06.04.2010, 14:00
Fahrbericht: Lamborghini Gallardo Superleggera - Raketenstarter
Es ist nicht das erste Derivat des Lamborghini Gallardo. Doch der Superleggera zeigt die Zukunft der polarisierenden Marke mit dem Stier im Logo besser als jeder seiner Vorgänger.
Auf dem Genfer Salon feierte er seine Weltpremiere - in giftigem Grün, mit breiten Schlappen, aufdringlichen Spoilern und jeder Menge Kohlefaserkomponenten. Doch das allenthalben ins Auge fallende Leichtbaumaterial ist beim Gallardo Superleggera mehr als nur Schau. Es
spart dort Gewicht, wo es bei einem Sportwagen am wichtigsten ist: überall. So will Lamborghini seinen Gallardo noch besser, noch schneller, noch dynamischer machen.
Aufmerksamkeit gibt es am Steuer eines Lamborghini sowieso immer. Da macht der neue Superleggera keine Ausnahme. Schön, wenn man sich und seinen fahrbaren Untersatz im Winter in Topform gebracht hat. Jedes Kilogramm Übergewicht ist zu viel. "Lamborghini ist nicht nur eine Design- und Performance-Marke", sagt Manfred Fitzgerald, Direktor für Design und Marketing bei Lamborghini, "wir wollen mehr unsere technische Kompetenz in den Vordergrund stellen. Kohlefaser ist die automobile Zukunft." Den Weg dorthin soll der Superleggera weisen.
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Lamborghini Gallardo Superleggera - Raketenstarter
Neu ist die Idee im Hause Lamborghini nicht. Bereits das erste Modell des 350 GT trug auf seiner Karosserie die Bezeichnung "Superleggera", den Namen eines italienischen Karosseriebauers. Heute ist es kein besonders exklusiver Autoschmied, sondern der Name für eine Modellbezeichnung, bei der der Name Programm ist.
Der neue Superleggera ist im Vergleich zur ersten Generation mit 1340 Kilogramm sogar zehn Kilogramm schwerer als sein indirekter Vorgänger. Der Grund liegt an den zahlreichen Modifikationen der letzten Jahre. Insbesondere die Umstellung des Triebwerks auf 560 bzw. 570 PS mit Direkteinspritzung und neue Kleinteile kosteten wertvolles Gewicht. So ist
der neue Superleggera 70 Kilogramm leichter als der gewöhnliche Lamborghini Gallardo LP 560-4. Das heißt: Jede der 570 Pferdestärken hat es fast schon spielerisch mit gerade einmal 2,35 Kilogramm zu tun.
Die Optik bleibt martialischDie Optik des 4,39 Meter langen Lamborghini ist und bleibt martialisch. Da fallen die noch wuchtigere Frontschürze oder der mächtige Heckflügel zwar ins Auge, doch wirklich ungewöhnlich erscheint das Ganze nicht. Schließlich geht es bei der Jagd nach Zehntelsekunden um Alltagsnebensächlichkeiten wie Gewichtsersparnis und mehr
Anpressdruck.
Fallen schon die kleinen Aerodynamikdetails kaum nennenswert ins Auge, bleibt der Betrachter zumindest am "Superleggera"-Schriftzug hängen. Zudem ziert das Sondermodell ein schmaler Streifen der italienischen Landesfarben, der sich gewohnt knapp über den Asphalt spannt. Der Superleggera ist ein ganz normaler Gallardo; eine sportliche Versuchung auf jeder Rennstrecke. 570 PS stark und von einem unnachgiebigen Zehnzylinder zu
ohrenbetäubenden Spitzenleistungen getrieben.
Unten herum ist bei dem Allradrenner nicht viel zu holen. Er will Drehzahl, dann geht es
gewaltig nach vorne. Mindestens 4500 Touren sollten es sein; besser noch ein Tausender mehr, damit das Stakkato artgerecht loslegen kann und der Fahrer sich der Vorteile von Rennsitzen, griffigem Steuer und dem tiefen Schwerpunkt des Stieres bewusst wird.
Selbstredend auch der Annehmlichkeiten einer grandiosen Bremsanlage. Auch hier gibt es auf Wunsch hochfesten Leichtbau.
325 Stundenkilometer Spitzengeschwindigkeit können sich die meisten Autofahrer nicht einmal bildlich vorstellen. Dem Gallardo sieht man sie an - im Stand. Gleiches beim Raketenstart von 0 auf Tempo 100. Den schafft der laut brüllende Allradler in grandiosen 3,4 Sekunden. Sind bei Vollgas zehn Sekunden verstrichen, wäre selbst bei ordentlich motorisierten Autos des allgemeinen Straßenverkehrs noch nicht einmal die Tempo-100-Marke
durchstoßen. Der Norditaliener zerstückelt dann bereits die magische 200er-Marke.
Der bekannte Zehnzylinder mit 5,2 Litern Hubraum leistet bei voller Leistungsabfrage 419 KW/570 PS. Das in Zeiten modernster Turbodiesel nicht mehr ganz so eindrucksvolle Drehmoment von 540 Nm steht bei 6500 U/Min zur Verfügung. Doch der neueste Lambo soll nicht nur mehr Dynamik und bessere Fahrleistungen bieten. Auch beim Verbrauch haben die Entwickler mächtige Fortschritte gemacht. Doch auch eine Reduzierung von mehr als 20 Prozent heißt in dieser Liga noch immer 13,5 Liter Normverbrauch.
Teil 2: Zu Hause auf der Rundstrecke
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06.04.2010
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