Sie ist die erste deutsche Frau, die einen Nobelpreis (für Physiologie oder Medizin) erhielt. Diese große Ehre wurde Christiane Nüsslein-Volhard für ihre Forschungen über die grundlegenden genetischen Steuerungsmechanismen der Embryonalentwicklung zuteil. Nun hat die Direktorin des Max-Planck-Instituts für Entwicklungsbiologie in Tübingen ein nicht-wissenschaftliches Buch geschrieben und das ist - so sehr das erstaunen mag - ein Kochbuch. Man muss wissen: In ihrer Freizeit ist Christiane Nüsslein-Volhard eine leidenschaftliche Köchin. In ihrem neuen Werk stellt sie über 250 bewährte Rezepte vor und zeigt, wie man mit wenigen, guten Zutaten und Zeitmanagement köstliche Gerichte zubereitet - und sich als Gastgeber entspannt seinen Gästen widmen kann.

Seine Klienten haben ihn bekannt gemacht. In seiner gut 50-jährigen Karriere hat Strafverteidiger Rolf Bossi Stars wie Ingrid van Bergen und Romy Schneider, aber auch "kriminelle Größen" wie den Kindermörder Jürgen Bartsch, den Entführer Dieter Degowski aus dem Gladbecker Geiseldrama oder Hochstapler Gert Postel vertreten. Nach "Halbgötter in Schwarz", einem provokanten Plädoyer gegen die vom Justizsystem begünstigte Selbstherrlichkeit und Willkür deutscher Richter, setzt sich der Staranwalt in seinem neuesten Werk, "Die gemachten Mörder", mit dem gesellschaftlich brisanten Thema der Jugendgewalt auseinander. Aus Gesprächen mit jugendlichen Tätern, Opfern, mit der Justiz und Jugendbehörden sowie aufgrund seiner langjährigen Praxis als Strafverteidiger weiß Rolf Bossi, wo die Brennpunkte und Schwachstellen liegen.

Der literarische Durchbruch gelang dem promovierten Schriftsteller Bodo Kirchhoff mit seinem 1990 erschienen Debüt "Infanta". Seitdem sorgt er auf dem deutschen Buchmarkt immer wieder für Aufregung; medienträchtig in Erinnerung geblieben ist sein, parallel zu Walsers "Tod eines Kritikers", im Jahr 2002 erschiener "Schundroman" - ebenfalls eine persönliche Abrechnung mit Literaturpapst Marcel Reich-Ranicki. Nun liegt vom "Spezialisten für Dunkelheiten und Erotik" eine neue Novelle vor: "Der Prinzipal". Und wieder feiert die Kritik "ein Kabinettstück an Erzählkunst" ...

Seit sie im vergangenen Jahr mit dem Deutschen Buchpreis geehrt wurde, ist Katharina Hacker in aller Munde: Immerhin ist ihr Roman "Die Habenichtse" zum besten deutschsprachigen Buch des Jahres 2006 gekürt worden - und hat sich damit gegen "Schwergewichte" wie Martin Walser oder Ingo Schulze durchgesetzt. Der Suhrkamp Verlag hat jetzt ihr Erzähldebüt "Der Bademeister" neu aufgelegt - die Geschichte eines Menschen, "der aussortiert wurde" und nun über seine Vergangenheit reflektiert: über die Nazivergangenheit seines Vaters sowie das Leben in der abgewickelten DDR.

Immer gibt es ein Wort, das er von vielen Seiten betrachten, abwägen und - wenn es sein muss - sich selbst im Mund herumdrehen kann. Friedrich Schorlemmer predigt Toleranz - und das so vehement, dass ihn die einen mit Preisen bedenken, die anderen aber beschuldigen, die Täter der DDR wieder hoffähig zu machen. Dennoch hört er nicht auf, sich einzumischen: für soziale Gerechtigkeit, gegen den Krieg und für das würdevolle Zusammenwachsen von Ost und West. Diesen Weg verfolgt er auch mit seinen beiden neuen Büchern. In "Lass es gut sein – Ermutigung zu einem gelungenem Leben" wartet er mit Tipps für ein erfülltes Leben im 21. Jahrhundert auf, "Ich habe keinen Gott. Aber Gott hat mich" setzt sich mit dem Welt- und Gottesbild großer deutscher KünstlerInnen auseinander.

Sie ist die Autorin des Buchs zum großen ARD-Zweiteiler "Die Flucht". Ein Thema mit dem sich die Journalistin Tatjana Gräfin Dönhoff bereits vor drei Jahren literarisch auseinandergesetzte, als sie für "Weit ist der Weg nach Westen" die ursprüngliche Heimat ihrer berühmten Großtante Marion Gräfin Dönhoff aufsuchte und den nördlichen Teil Polens erkundete: Pommern und Masuren. Entstanden ist das facettenreiche Porträt einer bezaubernden Landschaft und ihrer Bewohner, die von ihren unterschiedlichen Lebenskonzepten, von Träumen und Hoffnungen und vom bis heute schwierigen Umgang mit der eigenen, der deutsch-polnischen Geschichte berichten.

Auf Spurensuche in Polen befindet sich auch Schriftstellerin Anne Dorn. Ihr Roman "Siehdichum" lässt die Dramen des Zweiten Weltkrieges noch einmal lebendig werden. Der zunächst etwas eigentümlich anmutende Titel ist zugleich das Motto des Romans. Zwar ist Protagonistin Martha Lenders durchaus bereits eine Lebensbilanz ziehen - sich umzusehen - doch wie lange wird sie die Kraft haben sich darauf einlassen?

"Mein Leipzig lob ich mir ...", mag sich der gebürtige Münsterländer Stefan Haffner denken, denn nach "Löwen und Lerchen" findet die Begeisterung für seine Wahlheimat nun schon zum zweiten Mal ihren literarischen Niederschlag in Form eines historischen Kriminalromans. Die Ermittlungen in "Die Rückkehr der Wölfin" übernimmt erneut Kommissar Martin Held. Ein Besucher der Leipziger Frühjahrsmesse soll einem Wehrwolf zum Opfer gefallen sein ...