Zweimal haben die Eigner der irischen Fluggesellschaft dem Rivalen Ryanair, der schon 29,8 Prozent der Anteile hält, die kalte Schulter gezeigt - und wie Vorstandschef Christoph Müller betont, ist er zuversichtlich, dass die Fluggesellschaft, die zu 25,1 Prozent dem Staat gehört, auch in Zukunft eigenständig agieren kann. Die Geduld der Investoren wird jedoch strapaziert: Zwar zahlt sich langsam aus, dass Müller beim Personal allein in diesem Jahr 40 Mio. Euro einsparen will und defizitäre Strecken gestrichen hat. Der operative Verlust vor Sonderposten hat sich 2009 aber laut vorläufiger Zahlen auf 81 Mio. Euro vervierfacht.
Rund 200 Mio. Euro wollte die tschechische Regierung mit dem Verkauf ihrer 91,5-Prozent-Beteiligung an Czech Airlines (CSA) erlösen. Die Favoriten, Air France-KLM und die russische Aeroflot, winkten jedoch ab, nachdem sie einen Blick in die Bücher geworfen hatten. Als nur noch eine Bietergruppe um den Tourismuskonzern Unimex übrig blieb, blies Kanzler Jan Fischer Ende 2009 die Privatisierung ab - und hat stattdessen den Sparkurs verschärft. CSA teilt damit das Schicksal des ungarischen Wettbewerbers Malev, den der Staat drei Jahre nach der Privatisierung sogar wieder zurückgekauft hat - um die Insolvenz der defizitären Fluglinie zu verhindern.