Börsenausblick

Anlegern stehen neue Qualen ins Haus

von Doris Grass, Mark Böschen (Frankfurt) und Jens Korte (New York)

Den weltweiten Finanzmärkten steht nach Ansicht von Bankenstrategen noch einiges Ungemach bevor, bis sie auf eine nachhaltige Beruhigung und Erholung hoffen können. Denn die Kreditkrise habe ihre volle Zerstörungskraft in der Realwirtschaft noch gar nicht richtig entfaltet.

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Zwar zeigen die zahlreichen Stützungsmaßnahmen der US-Notenbank und der Regierung in Washington langsam Wirkung und sorgen beispielsweise beim Dollar aktuell für eine kräftige Trendumkehr. Dies wird jedoch nach Ansicht der meisten Experten nicht von Dauer sein, weil die negativen Auswirkungen der Kreditkrise auf die Realwirtschaft erst am Anfang stehen. Die Rohstoffmärkte hat die Rezessionsangst dagegen voll erfasst.

In der verkürzten Woche nach Ostern müssen Aktienanleger demnach mit weiteren Kursverlusten rechnen. Die Staatsanleihen dürften ihre bereits eingeleitete Abwärtskorrektur ebenso fortsetzen wie die Edel- und Basismetalle, Rohöl und Agrarrohstoffe. Einzig der Dollar könnte weiter zulegen. Dies alles gilt allerdings nur unter der Voraussetzung, dass keine neue Hiobsbotschaften aus dem Bankensektor kommen.

In dieser Woche fiel der Dax auf ein Jahrestief, erholte sich nach der Fed-Zinssenkung vom Dienstagabend aber leicht. Auf Wochensicht verblieb ein Minus von rund 2 Prozent auf 6319,99 Punkte. Der Stoxx 50 verlor 2,5 Prozent, der Nikkei sogar 4,7 Prozent. Der S&P; 500 ging per Saldo mit einem Plus von 3,2 Prozent ins lange Wochenende, der Nasdaq Composite mit einem Zugewinn von 2,1 Prozent.

Weder die Wall Street noch die Börsen in Europa haben nach Einschätzung von Aktienstrategen das Schlimmste hinter sich. "Für die nächsten Tage könnten die US-Märkte zwar etwas zur Ruhe kommen. Die jüngsten Aktionen der Notenbank dürften die Gemüter zunächst etwas beruhigen", sagt Peter Boockvar, Aktienstratege von Miller Tabak.

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FTD.de, 21.03.2008
© 2008 Financial Times Deutschland

 

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DOW JONES IND.AV 1,52 % [187,32]
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