Der Automobilzulieferer Kiekert hat bewegte Zeiten hinter sich. Nach der Übernahme durch den Investor Permira geriet das Unternehmen unter Druck - es musste die Zinslast der 530 Mio. Euro schweren Übernahme selbst tragen.
Um die Insolvenz zu vermeiden, wurde Kiekert schließlich weiterverkauft und der Job des Finanzvorstands übergangsweise mit dem erfahrenen Interimsmanager Jay Bratz besetzt. Im Sommer vergangenen Jahrs präsentierte das Unternehmen den neuen Finanzvorstand.
Übergangs-Manager wie Bratz kommen in Krisenzeiten am häufigsten zum Einsatz. Doch sie fungieren nicht mehr nur als Retter in der Not. Immer mehr Unternehmen greifen auf sie zurück, um ein fest umrissenes Problem zu lösen.
Laut der Dachgesellschaft Deutscher Interim Manager beträgt das jährliche Wachstum der Branche 10 bis 30 Prozent. Im Jahr 2006 setzten die Leih-Manager in Deutschland rund 489 Mio. Euro um, 2010 sollen es schon 750 Mio. Euro sein.
Die Branche gilt als krisen- und konjunkturresistent: Wenn die Wirtschaft brummt, helfen Interimsmanager beim Expandieren, wenn es kriselt, sind sie als Sanierer gefragt.
Häufig arbeiten die Manager auf Zeit im Projektgeschäft. Wenn zum Beispiel ein Unternehmen eine Fabrik in Mexiko oder eine Vertriebsorganisation in China aufbauen möchte, kommen sie zum Einsatz. Denn sie bringen das fehlende Know-how mit, sie sind schnell zu bekommen und werden nur für einen begrenzten Zeitraum beschäftigt.
"Der Charme liegt auch darin, dass die Ergebnisse offensichtlich sind. Ob eine Fabrik innerhalb der vorgesehenen Zeit steht und einsatzbereit ist oder nicht, ist schließlich eindeutig erkennbar", sagt Dietmar Kablitz, Partner und Geschäftsführer Deutschland von Executive Interim Management (EIM).
Das Unternehmen ist nach eigenen Angaben internationaler Marktführer bei der Vermittlung von Interimsmanagern in Führungspositionen.
Neben dem Projektgeschäft sind Leih-Manager häufig auch in Linienfunktionen beschäftigt, zum Beispiel als Produktions- oder Personal-Chef. Unternehmen benötigen vor allem dann schnellen Ersatz, wenn Stellen kurzfristig vakant werden, weil ein Manager längere Zeit krank ist oder gekündigt hat.
FTD.de, 03.04.2008
© 2008 Financial Times Deutschland, © Illustration: FTD.de
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