Heiße Ware: Kaffeeabsatz in Deutschland
Die Kartellwächter hatten bislang nicht offen gelegt, welches Unternehmen Hinweise auf die mutmaßlichen Preisabsprachen gegeben hatte. Fahnder waren im Juli 2008 zu Razzien bei drei Unternehmen ausgerückt. "Grundlage der Durchsuchung war ein Bonusantrag der Kraft Foods Deutschland", hieß in dem am Mittwoch veröffentlichten Fallbericht zum Kaffeekartell. Bei den Razzien sei den Beamten "umfangreiches Beweismaterial" in die Hände gefallen. Es legt den Wettbewerbshütern zufolge aufschlussreiche Details über den deutschen Kaffeemarkt offen.
Dem Kartellamt zufolge sprachen die Manager in ihrem internen Zirkel "Höhe, Umfang, Zeitpunkt der Bekanntgabe sowie das Inkrafttreten beabsichtigter Preiserhöhungen" miteinander ab. Die Wettbewerbshüter konnten eigenen Angaben zufolge insgesamt fünf abgesprochene Preisrunden nachweisen - in einem Fall mussten die Verbraucher nach den illegalen Vereinbarungen bis 0,70 Euro mehr pro 500-Gramm-Packung Kaffee zahlen. Die Absprachen stellten einen "Hardcore-Kartellverstoß" dar, bilanzierten die Kartellwächter.