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Drägerwerk baut Führung massiv um

von Peter Kuchenbuch (Hamburg)

Das Medizintechnikunternehmen Drägerwerk schart einen illustren Kreis erfahrener Managern um sich, um wieder mehr Schwung ins Geschäft zu bekommen. Sämtliche sechs Vertreter der Anteilseigner im Aufsichtsrat sollen ausgetauscht werden.

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Drei von ihnen haben das 70. Lebensjahr erreicht, drei gehen aus persönlichen Gründen, teilte das Unternehmen mit. Kandidaten für die Nachfolge sind etwa der ehemalige Altana-Chef Nikolaus Schweickart, der frühere Chef von Vattenfall Deutschland, Klaus Rauscher, sowie Thorsten Grenz, einst Mobilcom-Vorstandsvorsitzender.

Drägerwerk-Chef Stefan Dräger, 45, habe einen hohen Beratungsbedarf, ihm fehlten neue Ideen für sein Geschäft, eine größere Professionalisierung in den internationalen Märkten, sagte ein Investor. Das Familienunternehmen habe zu lange an seinen traditionsgeprägten Strukturen festgehalten. Mit Schweickart holt die Familie Dräger einen erfahrenen Manager in den Aufsichtsrat, der seinerseits 17 Jahre lang das Familienunternehmen Altana geführt hat. Schweickart hatte den Verkauf des Medikamentengeschäfts des einstigen Chemie- und Pharmaunternehmens im September 2006 für 4,5 Mrd. Euro an die dänische Firma Nycomed eingefädelt. Nun taucht Schweickart erstmals wieder öffentlich in der Industrie auf.

Nikolaus Schweickart: Aufsichtsrat bei Dräger
 Nikolaus Schweickart: Aufsichtsrat bei Dräger

Ein anderer früherer Altana-Manager hatte im Juni beim Lübecker Unternehmen seinen ersten Arbeitstag: Ulrich Thibaut, Ende 40, war seit Mitte 2005 Chef der Forschung und Entwicklung bei Altana. Seit Sommer führt er das Ressort Forschung und Entwicklung der Drägerwerk AG.

Thibaut ist Teil eines neuen Vorstandsteams: Für Finanzvorstand Hans-Oskar Sulzer und Albert Jugel, Vorstand der Dräger-Sicherheitssparte, war die Vorstellung der Bilanz 2007 am Dienstag der Abschied. Für sie kommen Dieter Pruss als Vorstand für Marketing und Vertrieb, Gert-Hartwig Lescow für Finanzen und Ex-Freudenberg-Manager Herbert Fehrecke für die Produktion.

Das Ziel des Managementumbaus sei eine stärkere Verzahnung der Abteilungen. Wie zwei Fürstenreiche hätten die beiden Sparten Medizin- und Sicherheitstechnik nebeneinanderagiert, sagen Insider. Stefan Dräger will die Geschäfte umstrukturieren und hat dafür neue Leute in den Vorstand geholt.

Drägers neuer Finanzchef Lescow ist als Ex-Finanzvorstand von Mobilcom schon lange mit seinem früheren Chef Thorsten Grenz bekannt, der ihm nun als Aufsichtsrat auf die Finger schauen wird. Grenz ist seit langer Zeit Berater von Dräger.

Drägerwerk zählt mit 1,8 Mrd. Euro Umsatz und 10.000 Mitarbeiter zu den größeren Familienunternehmen. Der Konzern droht den Anschluss an die internationale Konkurrenz zu verlieren. Die größte Baustelle ist seit Langem das US-Geschäft.

Die Investoren feierten am Dienstag den Führungsumbau, die Aktie stieg um 4,1 Prozent.

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Aus der FTD vom 19.03.2008
© 2008 Financial Times Deutschland, © Illustration: www.altana.de

 

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