Südafrika 2010
FTD-Serie: WM am Kap der guten Hoffnung
Bei der Fußballweltmeisterschaft in diesem Jahr hofft Deutschland wieder auf den Titel. Doch etliche andere Nationen haben mindestens so gute Voraussetzungen wie die DFB-Elf. FTD.de analysiert in einem Spezial die Chancen, verfolgt alle Spiele rund um die WM und präsentiert Fakten, Neuigkeiten und Hintergründe.
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Deutscher Abwehrchef: Arne Friedrich, Aufsteiger des Jahres
Mit seinem Verein Hertha BSC ist er gerade aus der Bundesliga abgestiegen - doch bei der WM gehört Friedrich zu den besten Verteidigern. Und Spaß verbreitet er auch noch.Nach Siegen tragen Fußballer ihr Herz gern auf der Zunge, nach historischen Triumphen allemal. Da macht auch Arne Friedrich keine Ausnahme. Sonntagabend in Bloemfontein hatte der Innenverteidiger jedenfalls allen Grund, auskunftsfreudig zu sein. Wieder gab es einen Sieg zu kommentieren, und Friedrich war einer der Besten im deutschen Team. Wie zuvor gegen Australien, gegen Serbien und gegen Ghana.
Antworten erwartete dieses Mal auch eine Reporterin aus Dubai. Geduldig hatte sie nahe dem Stadionausgang gestanden. Als der bisherige Hertha-Profi bei ihr vorbeikam, hatte er schon etliche Fragesteller passiert und ihnen geduldig Auskunft gegeben. So blieb er auch vor der kleinen Frau stehen, selbst wenn die keine anderen Fragen parat hatte als ihre Kollegen zuvor. Friedrich parlierte in passablem Englisch und machte das, was er bei dieser WM auf und neben dem Platz am besten kann: eine gute Figur.
Viele Beobachter reiben sich die Augen, wenn sie Friedrichs Weg durch diese WM verfolgen. Dass der 31-Jährige ein eloquenter Gesprächspartner ist, war bekannt. Dass er nach vier Spielen zu den besten Verteidigern des Turniers gezählt werden muss, hatte jedoch keiner erwartet.
Vor der WM war kaum eine Personalentscheidung des Bundestrainers so kritisch beäugt worden wie die, ausgerechnet den gerade mit Hertha BSC abgestiegenen Friedrich in die Innenverteidigung zu beordern. Zu alt, zu langsam, fürchteten viele und hofften nur, sein Nebenmann Per Mertesacker werde das Schlimmste verhüten. Obwohl der Bremer selbst in einem Formtief steckte, sollte er den Aufpasser und Vorgesetzten für Friedrich abgeben.
In den ersten drei Spielen war es dann so, dass Friedrich die verlässliche Abwehrstütze abgab, Mertesackers Patzer ausbügelte und den Werder-Profi öffentlich in Schutz nehmen musste.
Das hat offenbar auch dem langen Bremer gutgetan, denn gegen England fand er zu alter Stärke zurück. Während Mertesacker sich die Lufthoheit im deutschen Strafraum zurückeroberte, stiebitzte Friedrich den englischen Angreifern abgeklärt wie filigran den Ball vom Fuß und leitete einige Angriffe des DFB-Teams ein.
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"Wir haben vorher miteinander gesprochen und uns versichert, dass einer dem anderen helfen wird", berichtete Friedrich später. Er selbst habe "nie an Pers Fähigkeiten gezweifelt", sagte er und stellte die Formdelle des Kollegen in einen größeren Zusammenhang: "Bei ihm lief es in der Karriere bislang immer rund, da war es vielleicht mal gut zu erfahren, dass es auch andere Zeiten gibt." Der Berliner, der ausgerechnet vor der WM 2006 in ein Formtief geraten war und damals auch noch auf der ungeliebten Außenverteidigerposition ranmusste, kennt so etwas schließlich.
Jetzt hat der drittälteste deutsche Spieler sogar eine Zukunft über diese WM hinaus. Der VfL Wolfsburg ist an einer Verpflichtung interessiert - muss sich aber wohl anstrengen, wenn Friedrich weiter so brilliert wie bisher. Friedrich verdrängt dieses Thema, sagt er, und genießt den Augenblick. Nicht nur wegen des bisherigen Erfolgs. Sondern auch wegen der Freude, die ihm diese Mannschaft bereitet. "Wir haben unglaublichen Spaß miteinander", erzählt er, "die Harmonie in der Nationalmannschaft war noch nie so groß, seit ich dabei bin." Arne Friedrich absolvierte gegen England sein 76. Länderspiel.
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30.06.2010
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