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  18.05.2010, 14:36    

Umweltkatastrophe vor US-Küste: Ölunfall bewirkt ersten Rücktritt in Washington

Der für die Kontrolle der Tiefseebohrungen zuständige Abteilungsleiter der verantwortlichen US-Behörde geht. Präsident Obama hatte ihn scharf kritisiert. Öl wird auch vor die Küste Floridas gespühlt.
Der für die Kontrolle der Tiefseebohrungen zuständige Abteilungsleiter der US-Behörde für Mineralienförderung (MMS), Chris Oynes, ist am Montag zurückgetreten. Vorausgegangen war scharfe Kritik von Präsident Barack Obama  an der seiner Ansicht nach zu engen "behaglichen" Beziehung zwischen der Behörde und der Ölindustrie.
Obama bezog sich dabei unter anderem darauf, dass die zum Innenministerium gehörende MMS (kurz für Minerals Management Service) Bohrgenehmigungen erteilt hat, ohne dass vorgeschriebene
Untersuchungen über die möglichen Umweltfolgen unternommen wurden. Außerdem ließ die Behörde Sicherheitsinspektionen auf den Bohrplattformen von den Ölunternehmen selbst machen. Oynes warnach Angaben der Nachrichtenagentur Bloomberg seit 2007 für die Kontrolle der Tiefseebohrungen zuständig.
An der Küste von Florida sind mindestens 20 Teerklumpen entdeckt worden. Nach Angaben der Küstenwache werden die Fundstücke im Labor untersucht. Dort soll geklärt werden, ob der Teer im Zusammenhang mit dem Ölunfall steht.
Im Golf von Mexiko fließt das Öl seit vier Wochen in großen Mengen ins Wasser. Trotz erster Erfolge beim Versuch, das sprudelnde Öl in 1500 Metern Tiefe zu stoppen, gefährdet der schwarze Teppich weiter die Südküste der USA. Der Chef des BP -Konzerns , Tony Hayward sagte, dass sein Unternehmen für "alle gerechtfertigten Schadenersatzforderungen" wegen der Ölpest aufkommen werde. "Ich glaube, noch klarer können wir uns nicht ausdrücken." Er reagierte damit auf Forderungen der US-Regierung, dass BP nochmals zusichern müsse, für die Schäden einzustehen.
Umweltkatastrophe Der aussichtslose Kampf gegen das Öl
Wie weiter bekannt wurde, will Obama eine unabhängige Kommission zur Untersuchung des Ölunfalls einsetzen - ähnlich jenen Gremien, die nach der Explosion des Space-Shuttle "Challenger" 1986 und dem Atomunfall von Harrisburg 1979 Nachforschungen anstellten. Eine entsprechende Anordnung werde in Kürze erwartet, berichteten die "Washington Post" und der Sender CNN am Montag unter Berufung auf einen Regierungsbeamten. Nach Angaben der US-Regierung sollen sowohl die Praktiken der Ölförderung wie der Umgang der Behörden mit der beispiellosen Katastrophe untersucht werden.
Im Kongress beschäftigt sich bereits eine Reihe von Ausschüssen mit den Ursachen und Hintergründen der Explosion der Ölplattform "Deepwater Horizon" vor vier Wochen und den dramatischen Folgen der dadurch ausgelösten Ölpest. Am Montag sagte Heimatschutzministerin Janet Napolitano vor einem Senatsgremium aus und verteidigte dabei die Regierungsmaßnahmen seit Beginn der Katastrophe.
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Im Golf von Mexiko setzte derweil der Ökonzern BP  seine Bemühungen um eine Eindämmung des Ölaustritts fort. Am Wochenende war es gelungen, ein Saugrohr in das abgebrochene Steigrohr am Meeresgrund einzuführen, aus dem das Öl sprudelt. Seitdem kann ein Teil davon auf ein Bohrschiff geleitet werden - nach BP-Angaben bislang vermutlich etwa ein Fünftel der schätzungsweise 700 Tonnen Rohöl, die täglich aus zwei undichten Stellen austreten. BP-Manager Doug Suttles sagte am Montag, dass die Menge langsam gesteigert werden soll - wenn alles klappt, bis auf die Hälfte des aussprudelnden Öls oder sogar mehr. "Das würde uns außerordentlich freuen", sagte Suttles.
Ölschwaden unter der Wasseroberfläche
Wie der BP-Manager weiter schilderte, ist der Ölteppich auf dem Meer kleiner als je zuvor seit dem Ölunfall - das hätten jüngste Beobachtungen aus der Luft gezeigt. Allerdings haben erst am Wochenende US-Wissenschaftler neuen Alarm geschlagen: Sie haben nach eigenen Angaben riesige Ölschwaden unter der Wasseroberfläche entdeckt und befürchten, dass sie durch Strömungen um den Südzipfel Floridas herum in den Atlantik entlang der US-Ostküste getragen werden könnten. Einige Experten glauben, dass dieser Prozess sogar schon begonnen hat.
Ausbreitung des Ölteppichs im Golf von Mexiko   Ausbreitung des Ölteppichs im Golf von Mexiko
Die US-Behörde für Ozeanographie (NOAA) teilte am Montag aber mit, es gebe bisher keine endgültigen Schlussfolgerungen über die Zusammensetzung der Schwaden - das heißt, es sei bisher nicht erwiesen, dass es sich um Öl handele. Admiralin Mary Landry von der US-Küstenwache sagte zudem, es habe bisher kein Öl die Strömungen erreicht.
Allerdings wurden an der Küste von Florida 20 Teerklumpen entdeckt. Aufseher des Fort Zachary Taylor Staatsparks in Key West hätten die Klumpen gefunden, berichtete der "Miami Herald" am Montag (Ortszeit) in Internet. Nach Angaben der Küstenwache sollen die Fundstücke im Labor untersucht werden. Dort soll geklärt werden, ob der Teer im Zusammenhang mit dem Ölunfall steht.
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