichnet sich durch eine Reihe von Konflikten mit den mächtigen Adelsfamilien der Zeit aus, die der König autoritär zu lösen versuchte. Seine Regierungszeit eignet sich daher bestens, Bedingungen, Funktion und Probleme der Königsherrschaft zu analysieren sowie exemplarisch in Quellen, Methoden und Arbeitstechniken der mittelalterlichen Geschichte einzuführen.

Literatur: S. Weinfurter, Heinrich II. Herrscher am Ende der Zeiten, 1999; G. Althoff, Die Ottonen. Königsherrschaft ohne Staat, 2005; M. Hartmann, Mittelalterliche Geschichte studieren, 2004.

Dr. Hendrik Weingarten
Mönchtum: Benediktiner und Zisterzienser
2 st.
1. Gruppe: Fr 9–11
2. Gruppe: Fr 11–13
s. Aushang Übungsraum 119
Beginn: 20.10.2006

Bemerkungen: Lateinkenntnisse erforderlich. Anmeldung über das Internetformular der Abteilung.

Inhalt: Ausgehend von der Lebensweise benediktinischer und zisterziensischer Mönche und Nonnen bietet das Proseminar eine Einführung in die Mittelalterliche Geschichte. Vermittelt werden grundlegende Techniken im Umgang mit Quellen und Arbeitsmethoden. Inhaltlich thematisiert werden die geistlichen Grundlagen des Mönchtums, das Zusammenleben in Konvent und Orden sowie die Wirtschaftstätigkeit. Geplant ist eine Kurzexkursion ins nahegelegene Zisterzienserkloster Bebenhausen.

Literatur: Hans-Werner Goetz, Proseminar Geschichte: Mittelalter, Stuttgart 22000. Martina Hartmann, Mittelalterliche Geschichte studieren, Konstanz 2004. Immo Eberl, Die Zisterzienser. Geschichte eines europäischen Ordens, Stuttgart 2002. Germania Benedictina, hg. von der Bayerischen Benediktinerakademie in Verbindung mit dem Abt-Herwegen-Institut Maria Laach, St. Ottilien 1970 ff.

Prof. Dr. W. Hartmann
Heinrich IV. (1056–1106)
2 st., Di 16–18
Ort: Seminarraum 228
Beginn: 24.10.2006

Bemerkungen: Lateinkenntnisse erforderlich. Anmeldung über das Internetformular der Abteilung.

Inhalt: Anhand von Quellen und Literatur zur Geschichte Heinrichs IV., der vor 900 Jahren gestorben ist, sollen die Teilnehmer des Proseminars mit den Hilfsmitteln, der Quellenkunde und den Methoden der Mittelalterlichen Geschichte vertraut gemacht werden. Auch für die Hausarbeiten werden Themen zur Geschichte Heinrichs IV. angeboten.

Literatur: H.-W. Goetz, Proseminar Geschichte: Mittelalter (2. Aufl., 2000); M. Hartmann, Mittelalterliche Geschichte studieren (2004). G. Althoff, Heinrich IV. (2006); St. Weinfurter, Canossa. Die Entzauberung der Welt (Literatur!) (2006).

Dr. E. Frauenknecht
Friedrich I. (1152–1190). Motive seines politischen Handelns
2 st., Di 9–11
Ort: s. Aushang Übungsraum Wilhelmstraße 26 (Gebäude der Universitätskasse, Plan)
Beginn: 17.10.2006

Bemerkungen: Lateinkenntnisse erforderlich. Anmeldung über das Internetformular der Abteilung.

Inhalt: Als „Kaiser Rotbart lobesam“ hat ihn Ludwig Uhland in seiner Ballade tituliert und nicht nur im 19. Jahrhundert gehörte der Stauferkaiser Friedrich I. Barbarossa (*um 1122 +1190) neben Karl dem Großen zu den populärsten Herrschern des Mittelalters. Schon die Zeitgenossen setzten große Hoffnungen in ihn. Der Historiograph Otto von Freising – Barbarossas Onkel – bezeichnete ihn als „friedebringenden Eckstein“, der die rivalisierenden Adelshäuser der Staufer und Welfen verbinden sollte. in der Forschung erfuhr das politische Handeln des Staufers in jüngster Zeit eine Umdeutung: Ehre als zentraler Begriff bildet eine wesentliche Triebfeder für Barbarossas politische Motive. Das Proseminar zeichnet an ausgewählten lateinischen Quellentexten politisches Handeln während der Herrschaftszeit Friedrich Barbarossas nach. Methodisch bieten die verschiedenen Textgattungen – historiographische Texte, Urkunden und Briefe – einen Einblick in das Fach „Mittelalterliche Geschichte“.

Literatur: Ferdinand Opll, Friedrich Barbarossa, Darmstadt 1998. – Knut Görich, Die Ehre Friedrich Barbarossas,. Kommunikation, Konflikt und politisches Handeln im 12. Jahrhundert, Darmstadt 2001.

Prof. Dr. E. Widder / M. Veronesi
Wirtschaft und Politik: Europäische Hochfinanz im Spätmittelalter
2 st., Di 11–13
Ort: Seminarraum 228
Beginn: 17.10.2006

Bemerkungen: Lateinkenntnisse erforderlich. Anmeldung über das Internetformular der Abteilung.

Inhalt: Die finanziellen Grundlagen königlicher und fürstlicher Herrschaft wurden seit dem Hochmittelalter zunehmend prekär. Immer mehr traten deshalb bürgerliche Finanziers auf den Plan, die im Gegenzug für großzügige Kredite auch politischen Einfluß gewannen. Im Seminar sollen die Ursachen dieser Entwicklung geklärt werden, die verschiedenen Formen der spätmittelalterlichen „Hochfinanz“ untersucht und ihre Protagonisten vorgestellt werden. Anhand des Themas soll gleichzeitig in Quellen, Methoden und Hilfsmittel der Mediävistik eingeführt werden.

Literatur: Stromer, Wolfgang von: Oberdeutsche Hochfinanz 1350–1450, 3 Bde.; Wiesbaden 1970; Mollat, Michel: Der königliche Kaufmann, München 1991; Moraw, Peter: Königtum und bürgerliche Geldwirtschaft um 1400, in: Vierteljahrschrift für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte 55 (1969) S. 289–328.

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Tutorien zu den Proseminaren

Gruppe 1 (Tutorin: Anja Walter)
alle 2 Wochen, Mo 11–13
Ort: Raum 119
Beginn: 30.10.2006

Gruppe 2a (Tutorin: Maria Dörnemann)
wöchentlich, Mi 13–14
Ort: Raum 119
Beginn: 08.11.2006

Gruppe 2b (Tutor: Harald Sellner)
wöchentlich, Mi 13–14
Ort: Raum 119a

Gruppe 3 (Tutorin: Dorothea Kies)
alle 2 Wochen, Fr 9–11
Ort: Bibliotheksraum 201
Beginn: 03.11.2006

Hauptseminare

Prof. Dr. W. Hartmann
Die Kirche und die Laien im 11. und 12. Jahrhundert
2 st., Do 14–16
Ort: s. Aushang Bibliotheksraum 201
Beginn: 26.10.2006

Bemerkungen: Zwischenprüfung ist Voraussetzung. Anmeldung über das Internetformular der Abteilung.

Inhalt: Nicht nur die Klerikalisierung der lateinischen Kirche nahm von der gregorianischen Reform des ausgehenden 11. Jahrhunderts ihren Ausgang, sondern auch die für die westliche Kirche typischen Formen der aktiven Beteiligung der Laien am kirchlichen Leben. Dies zeigt sich in den zahlreichen Konversionen von Laien ebenso wie an den neuen religiösen Bewegungen bis hin zu den um 1100 erstmals in größerem Umfang bekannt gewordenen Häresien. Einen wesentlichen Anstoß für die stärkere Beteiligung der Laien in der Kirche haben jene Päpste gegeben, die angetreten waren, um den Einfluss der Laien zurückzudrängen.

Literatur: W. Hartmann, Schwaben im Investiturstreit, in: Schwaben vor tausend Jahren, hg. von B. Scholkmann und S. Lorenz (2002) S. 36 - 61; G. Tellenbach, Die westliche Kirche vom 10. bis zum frühen 12. Jahrhundert (1988).

Prof. Dr. E. Widder
Stadt und Bettelorden in Südwest-Deutschland
2 st., Di 16–18
Ort: Bibliotheksraum 201
Beginn: 24.10.2006

Bemerkungen: Anmeldung über das Internetformular der Abteilung.

Inhalt: Die Bettelorden waren die erfolgreiche Antwort der Kirche auf die neuen sozialen und religiösen Gegebenheiten des ausgehenden 12. und frühen 13. Jahrhunderts. Nicht nur den Ursprüngen der Bettelorden, ihren Gründern und den Rahmenbedingungen ihrer Entstehung wird das Hauptseminar nachgehen, sondern auch ihrer weiteren Entwicklung und Bedeutung in der Welt des Spätmittelalters. Neben der Kirchen- und Ordensgeschichte werden dabei wirtschafts-, sozial- und mentalitätsgeschichtliche Aspekte des Themas behandelt werden. Das Hauptseminar verfolgt eine besondere Konzeption, da die Lehrveranstaltung in Kooperation mit dem Stadtarchiv Esslingen abgehalten wird. Dadurch besteht für die TeilnehmerInnen des Seminars die einzigartige Möglichkeit, am Beispiel einer prominenten südwestdeutschen mittelalterlichen Stadt, in der sehr früh bedeutende Bettelordenskonvente entstanden, anhand von Originalquellen Einblicke in die archivalische Überlieferung zum Thema zu gewinnen und mit den Methoden ihrer Erschließung und Erforschung vertraut gemacht zu werden.

Literatur: Karl Suso Frank: Geschichte des christlichen Mönchtums, 5. Aufl. Darmstadt 1993 (WB-Forum 4); Bettelorden und Stadt. Bettelorden und städtisches Leben im Mittelalter und in der Neuzeit, hg. v. Dieter Berg, Werl 1992; Württembergisches Klosterbuch. Klöster, Stifte und Ordensgemeinschaften von den Anfängen bis zur Gegenwart, hg. v. Wolfgang Zimmermann und Nicole Priesching, Ostfildern 2003.

Prof. Dr. S. Lorenz / Dr. P. Rückert
Große Klöster im deutschen Südwesten: Umwelt, Wirtschaft und Landnutzung
2 st., Mo 16–18
Ort: Bibliothek/Seminarraum 405
Beginn: 23.10.2006

Bemerkungen: Die Anmeldung erfolgt per E-Mail direkt beim Dozenten. (Bitte geben Sie Ihren vollständigen Namen, Ihre Adresse, Ihre Telefonnummer, Ihre E-Mail-Adresse, Ihre Fächer und Ihre Semesterzahl an).

Inhalt: Die Klöster haben auch die Geschichte und Kulturlandschaft des deutschen Südwestens über das Mittelalter und die Frühe Neuzeit hinweg geprägt. Darunter haben sich etliche zu geistlichen Institutionen von besonderer Bedeutung entwickelt: im geistigen wie im wirtschaftlichen Bereich. Letzterem soll vor allem die Aufmerksamkeit gelten. Wie haben die Klöster ihre Umgebung gestaltet? Gibt es typisch klösterliche „Umwelten“? Welche wirtschaftlichen Strukturen und Methoden haben die Mönche der verschiedenen Klöster und Orden vorgefunden und angewendet? Wie entwickelte sich die Landnutzung gerade im klösterlichen Bereich? Diese Fragen stehen im Mittelpunkt des Seminars, wo auch ein beispielhafter Überblick über die monastische Geschichte im deutschen Südwesten vermittelt werden soll. Der Blick gilt besonders den großen Männerklöstern der Benediktiner und Zisterzienser wie Hirsau, Zwiefalten oder Bebenhausen, deren unterschiedliche Profile im überregionalen Vergleich erarbeitet werden sollen. Zeitgenössische Texte und Bilder sollen vorgestellt und gemeinsam diskutiert werden. Die Ergebnisse vor allem der Historischen Geographie, der Mittelalterarchäologie und der Literaturgeschichte werden einbezogen.

Literatur: Zur Einführung: Die Benediktinerklöster in Baden-Württemberg, bearb. von F. Quarthal, Augsburg 1975 (= Germania Benedictina Bd. 5); W&;;uuml;rttembergisches Klosterbuch, hg. von W. Zimmermann, N. Priesching, Ostfildern 2003; Jürgen Sydow, Die Zisterzienserabtei Bebenhausen, Berlin/New York 1984 (= Germania Sacra NF 16/2) Eine Literaturliste wird in der ersten Sitzung verteilt.

Prof. Dr. P. Hilsch
Die Königsaaler Chronik
2 st., Mi 9–11
Ort: Bibliotheksraum 201
Beginn: 18.10.2006

Bemerkungen: Bitte möglichst persönliche Anmeldung Mittwoch, 26. Juli, 11–12 oder Mittwoch, 11. Oktober, 11–12 (Zi 226 Hegelbau). Oder Anmeldung über das Internetformular der Abteilung.

Inhalt: Die Königsaaler Chronik der Zisterzienseräbte Otto von Thüringen und besonders des Peter von Zittau ist eine der wichtigsten Chroniken des 14. Jahrhunderts für die böhmische und Reichsgeschichte (1253-1337). Dargestellt wird in drei Büchern die glanzvolle Herrschaft des Klostergründers, des böhmischen Königs Wenzel II. und Kaiser Heinrich VII. mit seiner historisch wichtigsten Aktion, der Einsetzung seines Sohns Johann als König von Böhmen, womit er die Grundlage für das „luxemburgische Zeitalter“ im Spätmittelalter legte, dann die unruhige Herrschaft Johanns von Luxemburg, des berühmtesten Ritters seiner Zeit, und die Rolle seiner Frau, der přemyslidischen Erbtochter Elisabeth in den Auseinandersetzungen mit dem mächtigen Adel. Elisabeth war mit Königsaal besonders verbunden. Neben den historischen Hintergründen und der politischen Rolle der Zisterzienseräbte in diesem Zusammenhang soll auch die allgemeine Bedeutung der Zisterzienser in Ostmitteleuropa, das Klosterleben, die ersten „nationalen“ Spannungen, und besonders die Mentalität und der Wandel der Wahrnehmungen eines klugen Chronisten untersucht werden, der die Chronik zeitnah, fast tagebuchartig verfasste. Die Benutzung der sehr ausführlichen Chronik wird durch die erste, uns verfügbare (aber noch nicht gedruckte) Übersetzung ins Deutsche wesentlich erleichtert.

Literatur: O. Lorenz, Deutschlands Geschichtsquellen im Mittelalter seit der Mitte des 13. Jahrhunderts, Bd. 1, 31886, S. 292–301. F. Seibt, Die Böhmischen Länder in der europäischen Politik 1306 bis 1346. In: K. Bosl (Hg.), Handbuch der Geschichte der Böhmischen Länder, Bd. 1, 1967, S. 351–384. J. K. Hoensch, Die Luxemburger. Eine spätmittelalterliche Dynastie gesamteu ropäischer Bedeutung 1308-1437, 2000 (Urban TB). V. Honemann, Peter von Zittau OCist. In: Verfasserlexikon2, Bd. 11, 2004, Sp. 1200–1205.

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Exkursionen

Prof. Dr. E. Widder
Exkursion: Bettelorden in Südwestdeutschland
Ort: s. Aushang
Beginn: siehe Aushang

Inhalt: Geplant sind mehrere Tagesexkursionen, u.a. nach Esslingen und Pfullingen.

Dr. W. Zimmermann
Die Benediktiner in Südwestdeutschland: Einführung in die Ordensgeschichte des Mittelalters und der Frühneuzeit
Ort: s. Aushang

Bemerkungen: Die Anmeldung erfolgt per E-Mail direkt beim Dozenten. (Bitte geben Sie Ihren vollständigen Namen, Ihre Adresse, Ihre Telefonnummer, Ihre E-Mail-Adresse, Ihre Fächer und Ihre Semesterzahl an).

Kolloquien

Prof. Dr. W. Hartmann
Kolloquium für Fortgeschrittene Studierende, ExamenskandidatInnen und DoktorandInnen
2 st., Mi 18–20 Di 18.30–20
Termine: 14.11.2006, 21.11.2006, 05.12.2006, 12.12.2006, 09.01.2007, 23.01.2007, 06.02.2007
Ort: Übungsraum 119 Bibliotheksraum 201

Bemerkungen: Nur auf persönliche Einladung

Prof. Dr. E. Widder
Kolloquium für Fortgeschrittene Studierende, ExamenskandidatInnen und DoktorandInnen
2 st., Mi 18–20 Di 18.30–20
Termine: 14.11.2006, 21.11.2006, 05.12.2006, 12.12.2006, 09.01.2007, 23.01.2007, 06.02.2007
Ort: Übungsraum 119 Bibliotheksraum 201

Bemerkungen: Nur auf persönliche Einladung.

Prof. Dr. E. Widder
Oberseminar: Bedrohte Ordnung im Mittelalter
2 st., Do 18–20
Ort: Seminarraum 228

Inhalt: Das Mittelalter gilt nach allgemeiner Auffassung als eine Zeit, in dem dem ordo (im Sinn von Weltordnung bzw. göttlicher Ordnung) ein hoher Stellenwert zukam. Das Mittelalter gilt allerdings ebenso als eine Epoche, die gegenüber späteren Zeiten sehr spärlich bzw. segmentär dokumentiert ist. Aufgrund von Prämisse 1 wird ein alle Gesellschaftsschichten und -gruppen berührendes und durchdringendes Ordo-Denken vorausgesetzt, aufgrund von Prämisse 2 sind kodifizierte Ordnungen für die längste Zeit der tausend Jahre zwischen 500 und 1500 nur für sehr wenige Bereiche (Kirche, Recht) überliefert. In diesem Oberseminar soll u.a. der Frage nachgegangen werden, wann und in welchen Situationen es zu einer Kodifizierung von Ordnungsvorstellungen gekommen ist. Die Frage stellt sich, ob hierbei eine wie auch immer geartete „Bedrohung“ einen Impulscharakter für das Entstehen bzw. das überlieferungstechnisch relevante Verschriftlichen bzw. Konfigurieren von Ordnungsvorstellungen besessen hat. Diesen Problembereichen soll im Oberseminar nachgegangen, einschlägige Literatur vorgestellt und konkrete Themenfelder diskutiert werden. Eine persönliche Anmeldung im Rahmen der Sprechstunde wird erbeten.