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Kommentar

Verdis gefährliche Muskelspiele

von Kai Beller

Mit ihre Lohnforderung von acht Prozent für die Staatsdiener will die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi Stärke zeigen. Doch das Risiko ist hoch: Wer hoch pokert, kann auch viel verlieren.

Bei den Mitgliedern werden Erwartungen geschürt, die kaum zu erfüllen sind. Acht Prozent – wie sie Verdi und der Beamtenbund fordern – sind eine Menge Holz. Die von Mitgliederschwund und der Konkurrenz durch Spezialgewerkschaften gebeutelte Dienstleistungsgewerkschaft geht damit ein hohes Risiko ein.

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Kommt sie ihren Zielen nicht nahe, dürften sich weitere Verdianer von der Gewerkschaft abwenden. Also muss Verdi in der Tarifrunde Härte zeigen. Bereits im Sommer drohte Verdi-Chef Frank Bsirske mit Streiks. Einfacher wird die Sache dadurch nicht.

Dabei ist der Wunsch nach einem Gehaltsaufschlag nachvollziehbar. In den vergangenen Tarifrunden galt es für Verdi vor allem Schlimmeres zu verhindern. Die letzte Lohnerhöhung gab es im Krisenjahr 2004: Sie betrug ein Prozent.

Inzwischen gibt es den Aufschwung, den auch die Staatsdiener genießen möchten. Bund und Kommunen mussten sich auf eine hohe Lohnforderung gefasst machen. Die Bundestagsabgeordneten taugen jedoch kaum als Maßstab. Neun Prozent mehr für die mehr als 600 gutverdienenden Mandatsträger sind nicht vergleichbar mit acht Prozent für rund 1,3 Millionen Angestellte des Bundes und der Kommunen. Die Tarifparteien müssen nun das rechte Maß finden, was bei der Ausgangsposition sehr schwer wird.

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FTD.de, 19.12.2007
© 2007 Financial Times Deutschland

 

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