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08.02.2007    12:42 Uhr Drucken  |  Versenden  |  Kontakt
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Deutschland

Fast jede dritte Geburt per Kaiserschnitt

Immer mehr Kinder kommen durch eine Operation zur Welt. 2005 waren es schon 28 Prozent - zehn Prozent mehr als 1995.

Kaiserschnitt

Immer mehr Kinder kommen per Kaiserschnitt zur Welt.
Foto: ddp

 

Besonders beliebt ist der Kaiserschnitt in den alten westlichen Bundesländern. So wurden etwa in Hessen und im Saarland 32 Prozent aller Frauen durch diese Methode entbunden, in Brandenburg und Sachsen dagegen war es nur jede Fünfte, teilte das statistische Bundesamt mit.

Diese regionalen Unterschiede hatte es auch schon vor zehn Jahren gegeben - nur auf niedrigerem Niveau: 1995 kamen im Saarland 23 Prozent aller Neugeborenen per Kaiserschnitt zur Welt, in Brandenburg und Sachsen waren es damals dagegen nur 13 Prozent.


Eine große Rolle bei der Zunahme der Kaiserschnitte spiele auch das mittlerweile höhere Alter der Schwangeren, sagte Klaus Vetter von der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG). Die Risiken stiegen beispielsweise durch das Übergewicht der Mutter und mögliche Stoffwechselprobleme an, so Vetter. Auch habe die Zahl der Kinder mit mehr als vier Kilo Gewicht zugenommen.


Nach einem Kaiserschnitt kann es Komplikationen geben - so kommt es beispielsweise zu Blutungen und Störungen der Fruchtbarkeit. Die Risiken eines Kaiserschnitts seien aber insgesamt gesunken, berichtete Vetter..


Insgesamt haben nach Angaben des Statistischen Bundesamtes 2005 in Deutschland rund 665.000 Frauen entbunden - 1995 waren es noch 749.000.


Die jährliche Krankenhausstatistik umfasst Daten aller Krankenhäuser sowie der Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtungen der Bundesrepublik. Die Institute haben eine Auskunftspflicht. Etwa zwölf Monate nach Ende des entsprechenden Jahres veröffentlicht das Statistische Bundesamt dann die gesammelten Zahlen.


Quelle: www.medical-tribune.de/AFP

Kommentare


09.02.2007 12:10:42

Huschipuschi:

Ich möchte nochmal auf meinen ersten Kommentar von gestern zurückkommen.
Ich kann für mich sagen, dass ich eine 'normale' Geburt wollte und das war auch auch vom 'Entbindungspersonal' so vorgesehen. Da es Komplikationen bei der Geburt meines Kindes gab, wurde dann nach 25 h Wehen der Kaiserschnitt durchgeführt, was Schlimmes verhindert hat, mein Kind hatte unter der Geburt über 39 Fieber und Herzprobleme. Vor hundert Jahren hätte das Kind die Geburt nicht überlebt.
Was ich eigentlich sagen will, Kaiserschnitte ja oder nein, oder wieviele KS es pro Jahr gibt, die Ergebnisse sind nicht geeignet für derartige 'leichte' Statistiken. Es gibt nämlich ganz viele Mütter, die einen KS haben mussten, damit sie nicht selbst oder das Kind zu schaden kamen. Das wird häufig bei solchen Erhebungen nicht berücksichtigt.
Leider kann man in der Yellowpress oft genug lesen, dass (da ist das Kind noch gar nicht da) die VIPs per Kaiserschnitt entbinden. Ja nicht anstrengen, save your lovechannel und weiterer ausgemachter Blödsinn. Da bekomme ich echt Plaque, wenn ich so was höre, aber bitte schön, jeder, wie es ihm gefällt.
Viele Grüsse,


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09.02.2007 08:57:47

sacibo:

Es ist doch wirklich eine Farce. Die Häufigkeit eines Kaiserschnitts steht in keinem Verhältnis zu der Notwendigkeit. Eine wirtschaftliche Notwendigkeit ist doch wohl eine Farce. Es geht überhaupt nicht um die Gesundheit der Mutter und der Kinder sondern um den wirtschaftlichen Erfolg des Krankenhauses. Was ist das bitte für eine Politik.

Ich denke, dass das Problem durch die Verantwortungslosigkeit der Patienten begünstigt wird. Keine andere Berufsgruppe nutzt ein immenses Vertrauen so sehr aus wie die Ärzteschaft. Welche Mutter weiß denn überhaupt vorher wie teuer das eine oder andere Verfahren ist?

In jeder Kfz-Werkstatt wird vor der Reparatur stärker über Kosten und Notwendigkeiten Auskunft ersucht als in der heutigen Medizin. Solange diese Verantwortungslosigkeit weiterhin durch das Gesundheitssystem gefördert wird, werden wir an der Kostenspirale keine Änderungen erfahren. Es wird Zeit, dass das alles zahlende Gesundheitssystem stärker die Patienten einbindet -insbesondere in der Kostenbetrachtung.


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09.02.2007 07:28:18

Urmel_4: natürliche Geburt

Lieber j.,

sie sagten es schon: "natürliche Geburt"!!! Der Weg hin zum "nicht natürlichen", und warum, aus Wirtschaftlichkeit. Sicherlich ist es für das Krankenhaus wirtschaftlicher. Der geringere Aufwand, wie sie erklärten, wird höher entlohnt.
Und die Kassen finanzieren das auch noch.
Was für eine kranke Gesellschaft ist das, wo es nur noch um´s finanzielle geht! Wo geht die Entwicklung hin?
Es ist aber nicht gleich zu setzen mit einem med. notwendigen Kaiserschnitt. Das ist was vollkommen anderes.
Übrigens, auch eine PDA ist nicht risikolos!

Gruss


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08.02.2007 23:04:21

ergoden1: Bedenklicher Trend

Man muss sich schon fragen was das soll, die komplikationsrate bei Entbindungen wurde so zumindest nicht gesenkt. Zum Glück gibts es noch wenige Krankenhäuser die bei dem Mist nicht mitmachen und so konnten bei uns 3 Kinder trotz 2x Beckenendlage alle natürlich geboren werden. ABer leider muss man danach suchen.


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08.02.2007 22:46:02

leogrande: Narkose?

Lieber Urmel 4,

Kaiserschnitte werden heute nicht mit Vollnarkose gemacht. Vielmehr wird eine PDA gesetzt, die in über 90 Prozent der natürlichen Geburten angewandt wird.

ach ja, der kaiserschnitt ist für krankenhäuser sehr viel wirtschaftlicher als die natürliche geburt: genaue Planung, eingriff in 10 minuten dauer, bessere auslastung personeller ressoucen. das ist übrigens mit ein grund für die wachsende bedeutung des kaiserschnitt - schlichte wirtschaftlichkeit.

best wishes,
j.


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