Das World-Wide-Web wird in vielen islamischen Ländern noch immer mit Argusaugen beobachtet - aus Angst vor staats- oder moralfeindlichen Websites. Andererseits bietet es Intellektuellen neue Möglichkeiten des Austauschs mit der Außenwelt.
In der arabischen Welt ist Bloggen eine Tätigkeit von Individuen, die ohne demokratische Reformen in ihren Gesellschaften nicht viel verändern können, meint Mohammed Sahli, marokkanischer Blogger und Organisator der arabischen Blog Awards in seinem Essay.
Das Internet als vielgenutzte Plattform für Terroristen? Von wegen. Eine Studie der Harvard-Universität räumt mit einigen Vorurteilen auf. Arabische Blogger haben anderes im Sinn. Silke Lode stellt die Studie vor.
Der iranische Blogger Arash Abadpour beschreibt, wie sich die persische Blogosphäre in den vergangenen Jahren immer mehr politische Freiräume erobern und technisch versierter in Erscheinung treten konnte - allen staatlichen Repressionen zum Trotz.
Vor allem in den autoritär regierten Staaten Nordafrikas übernehmen Bloggs eine wichtige Funktion als Plattformen für unabhängige Berichterstattung und kontroverse Debatten, die in der politischen Öffentlichkeit oft ausgeblendet werden. Alfred Hackensberger informiert.
Das Internet kennt keine Grenzen, das zeigen die Diskussionen libanesischer und israelischer Blogger über den Krieg im Libanon. Über die Grenzen hinweg entwickelte sich ein noch nie da gewesener Dialog. Von Ingmar Kreisl
Wer wissen will, wo die nächste Demonstration der ägyptischen Bürgerrechtsbewegung stattfindet, sollte einen der politischen Blogs anklicken. Die Web-Tagebücher aus Ägypten sind längst fester Bestandteil der Bürgerrechtsbewegung. Mona Naggar berichtet.
Im Iran existieren derzeit über 100.000 Weblogs, die als Sprachrohr einer politisch entmündigten Bevölkerung fungieren. Einer ihrer Pioniere ist Hossein Derakhshan ("Hoder"). Golrokh Esmaili stellt den prominenten Blogger vor.
Unter dem Vorwand, den Befreiungskampf im Irak oder in den Autonomiegebieten zu unterstützen, bedienen "Solidaritätsbündnisse" im Internet radikale und hetzerische Botschaften. Irmgard Pinn und Aiman Mazyek über die Gefahren des Online-Extremismus
In Syrien beeinflusst der Staat nicht nur die Presse, sondern versucht auch zunehmend, das Internet zu kontrollieren. Wer in Syrien ein Internetcafé aufsucht, muss sich am Eingang zunächst einmal registrieren lassen. Ein Bericht von Kristin Helberg
Die tunesische Regierung geht hart gegen jugendliche Internetnutzer vor, die verbotene islamistische Websites besucht haben. Menschenrechtsorganisationen kritisieren Verfahrensmängel und werfen den Behörden vor, mit den Strafen jegliche Dissidenz im Keim ersticken zu wollen.
Tunesiens Präsident Ben Ali lässt sich gerne als Förderer des Internets feiern. Doch in den Internetcafés flimmert nur das über den Schirm, was der Regierung genehm ist. Ralf Lehnert berichtet.
Das saudi-arabische Königshaus hat es sich zur Aufgabe gemacht, sein Volk vor anstößigen Internetinhalten zu schützen. Deshalb bekommt die Bevölkerung nur ein "bereinigtes" Internet zu sehen. Ralf Lehnert berichtet.
Vor allem in den autoritär regierten Staaten Nordafrikas übernehmen Bloggs eine wichtige Funktion als Plattformen für unabhängige Berichterstattung und kontroverse Debatten, die in der politischen Öffentlichkeit oft ausgeblendet werden. Alfred Hackensberger informiert.
Auch in der über lange Zeit streng abgeschotteten Volksrepublik Libyen hat das Internet Einzug gehalten. Wer im Netz ist und welchen Einfluss das Internet auf die Gesellschaft hat, untersucht Carola Richter.
Hat das Internet eine strukturelle Veränderung der arabischen Gesellschaften bewirkt? Dieser Frage ging der Islamwissenschaftler Albrecht Hofheinz in einem Forschungsprojekt am Zentrum Moderner Orient in Berlin nach. Mit ihm unterhielt sich Youssef Hijazi.
Das Bild der iranischen Frau wird im Westen oft verzerrt dargestellt – entweder erscheint die Frau in der Rolle eines passiven Opfers oder aber als moderne Rebellin, die mit gesellschaftlichen Tabus bricht. Keins dieser Stereotype entspricht der Wirklichkeit, meint die Feministin Mahsa Shekarloo.
Chatten ist die beliebteste Art marokkanischer Jugendlicher, das Internet zu nutzen. Welche Perspektiven es der Jugend in Marokko außerdem bietet, weiß Ines Braune aus Interviews zu berichten.