Tannkosh 2006 Das Fly In in Europa

Zusammen mit 10.000 begeisterten Besuchern waren auch wir vom Airshow-Magazin bei hochsommerlichen Temperaturen zu Gast in Tannheim im Allgäu. Zum 30-jährigen Bestehen der Flugschule Tannheim haben es die Organisatoren in diesem Jahr geschafft: Die unglaubliche Anzahl von über 1250 Flugzeugen aus ganz Europa stand am Ende der Veranstaltung unter dem Strich. Die weiteste Distanz legte ein Pilot aus den USA zurück. Um die ganzen Flugzeuge zu parken, mussten zusätzliche Stellflächen neben dem Flugplatz geschaffen werden. Zu unserer Freude suchten wir in Tannheim Absperrgitter oder Zäune vergebens, die Nähe zum Fluggeschehen wurde durch (fast) nichts einschränkt. Wir waren begeistert von dem gemütlichen und familiären Fliegertreffen mit einer fast unglaublichen Anzahl an Fluggeräten. Verteilt über die drei Tage waren es über 1250 Maschinen, die den Weg ins Allgäu gefunden hatten. Wir waren zum ersten Mal zu Gast in Tannheim, allerdings haben sowohl die Veranstaltung als auch der Flugplatz schon eine sehr lange Geschichte. Bereits im Jahr 1976 wurde der Verkehrslandeplatz von Max und Helga Dolderer eröffnet, im Jahre 1993 fiel dann der Startschuss für das heutige „Tannkosh“ mit einem UL-Fly In. Über die Jahre hinweg stieg die Beliebtheit der Veranstaltung und somit natürlich auch die Teilnehmerzahl. Neben Ultraleichtflugzeugen kamen auch immer mehr Oldtimer zu der Veranstaltung. „Tannkosh“ ist inzwischen nicht mehr nur für die UL-Szene, sondern auch für die ganze Luftfahrt ein wichtiger Event geworden, was schließlich in diesem Jahr in der Teilnehmerzahl von über 1000 Flugzeugen resultierte. Den Namen „Tannkosh“ bekam die Veranstaltung von einem Redakteur einer großen deutschen Fliegerzeitschrift im Jahr 2003 und stellt eine Kombination aus TANNheim und OSHkosh dar. Obwohl es sich bei der Veranstaltung um ein Fly In handelt und eben um keinen Flugtag, gingen viele der Piloten in die Luft, um den zahlreichen Zuschauern ihr Können zu zeigen. Ob Ali Öztürk, der extra aus der Türkei angereist war oder Uli „die Cobra“ Dembinski, ob Corsair und B-25 Mitchell von Red Bull oder eine Pembroke – die Zuschauer wussten oft nicht, wo sie zuerst hinschauen sollten…! Es war also alles geboten – von fetten Warbirdsound über atemberaubende Kunstflugvorführungen bis hin zu einem kilometerlangen Line-up von ausgestellten Maschinen.

Die Miss Goosebay wurde im Frühjahr 1943 von der Firma North American Aviation in Dallas gebaut. Die Indienststellung erfolgte am 3. Mai 1943 von der USAAF und bis 1948 in verschiedenen Schulungseinheiten eingesetzt. Die folgenden Jahre waren sehr ruhig, es gab kaum noch Bedarf an neuen Maschinen, nicht nur die 43899 (Typenbezeichnung), wurden eingelagert. Im Mai 1951 ging die Maschine zurück zum Hersteller North American Aviation und wurde im Rahmen eines Modernisierungsprogrammes (z.B. das Kraftstoff- und Hydrauliksystem) auf den Stand eines "G" Modells umgebaut. Zwischen 1994-1997 wurde die Maschine komplett durch die Firma "Pacific Fighters" in Idaho Falls, ID USA restauriert. Der Lohn wurde 1997 durch einen ersten Preis auf dem Air Venture in Oshkosch gewürdigt. Heute ist die Miss Goosebay in Süddeutschland stationiert und fliegt regelmässig vom Flugplatz Tannheim aus zu Airshows in ganz Europa.
Von links nach rechts: AT-6 Miss Goosebay, Boeing Stearman, Fiesela Storch und T-6

L-19 & B-25 Mitchell von Red Bull Austria

P.3-05, Ali Öztürk auf Pitts, Yak52TD & Yak 55
Die Pilatus P.3-05 aus dem Jahre 1957 glänzte mit original brasilanischer Luftwaffenbemalung und ist als historisches Flugzeug in der französischen Luftfahrtrolle eingetragen. Nach der Restaurierung zwischen 2001-2002 wurde sie von Dirk Sadlowski am 03. Juli 2002 gekauft.

Die "PC-3 Flyers" aus Ticino (CH), die einzige Fliegerstaffel der Welt die mit diesem schönen & historischen Flugzeug fliegt.

Ein dickes Lob an das gesamte Organisations Team. Währen die Zuschauer das Fly In völlig entspannt genießen konnten, war die Air Mission Control bei den pausenlosen Starts- und Landungen im Dauereinsatz. Das Tannkosh-Team besteht aus ca. 150 Helfern, hauptsächlich Tannheimer Piloten und deren Familien. Ohne deren freiwillige Unterstützung würde es kein Tannkosh geben, sie sind der Mittelpunkt von Tannkosh!

Piper PA-18-150(180M) Super Cub, Bücker Jungmann & F4U-4 Corsair (Flying Bulls Salzburg)

Pitts S1S D-EHRL, Pembroke & Tannkosh-Atmosphäre
Gerade der Pembroke G-BXES war ein Highlight beim disjährigen Fly In und beeindruckte das Publikum mit diversen Fotoflügen. Der Pembroke war überwiegend als kleiner Transporter, aber auch für Schulungsaufgaben, z.B. in der Radar- und Navigationsausbildung, Luftbild und Vermessung in vielen Ländern tätig.

Mit diesen Bildern von Uli, die Cobra Dembinski beenden wir unseren Bericht vom "Airspace" Tannkosh 2006.
Unser Dank geht an Verena und Matthias Dolderer und dem gesamten Team für die freundliche Unterstützung. Wir freuen uns schon auf 2007 – auch hier werden wir wieder im Allgäu sein. Wahrscheinlich wird dann Tannkosh erneut eine neue Rekordmarke setzen…!

Fotos und Bericht: Frank Steinkohl & Jürgen Moll