erneut ein schmerzhafter Verlust am Flieger-Himmel

Farewell MiG-21


Nach der Ausmusterung der F-104 (2004 in Pratica di Mare) und der baldigen Verabschiedung der F-4F Phantom folgte nun ein erneuter trauriger Anlaß eines Flugzeugtyps, der die Zuschauer in der Vergangenheit auf diversen Airshows begeisterte.
Wir waren zu Besuch auf der 21. taktischen Luftwaffen- Basis im mittelböhmischen Caslav. Bei strahlendem Sonnenschein und hochsommerlichen Temperaturen standen beim Open Day in Caslav gleich drei Gründe zum Feiern an! Neben der Indienststellung der ersten von Schweden geleasten Gripen in der Tschechischen Luftwaffe stand die Außerdienststellung der MiG-21 im Mittelpunkt des Geschehens. Darüber hinaus feierte der Luftwaffenstützpunkt Caslav sein 45jähriges Bestehen.
Star des Tages waren natürlich die MiG-21 Fishbed, die in der Tschechischen Republik bereits eine lange Vergangenheit haben! Die ersten Maschinen des russischen Typs wurden bereits 1961 an die Tschechische Luftwaffe geliefert. Bevor die Tschechische Republik der NATO beitrat, wurden 12 MiG-21 MF auf NATO Standard umgerüstet - diese heißen seither MiG-21 MFN (N steht für Navigation)! Jetzt, nach über 40 Jahren sind die alten Jets bald Geschichte. Zum Anlass der Außerdienststellung wurde im Static Display deshalb eine sonderbemalte MiG-21 präsentiert!
Auch die Airbase Caslav hat eine lange Tradition. Heute ist hier die 21. Taktische Basis mit zwei Staffeln beheimatet. Die 211. Staffel fliegt noch mit 8 MiG-21 MFN, 4 MiG-21 MF und 2 MiG-21 UM. Bis Ende Juni 2005 sollen die MiG-21 im Dienst bleiben, dann übernehmen die Gripen die Aufgabe der QRA (Alarmrotte). Seit April 2005 wird die 211. Staffel nach und nach mit den geleasten Gripen ausgestattet. Die ersten sechs Gripen wurden am 18.04.2005 ausgeliefert, die restlichen acht Maschinen folgen bis August 2005. In der 212. Staffel fliegen in Caslav L-159 A ALCA.

Die Highlights der Show

Die Veranstaltung in Caslav war eher ein Tag der offenen Tür als eine Airshow. Das Static Display war mit kaum internationaler Beteiligung (zwei F-4 F Phantom II vom JG74 und eine Belgische F-16 BM Fighting Falcon) klein gehalten, dazu war das Flugprogramm am Vor- und Nachmittag identisch. Es gab mehrere Formationsüberflüge der einzelnen Jets im Verband, dazu gemischte Formationen, eine Airfield-Attack der L-159 mit viel Pyrotechnik am Boden und zum finalen Abschluss eine große Formation aus 4 MiG-21, 3 Gripen und 2 L-159. Ergänzt wurde das Flugprogramm von den Displays der Mi 24, W-3 A Sokol und der L-159 B ALCA. Dazu wurden aus einer Mi 17 Fallschirmspringer abgesetzt. Für die Zuschauer wurden Rundflüge mit einer AN-2 angeboten, in der Mittagspause gab es Vorführungen ziviler Teilnehmer und man konnte die Jets im Static Display näher betrachten und sich mit den Piloten austauschen. Wir haben im Report bewußt auf viel Text verzichtet - hier und heute lassen wir mal die Bilder sprechen.

Blick ins Cockpit der guten alten MiG-21.
Was werden wir das "Ziehen" am Knüppel vermissen!!

Fotos & Bericht von Frank Steinkohl
für www.airshow-magazin.de