21.06.2009
Sebastian Vettel im Interview
Sebastian Vettel in Jubelpose
Nach dem Triumph in Silverstone sprach Red Bull-Pilot Sebastian Vettel im Interview über den dritten Grand Prix-Erfolg seiner Karriere. Zudem äußerte sich der Heppenheimer über seinen Rivalen Jenson Button, die WM-Chancen und den Regelstreit zwischen der FIA und der FOTA.
Sie sind souverän zum Sieg gefahren. War es so leicht, wie es aussah?
"Es ist niemals leicht. Es war langes Rennen. Man muss den ganzen Zeit die Augen offen halten."
Wir lief das Rennen für Sie?
"Ich hatte ein fantastisches Auto. Unglaublich. Es war ein Traum. Ich hatte volles Vertrauen in das Auto. Der Schlüssel war ein guter Start. Im ersten Stint haben ich versucht, Runde für Runde alles aus dem Auto raus zu quetschen und mir einen Puffer zu verschaffen. Das hat sich ausgezählt. Ich musste im zweiten Stint dann Geduld haben, als ich einige Autos überrunden musste. Es war wie Slalomfahren und etwas schwierig. In den letzten zehn Runden war es dann leicht. Ich habe jede Runde runtergezählt. Es ist ein Traum, hier zu gewinnen."
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Was bedeutet der Sieg für Ihr Team Red Bull?
"Dieses Kurs ist toll für unsere Autos. Wir haben einen großen Schritt nach vorn gemacht. Für das Team, dessen Werk in Milton Keynes nur einen Katzensprung vor hier entfernt ist, ist es ein Traumergebnis. Es zeigt das, wir auf den richtigen Weg sind."
Ausgerechnet beim Heim-Grand Prix von WM-Spitzenreiter Jenson Button haben Sie den Titelkampf spannend gemacht. Trotzdem hat das Publikum Sie gefeiert.
"Es war fantastisch. In meinen letzten zwei Runden habe ich nach links und recht geschaut und gesehen, dass die Zuschauer standen und klatschten. Ich hätte ihnen am liebsten gewunken. Aber das habe ich doch besser gelassen."
Wie bewerten Sie Ihre Chancen, in der zweiten Saisonhälfte Button noch den Titel streitig zu machen?
"Ich denke, Jenson hat in allen acht Rennen bisher sehr starke Leistungen gezeigt und es verdient, da zu stehen, wo er ist. Er hat einen komfortablen Vorsprung. Aber wir tun alles. Wir arbeiten hart. Wir müssen jede einzelne Chance nutzen, damit es noch klappen kann. Die Saison ist noch lang. Alles kann passieren."
An diesem Wochenende wurde viel über Politik und den FIA/FOTA-Streit geredet. Ein Spaltung der Formel 1 ist möglich. Was muss getan werden, um die Formel 1 zu retten?
"Wir Fahrer sind alle im gleichen Boot. Wir wollen mit den besten Autos in den besten Teams gegeneinander fahren. Das macht die Attraktivität der Formel 1 aus. Doch für mich zählt vor allem, mich darauf zu konzentrieren, was mit mir auf der Strecke und mit meinem Auto passiert. Das Letzte, was wir Fahrer aber wollen, ist, zu lange Ferien haben. Wir wollen gegeneinander fahren."