Zur Debatte Artikel verschickenLeserbrief schreibenFTD-Newsletter bestellenArtikel druckenRSS-Feed abonnieren
Fahrbericht

BLS Wagon 1.9 TTiD - ein Cadillac aus Schweden

Zum ersten Mal bringt die uramerikanische Luxusmarke Cadillac einen Kombi auf den Markt - allerdings unter Ausschluss der US-Öffentlichkeit. Denn der BLS Wagon wird bei Saab in Schweden gebaut und nur außerhalb der USA verkauft.

Ein ganzes Jahrhundert lang kam Cadillac ohne Kombi aus. Aber da auch die amerikanischste aller amerikanischen Automarken nicht am Thema Globalisierung vorbeikommt, sind nun Kompromisse fällig: "Unsere Autos", sagt Cadillacs General Manager Jim Taylor, "sollen die globalen Bedürfnisse befriedigen." Und die sind in Europa nun mal anders. Mit dem Diesel, in den USA trotz Mercedes' Bluetec-Bemühungen immer noch ein Igitt-Thema, hat es angefangen. Mit dem Kombi geht es jetzt weiter.

Doch die "globale Architektur" der neuen Cadillac findet - zumindest vorläufig noch - nahezu komplett außerhalb der USA statt. Der Cadillac BLS, vom Mutterkonzern General Motors (GM) 2005 vorgestellt und seit 2006 auch mit Diesel unterwegs, hat zwar einen amerikanischen Pass, ist aber eigentlich ein europäisches Auto. Dass er in Schweden bei Saab gebaut wird, sieht man nicht nur am gleichen Zündschlüssel wie die Saab-Modelle - auch das Qualitätsniveau ist durch und durch europäisch. Nichts knarzt bei Bodenwellen, keine Chromzierleiste fängt an zu wackeln, wenn man sie nur scharf ansieht und die Spaltmaße sind eng und gleichmäßig. Basis für den BLS ist die GM-Epsilon-Architektur, auf der auch schon Saab 9-3 und Opel Vectra aufbauen.

In den Augen der GM-Manager scheint sich der amerikanische Auslandseinsatz zu lohnen. Von 2001 bis 2006 habe man die Verkäufe außerhalb der USA verdoppelt, sagt Taylor sichtlich zufrieden. In Zahlen: Pro Jahr werden mittlerweile knapp 20.000 Cadillac außerhalb der USA verkauft. Der BLS, haben GMs Marketingexperten ausgerechnet, macht in Europa 45 Prozent des Volumens aus. Wiederum 65 Prozent davon werden mit Dieselmotor geordert. Und drei von fünf verkauften BLS werden Kombi sein, prophezeien die GM-Auguren.

Die Rechnung könnte in diesem durchaus noch bescheidenen Rahmen aufgehen. Denn der BLS Wagon ist ein durchaus passabler Kombi geworden, der für alle eine Probefahrt wert sein sollte, denen ein Passat zu fade und ein C-Klasse T-Modell zu teuer ist. Denn mit seiner unverwechselbaren kantigen Formensprache sorgt er für genügend Exklusivität in einer ziemlich einheitlich durchgeschwungenen Kombi-Welt. Und mit einem Grundpreis ab 29.690 Euro ist er immer noch 2000 Euro preiswerter als der billigste C-Kombi - aber anders als der Mercedes schon ganz ordentlich ausgestattet.

Beschränkte Ladekapazität

ZUM THEMA

Innen sieht der komfortabel zu fahrende Kombi nicht anders aus als die Limousine: klar strukturiert, ordentlich zusammengebaut, übersichtlich und mit angenehmer Haptik. Die Sitze haben eine zu kurze Auflage und zu wenig Seitenhalt - lästig besonders bei der Lederausstattung mit ihrer ziemlich rutschigen Oberfläche. Platz ist in dem 4716 mm langen (36 mm mehr als die Limousine) BLS-Kombi auch für größere Passagiere ausreichend - auch hinten. In der Breite kommt er auf 1752 mm und bei der Höhe auf 1543 mm.

Der Laderaum ist - trotz des zwölf Liter fassenden "Geheimfachs" unter dem Ladeboden - so wenig aufregend wie die meisten anderen dieser Klasse. Und mit einem Volumen von 419 bis maximal 1285 Liter ist er etwas kleiner als bei der C-Klasse (470 bis 1354 Liter) aber deutlich kleiner als die Konkurrenz von Ford (Mondeo Turnier: 554 bis 1745 Liter) oder gar VW. Da hat selbst der Golf Variant mit 505 bis 1495 Litern mehr Volumen. Ganz zu schweigen vom Passat Variant (588 bis 1731 Liter). Nur der schwedische Zwilling Saab 9-3 SportCombi kommt ziemlich genau aufs gleiche raus.

Google Tausendreporter Furl YiGG Mister Wong del.icio.us Webnews

Bookmarken bei ...

Zur Debatte Artikel verschickenLeserbrief schreibenFTD-Newsletter bestellenArtikel druckenRSS-Feed abonnieren
 

pressinform, 23.12.2007
© 2007 Financial Times Deutschland

 

 Servicetools 

 Nachrichten 

Fahrbericht

Chevrolet HHR 2.4 LT - ein Trip in die Vergangenheit

Er ist zwar auf den amerikanischen Highways zuhause, doch gebaut wird der Retro-Chevy in Korea. mehr

Bilderserie

Chevrolet HHR 2.4 LT - ein Trip in die Vergangenheit

Es ist zwar auf den amerikanischen Highways zuhause, doch gebaut wird das Retromobil in Korea. mehr

Bilderserie

BLS Wagon 1.9 TTiD - ein Cadillac aus Schweden

Der erste Kombi der uramerikanischen Luxusmarke wird nicht in den USA erscheinen. mehr

Hintergrund

American Roadster - Öko-Mobil mit Stil

Der Amerikaner John Green baut in Eigenregie den ökologischen Automobil-Klassiker. mehr

Bilderserie

American Roadster - Öko-Mobil mit Stil

Der Amerikaner John Green baut in Eigenregie den ökologischen Automobil-Klassiker. mehr

Motorrad-Pilot Heidolf beendet Karriere

Rennfahrer Dirk Heidolf hat in Hohenstein-Ernst...  mehr

Medien: Neuer Partner für BMW

Der Formel-1-Rennstalls BMW hat nach einem Medi...  mehr

Bilderserie

Ford Focus Turnier 2.0 TDCi - Verwechslung ausgeschlossen

Auch nach der jüngsten Überarbeitung dürften sich die meisten Ford-Kunden für den geräumigen Turnier entscheiden. mehr

Fahrbericht

Ford Focus Turnier 2.0 TDCi - Verwechslung ausgeschlossen

Auch nach der jüngsten Überarbeitung dürften sich die meisten Ford-Kunden für den geräumigen Turnier entscheiden. mehr

Piquet junior kündigt Alonso harten Kampf an

Formel-1-Einsteiger Nelson Piquet junior hat se...  mehr

Bridgestone liefert weitere drei Jahre Reifen

Bridgestone bleibt weitere drei Jahre lang offi...  mehr

Fahrbericht

Mazda 6 - abgespeckt und doch zugelegt

Das neue Modell ist 35 Kilo leichter, aber in allem etwas größer und großzügiger dimensioniert. mehr

Mehr News aus Auto

Auto als