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  08.05.2010, 16:08    

Umweltkatastrophe vor US-Küste: Stahlglocke über Ölleck platziert

Alle Hoffnungen ruhen auf der 100 Tonnen schweren Kuppel. Sie soll 85 Prozent des Ölflusses stoppen. Doch die Gefahr ist damit nicht gebannt, gibt BP zu.
Erster Erfolg im Kampf gegen die Ölpest im Golf von Mexiko: In einer beispiellosen Präzisionsarbeit in 1500 Meter Tiefe ist es Experten gelungen, eine riesige Stahlkuppel über dem Leck zu platzieren. Diese 100 Tonnen schwere Kuppel soll das ausströmende Öl auffangen, damit es anschließend auf ein Schiff gepumpt werden kann. Allerdings warnten die Verantwortlichen bereits vor Hoffnungen auf eine schnelle Lösung: "Es wird ganz ohne Zweifel einige Komplikationen geben", räumte BP -Manager Doug Suttles ein.
Frühestens am Montag könne damit begonnen werden, das Öl abzusaugen, hieß es am Samstag. Nach wie vor sprudeln täglich mindestens 700 Tonnen Rohöl ins Meer. Unterdessen weiteten die US-Behörden das Verbot für Fischfang an der Küste vor Louisiana aus. Bereits am Donnerstag hatte ein erster Ölfilm eine unbewohnte Insel vor der Küste erreicht. Etwa 8500 Helfer auf über 260 Schiffen waren im Einsatz, um zu verhindern, dass das Öl das ökologisch empfindliche Marschland am Mississippi-Delta zerstört.
Eine Stahlglocke wird in den Golf von Mexiko abgesenkt, um eine ...   Eine Stahlglocke wird in den Golf von Mexiko abgesenkt, um eine Ölquelle zusverschließen
Die Kuppel ist etwa so hoch wie ein vierstöckiges Haus und wird mit Robotern in Mini-U-Booten ferngesteuert. Alleine die Aktion, die Kuppel auf dem Meeresgrund herunterzulassen, dauerte über 18 Stunden. Das Problem: Derartige Stahlkonstruktionen wurden zwar in der Vergangenheit schon einige Male eingesetzt, aber noch niemals in einer Tiefe von 1500 Meter. "Das ist, als würde man in 5000 Fuß Tiefe eine Operation am offenen Herzen vollziehen, in der Finsternis und mit Roboter-gesteuerten Mini-U-Booten", sagte Lamar McKay, Chef von BP-Amerika, bereits vor Beginn der Aktion.
Bervor die Kuppel endgültig verankert werde, müsse sie zuächst etwas in den Schlamm am Meeresgrund einsinken, meinten BP-Experten. Erst Anfang der Woche könne das ausströmende Öl abgesaugt werden. Wenn alles gutgehe, könnten auf diese Weise etwa 85 Prozent des Ölflusses gestoppt werden. Weiter hieß es, bereits am Donnerstag seien erneut rund 680 Tonnen Öl verbrannt worden, die auf dem Meeresspiegel trieben.
Eines der Probleme ist die große Kälte in der Meerestiefe. Um zu verhindern, dass das Öl in den Aufstiegsrohren zu klumpen beginnt, soll warmes Wasser an den Rohren in die Tiefe geführt werden.
Golf von Mexiko Der verzweifelte Kampf gegen die Ölpest
BP geht mittlerweile von weltweiten Konsequenzen des Unglücks für Tiefseebohrungen aus. "Ohne Zweifel wird dieses Ereignis die Off-Shore-Industrie auf der ganzen Welt verändern", sagte der für das Geschäft in Asien sowie Nord- und Südamerika zuständige Manager Robert Dudley in Boston. Das Unternehmen werde die Folgen neuer Bohrungen im Meer genau prüfen.
Für die Beseitigung der Folgen der wohl schwersten Umweltkatastrophe in der US-Geschichte kommen auf BP Kosten in Milliardenhöhe zu. Die Schäden, die der mittlerweile auf eine Fläche von 210 mal 110 Kilometer angewachsene Ölteppich angerichtet hat, werden auf 14 Mrd. $ geschätzt.
Der Konzern hat angekündigt, für berechtigte Ansprüche aufzukommen. US-Regierung und Abgeordnete kündigten Änderungen an einem Gesetz an, das Schadenersatzansprüche für die Umsatzausfälle von Fischern, Tourismusanbietern und anderen Unternehmen gegen BP auf 75 Mio. $ beschränkt. Wegen des Unglücks ist der Aktienkurs von BP abgestürzt, was den Börsenwert des Konzerns in den vergangenen zwei Wochen um mehr als 32 Mrd. $ verringerte.
Auch in Deutschland muss BP einige Ressourcen auf die Bewältigung der Situation ausrichten: Der Ölkonzern sagte die Jahrespressekonferenz seiner deutschen Tochter ab. "Wir sehen uns momentan außerstande, die Geschäftszahlen der deutschen BP im zurückliegenden Geschäftsjahr angemessen zu präsentieren", begründete das Unternehmen die Absage der Veranstaltung am 18. Mai in Düsseldorf.
21:44:15 Kursinformationen und Charts
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BP 553,9 GBp   -2,31%  -13.1
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