Zehn von 100 Babys atmeten nach dem geplantem Kaiserschnitt nicht gut - zum Beispiel war ihre Atemfrequenz infolge von Sauerstoffmangel vorübergehend erhöht. Bei Geburten in der 38. Woche waren die Atembeschwerden nach dem geplanten Kaiserschnitt noch dreimal so häufig, in der 39. Woche zweimal: Von hundert auf Termin geholten Kindern atmeten hier zwei schlecht, von den anderen Babys nur eins.
Problem schon länger bekanntDass Kinder nach einem Kaiserschnitt stärker zu Atemproblemen neigen, ist schon länger bekannt. Die Gründe dafür sind bis heute nicht völlig geklärt. Wahrscheinlich sind die Lungen bei einer vorzeitigen Geburt noch nicht ausgereift. Zudem scheint der Geburtsstress dem Baby gut zu bekommen; denn nach einem Notkaiserschnitt (der erst nach Einsetzen der Wehen stattfindet) atmen Neugeborene ähnlich gut wie nach einer natürlichen Geburt.
Durch die Wehen würden Hormone ausgeschüttet, die die Wassermenge in den Lungen vermindern, so die dänischen Ärzte. Gleichzeitig werde die Bildung von Surfactant angeregt. Diese Substanz sorgt dafür, dass sich die Lungenbläschen weiten können.
In Deutschland kommt bereits jedes dritte Neugeborene operativ zur Welt. Die meisten Kinder werden zwei Wochen vor dem errechneten Geburtstermin geholt, um die Belastung des mütterlichen Gewebes durch das Gewicht des Ungeborenen zu mindern. Doch dies geht offenbar auf Kosten der kindlichen Atemfunktion.
(SZ vom 19.12.2007/mcs)
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