"Emma" kostet Versicherer eine Milliarde

von Patrick Hagen (Köln)

Der Orkan "Emma" kostet die Versicherer nach Schätzungen der Münchener Rück rund 1 Mrd. Euro. Der Rückversicherer selbst und seine Erstversicherungstochter Ergo müssen zwischen 50 und 90 Mio. Euro zahlen.

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Die meisten Schäden seien in Deutschland entstanden, sagte eine Sprecherin der Münchener Rück. Auf Preise oder Bedingungen habe der Sturm keine Auswirkungen. "Für uns war das ein normaler Sturm, wie wir ihn immer wieder sehen und wie er auch in unseren Modellen und Preisen enthalten ist", sagte sie. "Emma" wütete am 1. März über Deutschland, Österreich, Tschechien, Belgien, den Niederlanden, der Schweiz und Großbritannien und beschädigte vor allem Gebäude.

Winterstürme in Europa können für die Versicherer auch deutlich teurer werden: Der Orkan "Kyrill" hat im Januar 2007 einen versicherten Schaden von 5,8 Mrd. $ verursacht. Nicht eingerechnet in diese Zahlen sind volkswirtschaftliche Schäden. Sie liegen meist deutlich über den versicherten Schäden - bei "Kyrill" waren es etwa 10 Mrd. $.

"Emma" habe zwar nicht so viele Schäden wie "Kyrill" in 2007 angerichtet, aber an einigen Orten länger und mit höherer Intensität gewirkt, teilte der US-Katastrophenmodellierer Applied Insurance Research (AIR) mit. Deshalb sei der Schaden an betroffenen Gebäuden durch "Emma" häufig höher ausgefallen als durch "Kyrill". Häufigster Schaden waren weggewehte Dachziegel.

AIR rechnet durch "Emma" mit versicherten Schäden zwischen 750 Mio. Euro und 1,3 Mrd. Euro. Die deutschen Versicherer müssen für den Sturm 500 Mio. Euro zahlen, schätzte der Versicherer Gothaer. Davon müsse die Kölner Gesellschaft 15 Mio. Euro tragen. Dem Unternehmen sind bislang 2670 Schäden gemeldet worden.

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FTD.de, 07.03.2008
© 2008 Financial Times Deutschland

 

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