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Philips vor der größten Übernahme der Firmengeschichte

In einem Milliarden-Deal übernimmt Philips den US-Medizintechnikhersteller Respironics. Der niederländische Konzern will die Medizintechnik neben Beleuchtung und Konsum zur Kernsparte machen.

Der niederländische Elektronik-Konzern zahlt für den US-Medizintechnikanbieter Respironics umgerechnet 3,6 Mrd. Euro. Philips bietet 66 $ je Aktie in bar. Das entspricht einem Aufschlag von knapp einem Viertel auf den Schlusskurs des Papiers am Donnerstag. Der Verwaltungsrat von Respironics hat den Aktionären empfohlen, das Angebot anzunehmen. Am Freitag legte das Papier von Philips um 1,6 Prozent zu.

Computertomografie-Technik von Philips
 Computertomografie-Technik von Philips

Die Respironics-Übernahme soll im ersten Quartal 2008 abgeschlossen sein. Das US-Unternehmen mit Sitz in Murrysville, Pennsylvania, beschäftigt rund 5300 Mitarbeiter. Respironics produziert unter anderem medizinische Geräte zur Behandlung von Schlaflosigkeit.

Analysten zufolge ist der von Philips gebotene Preis angemessen. "Sie zahlen das Vierfache der Prognose für 2007, das ist eine annehmbare Zahl", sagte der Analyst Wing Yen Choi vom Börsenmakler Theodoor Gilissen.

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Philips, der weltgrößte Anbieter von Leuchtmitteln sowie einer der drei größten Hersteller von Krankenhaustechnik und Europas größter Anbieter von Verbraucherelektronik, strukturiert sein Geschäft langfristig um: Im vergangenen Jahr hatte sich der Konzern von seiner Halbleiter-Sparte getrennt, um sich künftig auf die neuen Geschäftsfelder zu konzentrieren. Bereits in jüngster Zeit baute das Unternehmen seine Gesundheitssparte stark aus: Der Konzern übernahm für 430 Mio. $ den US-Medizintechnikanbieter Visicu sowie für 1,3 Mrd. $ die in der gleichen Branche tätige Intermagnetics General.

Schon 2001 erwarb das Unternehmen das Medizintechnikgeschäft des US-Konzerns Agilent. Diese Akquise kostete damals 1,7 Mrd. $, was wegen des damals höheren Dollar-Kurses einen deutlich höheren Preis in Euro bedeutete. Philips' größte Konkurrenten in der Gesundheitsbranche sind Siemens Medical Solutions und GE Healthcare.

Philips-Chef Gerard Kleisterlee hatte im September bei der Erläuterung neuer Konzernziele ein höheres Akquisitionstempo angekündigt. Daneben sollen Aktionäre aber auch mit Dividendenausschüttungen und Aktienrückkäufen - sie erhöhen den Gewinn je Aktie - bei der Stange gehalten werden. Alle drei Schritte zusammen laufen unter der Maßgabe einer "effizienteren Bilanz" - das ist der derzeit gängige Ausdruck für einen höheren Verschuldungsgrad.

Ingesamt hat das niederländische Unternehmen in den letzten zweieinhalb Jahren Zukäufe im Wert von über 10 Mrd. Euro getätigt. Auf der Einkaufstour hatte Philips unter anderem zwei US-Beleuchtungsunternehmen erworben: Neben der Übernahme von Genlyte, die 2,7 Mrd. $ kostete, erwarb Philips für knapp 600 Mio. Euro in bar die Firma Color Kinet, einen Spezialisten für Beleuchtungs- und LED-Systeme.

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FTD.de, 21.12.2007
© 2007 Financial Times Deutschland, © Illustration: Philips

 

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