Ausverkauf bei Techwerten bremst die Aktienmärkte

von Alexander Brückner (Frankfurt)

Die US-Börsen haben angesichts neuer Hoffnungen auf eine weitere Zinssenkung in den USA zunächst deutlich zugelegt. Finanzwerte profitierten von einem positiven Analystenkommentar durch Credit Suisse. Ein schwacher Ausblick von Dell führte jedoch zu einem Ausverkauf bei Technologieaktien.

Der Dow-Jones-Index der Standardwerte stieg um 0,5 Prozent auf 13.371 Punkte. Der breiter gefasste S&P-500-Index; gewann 0,8 Prozent auf 1481 Zähler, während der Technologie-Index Nasdaq Composite 0,3 Prozent auf 2660 Punkte eibüßte.

Börsianer zeigten sich besonders von den jüngsten Kommentaren des US-Notenbankchefs Ben Bernanke angetan. Der hatte am Donnerstag Offenheit für weitere Zinssenkungen signalisiert. Vor allem Finanztitel hatten unter der US-Hypothekenkrise zuletzt deutlich gelitten, setzten ihren Erholungskurs am Freitag aber unvermindert fort. Dazu trug auch ein positiver Analystenkommentar von Credit Suisse bei, die den globalen Bankensektor von "Underweight" auf "Benchmark" hochstuften. Die Experten sehen Banken als "extrem günstig" bewertet an und erwarten zudem eine weiche Landung für die Weltwirtschaft und die US-Ökonomie.

Die Bank of America stieg um 3,4 Prozent, die Citigroup legte um 3,1 Prozent zu und JP Morgan gewann 4,5 Prozent. Noch stärker stiegen die krisengeschüttelten Hypothekenfinanzierer Countrywide mit einem Aufschlag von 16,3 Prozent, Freddie Mac und Wells Fargo mit Kursgewinnen von 18,8 Prozent beziehungsweise 6,2 Prozent.

Dell-Ausblick enttäuscht die Anleger

Neben den Finanzwerten sorgte der Handy-Konzern Motorola mit der Ankündigung des Rücktritts seines Konzernchefs Ed Zander für gute Stimmung auf dem Parkett. Die Papiere legten um zwei Prozent zu.

Herbe Verluste musste hingegen die Aktie von Dell einstecken. Sie sackte um 12,8 Prozent ab und riss die gesamte Technologiebranche mit. Der US-Computerhersteller enttäuschte bei der Vorlage seiner Geschäftszahlen mit einem verhaltenen Ausblick. Die AKtien des Blackberry-Herstellers Research in Motion gaben nach einem negativen Analystenkommentar um 6,8 Prozent nach.