beim Jagdbombergeschwader 32

JaboG 32 Lechfeld


Bereits im vierten Jahr hintereinander waren wir zu Gast beim Oktoberfest des Jagdbombergeschwaders 32 in Lagerlechfeld. Endlich zeigte sich „Petrus“ von seiner besten Seite – „Goldener Oktober“ mit Sonnenschein und wolkenlosem Himmel zum Oktoberfest. Was will man mehr?
Wie schon in den Jahren zuvor stellten die Lechfelder ein attraktives Programm auf die Beine. Bei perfektem Altweibersommer waren sowohl internationale Gäste aus Frankreich, England, und Ungarn sowie nationale Gäste von Luftwaffe und Heer nach Lechfeld gekommen. Vor allem die sonderbemalte L-39 ZO Albatros aus Ungarn war in ihrer schwarz-gelben Wespenbemalung der Blickfang schlechthin im Static Display.
Stammgast beim Oktoberfest ist die Hubschrauberflotte des Heeres mit ihren CH-53 G, Bell UH-1D und Bo-105M Hubschraubern. Zudem wurde in diesem Jahr eine C-160 D Transall des LtG61 Landsberg zum ersten Mal besucherfreundlich geparkt, so dass alle Interessierten auch mal den „Transportesel der Luftwaffe“ von Innen betrachten konnten.
Bereits im vergangenen Jahr war der sonderbemalte Tornado des JaboG 38 Friesland (44+08) in Lechfeld zu Gast. Inzwischen wurde das JaboG 38 aufgelöst - die „bunte Mühle“ fliegt nun ihre letzten Stunden in Erding (LwInsGrp.14) ab. Danach soll die Maschine für das Museum in Gatow/Berlin hergerichtet werden. Somit war die 44+08 in diesem Jahr wohl zum letzten Mal in Lechfeld zu Gast.

Ebenfalls seinen letzten Auftritt in Lagerlechfeld hatte wohl auch der ehemalige MFG2 Tornado 45+30. Bereits im Juni 2005 fand die Außerdienstellung des MFG2 statt. Der Flyout stellte das Ende des MFG2 sowie des Jetfliegerei in der Marine dar (siehe Report Eggebek 2005). Die sonderbemalte 45+30 wurde daraufhin zum AG51 Immelmann nach Jagel verlegt und fliegt hier seine Reststunden ab. Danach soll die Maschine ins „Aeronauticum“ nach Nordholz gehen. Zum Glück wurde die Sonderbemalung vom AG51 nicht verändert - die Maschine trägt weiter das MFG2 Wappen. Nur das AG51 Abzeichen am Recce-Pod zeigte die neue Zugehörigkeit!
Im Laufe des Nachmittags wurde das Static Display durch eine französische Mirage 2000 und eine belgische F-16 BM Fighting Falcon ergänzt. Beide Maschinen starteten zur Freude der Fotographen mehrmals durch, um danach über den Taxiway in die Bodenausstellung zu rollen.
Dort fand sich neben zwei französischen Alpha Jets ein britischer Tornado GR4 in absolut neuem Tarnkleid. Die Maschine mit der Kennung ZD715 trug nicht einmal ein Staffelwappen, war aber wohl von der 15. Sqn. aus Lossiemouth in Schottland.
Beim Oktoberfest finden sich alljährlich die meisten Sonderbemalungen von Luftwaffe und Marine ein. In diesem Jahr hofften die Besucher auf den Tornado vom JaboG 31 mit dem Sondertail zu 1.000.000 Tornado Flugstunden. Leider kam die Maschine nicht nach Lechfeld – stattdessen wurde ein Tornado IDS im grünen Tarnkleid geschickt. Nach und nach werden nun alle „grünen“ Tornados der Luftwaffe mit der neuen grauen Tarnbemalung versehen. Die „grünen“ Tornados verschwinden somit in den nächsten Monaten vom deutschen Himmel.
Das Gastgeschwader stellte drei weitere Tornados aus. Zwei davon waren direkt vor der Festhalle geparkt – hier konnte auch das Cockpit besichtigt werden. Ein Tornado ECR (46+49) mit zwei HARM-Raketen war auf dem High Speed Taxiway ausgestellt. Bei der 46+49 handelt es sich um die ehemalige Sonderbemalung der Flying Monsters aus dem Jahr 2003.

In der Reihe der Gastflieger durfte natürlich eine F-4 F Phantom II nicht fehlen. Leider war das JG71 Richthofen aus Wittmund in diesem Jahr der einzige Verband, der eine Phantom nach Lechfeld schickte. Das JG74 aus Neuburg a. D. und das Fluglehrzentrum aus Hopsten glänzten mit Abwesenheit. Im Jahr zuvor beim Oktoberfest 2004 waren noch alle drei Phantomverbände in Lagerlechfeld zu Gast.
Zu unserer Freude und Überraschung bereicherte ein historisches Flugzeug das Static Display – eine F-104 G Starfighter vom JaboG 32 (25+28), der noch immer in der Lehrwerkstatt zu Ausbildungszwecken verwendet wird. Die Maschine befindet sich in einem äußerlich sehr guten Zustand! Eine wahre Freude, diese Maschine neben den aktiven Jets im Static Display zu sehen.

Am Nachmittag kam überraschenderweise ein Gast aus dem benachbarten Manching zu einem kurzen Display nach Lechfeld. Mit vollen Nachbrenner verließ der EF2000 (IPA3 der WtD61 98+03) nach einigen Überflügen das Oktoberfest in Richtung Heimat.
Nach diesem kurzen Display verbrachten wir den restlichen Nachmittag mit einigen Freunden in der Halle beim „eigentlichen“ Lechfelder Oktoberfest. Bei einer Maß Bier reflektierten wir ein tolles Airshowjahr 2005 mit all seinen Highlights. Viele Angehörige, Piloten und Besucher feierten kräftig bis in die Nacht hinein. Wir machten uns jedoch schon früher auf den Heimweg – schließlich stand noch der Saisonabschluss auf dem Programm, das Fliegerschießen auf der Axalp!

Die Highlights des Tages

Fotos & Bericht: Frank Steinkohl   www.airshow-magazin.de