FTD-Serie: Wissen, was die Märkte bewegt
Inflation oder Deflation, Rezession oder Depression? Setzen staatliche Hilfspakete an der richtigen Stelle an, wie wirken sie sich auf Devisen und Börsen aus? Sollte man auf Gold, Renten oder Aktien setzen? Welche Sektoren und Firmen sind vielversprechend, welche Fusionen überflüssig? "Das Kapital", die führende Kolumne für Finanzmarktthemen, gibt pointierte Antworten.
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Das Kapital: Gute Laune bei Morgan Stanley
Die Bank strotzt vor Selbstvertrauen, die Analysten schätzen einen Vorsteuergewinn von fast 11 Mrd. Dollar, die Fed kriegt es mit der Angst zu tun, der gemeine Finanzkolumnist ist baff.Nennen wir es Realsatire. Morgan Stanley hat im zweiten Quartal einen Gewinn von 80 Cent je Aktie erzielt. Davon gehen 27 Cent auf den buchhalterischen Glücksfall zurück, dass die verminderte Kreditwürdigkeit der Firma zu Extraeinnahmen von 750 Mio. Dollar geführt hat. Dazu kommt eine Steuergutschrift von 345 Mio. Dollar oder 20 Cent je Aktie.
Die britische Bonussteuer hat zwar einen Aufwand von 361 Mio. Dollar verursacht, kann aber höchstens dann als Sonderbelastung durchgehen, wenn Morgan Stanley die Bürde der Londoner Mitarbeiter komplett übernommen haben sollte, was wir doch nicht hoffen wollen. Jedenfalls muss Firmenchef James Gorman zum Scherzen aufgelegt gewesen sein, als er bemerkte: "While markets were challenging this quarter, Morgan Stanley benefited from a deliberate and disciplined focus on execution."
Aber egal, die Analysten scherzen gerne mit. Für 2011 schätzen sie einen Gewinn von 3,4 Dollar je Aktie, was einem KGV von acht entspräche. Der Gewinn je Aktie wäre damit um 75 Prozent höher als im seinerzeitigen Fiskaljahr 2007. Nur dass sich der verwässerte Aktienumlauf seither ebenfalls um rund 70 Prozent erhöht hat.
Mithin muss die Firma, deren fortzuführendes Geschäft im zweiten Quartal 2010 inklusive des angesprochenen Bonitätszuckerchens von 750 Mio. Dollar knapp 1,7 Mrd. Dollar vor Steuern verdient hat, 2011 einen Vorsteuergewinn von 10,6 Mrd. Dollar einfahren, um die Träume der Analysten und Anleger zu erfüllen. Im Fiskaljahr 2006, als die Welt an der Wall Street noch in Ordnung war, wurden 8,4 Mrd. Dollar erzielt.
Dem gemeinen Finanzkolumnisten, dem an anderer Stelle Berichte zu Augen kommen, wonach die Fed angesichts der darbenden Wirtschaft schon weitere Notoperationen erwägt, verschlägt es da die Sprache. Doch zum Glück hat Gorman auch hier die passenden Worte parat: "We believe that regulatory reforms are a key step toward restoring trust in the industry and the markets."
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11:07
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