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  04.08.2010, 16:39    

Portfolio: Was ist trotz Kappe noch drin?

Bonuszertifikate mit Obergrenze sind bisher gut gelaufen. Bei steigenden Kursen kann der Cap aber leicht zum Spielverderber werden.
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Bonuszertifikate mit Obergrenze sind bisher gut gelaufen. Bei steigenden Kursen kann der Cap aber leicht zum Spielverderber werden. von Matthias Schmitt
Inhaber von Bonuszertifikaten können sich über den bisherigen Jahresverlauf freuen. Der Seitwärtstrend am Aktienmarkt und die zuletzt vergleichsweise niedrige Volatilität haben dazu geführt, dass die meisten Boni ihre Stärke voll ausspielen konnten. Investoren erzielten mit vielen Bonuspapieren höhere Renditen als mit einem Investment im Basiswert selbst.
Noch besser als die klassischen Papiere entwickelten sich Bonus-Cap-Zertifikate. Bei dieser Variante ist der Gewinn von vornherein auf einen Maximalbetrag begrenzt. Die Obergrenze (Cap) sorgt für zusätzliche Renditechancen in Seitwärtsmärkten. Bei deutlich steigenden Kursen wird sie jedoch schnell zum Spielverderber.
Mit und ohne Cap: Bonuszertifikate auf den Euro Stoxx 50   Mit und ohne Cap: Bonuszertifikate auf den Euro Stoxx 50
Ein Vergleich: Die Citigroup  offeriert zwei identisch ausgestaltete Bonuspapiere als Varianten mit und ohne Cap. Beide Papiere werden am 17. Juni 2011 fällig und beziehen sich auf den Euro Stoxx 50. Die Barriere beträgt jeweils 2200 Punkte, der Bonuslevel wurde bei Emission mit 3200 Zählern fixiert. Fällt der Index während der Laufzeit kein einziges Mal unter die Marke von 2200 Zählern, erhalten Anleger mindestens 32 Euro je Zertifikat. Notiert der Euro Stoxx 50 bei Fälligkeit im Juni 2011 bei mehr als 3200 Punkten, nehmen die Inhaber des Klassikers an dem Anstieg teil. Bei der Cap-Variante sind die Gewinne hingegen ab 3200 Punkten gedeckelt. Die Rückzahlung des Zertifikats beträgt hier maximal 32 Euro.
Die Einbuße, die durch die Obergrenze entsteht, wird bereits beim Kauf des Papiers vergütet. Während das Bonuspapier ohne Cap für 29,36 Euro zu haben ist, kostet die Cap-Variante nur 28,59 Euro. Das bedeutet einen Abschlag von 0,77 Euro oder fast drei Prozent. Welche Variante sich für welches Marktszenario lohnt, lässt sich einfach errechnen. Zunächst wird der Maximalgewinn der Cap-Variante ermittelt. Bei einer maximalen Rückzahlung von 32 Euro und einem Einstandskurs von 28,59 Euro sind 11,9 Prozent Ertrag möglich. Dafür müsste der Euro Stoxx 50 bei der klassischen Variante aufgrund des höheren Einstandskurses von 29,36 Euro auf mindestens 3286 Zähler steigen. Erst bei einem Anstieg über diese Marke hinaus sind Investoren mit der klassischen Variante besser bedient.
Dass der Preisabschlag, den der Emittent beim Bonus-Cap-Zertifikat gewährt, durchaus fair ist, zeigt ein Blick auf die unterschiedliche Konstruktion der Papiere. Bei der Cap-Variante verkauft der Emittent zusätzlich einen Call auf den Basiswert, dessen Basispreis der Höhe des Caps entspricht. Im Beispiel ist dies ein Call auf den Euro Stoxx 50 mit einer Basis bei 3200 Punkten und einer Laufzeit bis Juni 2011. Der Schein kostet bei der Citigroup 0,80 Euro - was in etwa dem Preisabschlag von 0,77 Euro entspricht.
Über die Frage: mit oder ohne Cap, entscheidet die Markterwartung. Anleger, die davon ausgehen, dass die Kurse weiter seitwärts laufen, einen Ausbruch nach oben aber für gut möglich halten, sollten sich für klassische Bonuszertifikate ohne Obergrenze entscheiden. Bei einem deutlichen Kursanstieg sind sie mit von der Partie. Wichtiger Unterschied zu einem Direktinvestment in den Basiswert: Inhaber von Bonuspapieren gehen bei Dividendenzahlungen leer aus. Daher sollten Anleger, die mit deutlich steigenden Kursen rechnen, immer das Direktinvestment dem Bonuspapier vorziehen.
Investoren, die hingegen von einer Fortsetzung der Seitwärtsbewegung ausgehen und dabei moderate Kursrückgänge einkalkulieren, sollten auf die Bonus-Cap-Variante setzen. Dabei kann es gegebenenfalls ratsam sein, eine tiefere Barriere beim Euro Stoxx 50 zu wählen, als die im Beispiel genannten 2200 Punkte. Die DZ Bank offeriert beispielsweise ein Bonus-Cap-Zertifikat, bei dem Bonus und Cap 3200 Punkte betragen, und die Barriere bei 1950 Punkten liegt, zu einem Preis von 29,08 Euro. Die erhöhte Sicherheit - der Puffer ist immerhin 250 Punkte größer - kostet Investoren 0,49 Euro oder etwa 1,7 Prozent Performance.
  • 04.08.2010
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