ein Besuch beim Flieghorst in Erding

Herbstfest Erding 05


Bei bestem Spätsommerwetter lud der Fliegerhorst Erding am 24. September zum Herbst- und Familienfest ein. Das Herbstfest war sehr klein und familiär gehalten – es fanden nur sehr wenige Besucher den Weg in den Fliegerhorst. Leider war der Termin kaum an die Öffentlichkeit getragen worden. Trotzdem war einiges geboten und man konnte das meiste auch "anfassen".
Der Fliegerhorst Erding liegt rund 35 Kilometer nordöstlich von München. Obwohl hier kein fliegender Verband stationiert ist, betreibt die Luftwaffe seit 1957 den Fliegerhorst vor den Toren Münchens. Hauptnutzer der Kasernenanlage ist heute das Luftwaffeninstandhaltungsregiment 1, dessen Einheiten auf die fachmännische Instandsetzung der Bundeswehr-Kampfflugzeuge spezialisiert sind. Die Hauptaufgaben des Regiments mit der Luftwaffeninstandhaltungsgruppe 14 und 15 sind die Instandsetzung und Überholung von Luftfahrzeugen und deren Triebwerke. Auch die Übernahme des Eurofighters wird von Erding aus vorbereitet und begleitet.

Von der Arbeit der Fachgruppen konnte man sich in verschiedenen Hallen ein Bild machen. In einer der Hallen war ein Tornado - die Jubiläumsmaschine des JaboG 38 (44+08) - für Demonstrationen (Flügelschwenken, Fahrwerk- und Klappen fahren, etc.) aufgebockt. Gleich daneben konnte man die Depotinstandsetzung eines Tornados begutachten.

Zu unserer Freude waren auch einige Gastflugzeuge ausgestellt. Zwei Tornados vom JaboG 31 aus Nörvenich, beide noch im alten grünen Tarnschema, und je ein Tornado vom AG51 Immelmann aus Jagel und vom JaboG 32 aus Lechfeld fanden den Weg nach Erding. Gleich daneben stand die letzte verbliebene „Schwarznase“ der Luftwaffe – die F-4 F Phantom II der WTD-61 (37+16). Hinzu kamen eine CL-601 der Flugbereitschaft, eine C-160 aus Penzing, die SAR UH-1D aus Manching (SAR Ingolstadt 51) sowie eine EC-135 der Hubschrauberstaffel der Bayerischen Polizei. Interessant war auch eine Breguet Atlantic 61+10 des Marinefliegergeschwaders 3 aus Nordholz. Das Flugzeug ist in Erding zur Verschrottung angelangt – am Rumpf der Atlantic war der Schriftzug „Ruhe in Frieden“ aufgesprüht. Ein trauriges Bild…

Weitere Highlights waren eine Canadair Sabre und eine F-104G in der Dry Stripping Halle. Die Sabre steht eigentlich in der Jägerkaserne in Sonthofen, die F-104 G Starfighter kommt aus Kaufbeuren. Einige Wochen vor dem Herbstfest wurden beide Maschinen von einer CH-53 G zur Restaurierung nach Erding geflogen. Eigentlich sind sowohl die Sabre als auch der Starfighter Sockelflugzeuge in Sonthofen bzw. Kaufbeuren.

Weiter war ein Tornado vom JaboG 33 aus Büchel ausgestellt. Hier konnten die Besucher selbst einmal „Pilot im Cockpit spielen“. Zusätzliche Attraktionen waren ein Tornado vom JaboG 33 in der Bremshalle, der Cockpitsimulator der EADS und ein frisch lackierter Tornado mit grauem Tarnschema (45+82) in der Lackierhalle

Alles in allem war es eine interessante Veranstaltung für die ganze Familie. Leider bekam die Öffentlichkeit sehr wenig davon mit – es wären sicherlich sehr viel mehr Besucher nach Erding gekommen, wenn der Termin in der Öffentlichkeit besser bekannt geworden wäre. Im Mai 2006 soll ein Tag der offenen Tür in Erding stattfinden – dann wird in Erding sicherlich mehr los sein…!

Fotos & Bericht: Frank Steinkohl www.airshow-magazin.de