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Cloud Computing: Dell kauft IT-Dienstleister 3PAR
Im lukrativen Geschäft mit Rechenzentren hinkte Dell der Konkurrenz bislang hinterher. Mit der Übernahme von 3PAR will der Konzern IBM und HP Marktanteile abnehmen und unabhängiger werden vom schwächelnden Hardwaremarkt.Der PC-Hersteller Dell macht mit der Übernahme des Speicherspezialisten 3Par Hewlett-Packard (HP) und IBM das lukrative Geschäft mit Rechenzentren für Großkunden streitig. Die Technologie von 3Par ermöglicht es Dell, künftig komplette Datenzentren für große Firmen und Behörden einzurichten - vom Server über den Arbeitsspeicher bis hin zur Software. Bisher konnte der Konzern Großkunden keine eigene Speichertechnologie anbieten.
Die Übernahme soll bis Ende des Jahres abgeschlossen sein. Der Kaufpreis für 3Par liegt bei 1,15 Mrd. Dollar, das entspricht 18 Dollar pro Aktie. Der Wert der 3Par-Anteile schoss nach der Ankündigung des Geschäfts um 86 Prozent auf 17,94 Dollar nach oben.
Andere Technologiekonzerne wie HP, IBM, Oracle oder Cisco Systems haben in den vergangenen Jahren ihr Angebot längst ausgebaut, um Unternehmenskunden von Chips über Server und Speichern bis hin zu Netzwerken alles aus einer Hand bieten zu können. Damit geraten die Konzerne, die auch miteinander kooperieren, zunehmend in Konkurrenz zueinander.
Speicher bieten höhere Margen
Bei IT-Dienstleistungen sind die Margen höher als im klassischen PC-Geschäft, das rund die Hälfte des Umsatzes von Dell ausmacht. Im PC-Verkauf liegen die Renditen im unteren einstelligen Prozentbereich, während bei Servern und Speichersystemen immerhin Gewinnspannen im höheren einstelligen Prozentbereich erzielt werden. Dell galt in dem profitablen Geschäftsbereich bisher als zu zaghaft.
Nun aber arbeitet das Unternehmen kräftig am Ausbau der Speichersparte. Nach der israelischen Firma Exanet und dem US-Unternehmen Ocarina Networks ist 3Par der dritte Betrieb aus diesem Segment, den Dell sich in diesem Jahr einverleibt. Im Jahr 2007 hatte der Konzern bereits den Speicherspezialisten Equal Logic für 1,4 Mrd. Dollar übernommen. Equal Logic ist auf Dienstleistungen für mittelgroße Unternehmen spezialisiert. Damit legte Dell den Grundstein für den Geschäftszweig, der im vergangenen Quartal mit 554 Mio. Dollar etwa vier Prozent des Umsatzes ausmachte.
Die Speichertechnologien von 3Par ermöglichen es Firmen, große Datenmengen effizient zu speichern und die Kapazität bei Bedarf flexibel aufzurüsten. Bisher verkaufte Dell Großkunden Speichertechnologie des Marktführers EMC. Nach eigenem Bekunden will Dell, momentan mit 9,2 Prozent die Nummer vier im Speichermarkt, diese Partnerschaft weiterführen.
IBM dürfte Marktanteile verlieren
Trotzdem dürfte der Kauf von 3Par Anbieter wie ECM, IBM und Netapp Anteile in dem Wachstumsmarkt kosten. "3Par passt gut zu Dell. Was Preis und Leistung angeht, sind sie absolut konkurrenzfähig", sagte Valdis Filks, Analyst bei dem IT-Marktforscher Gartner. Dell will der Firma, die in den vergangenen zwölf Monaten 200 Mio. Dollar Umsatz erzielte, eine breitere Kundengruppe erschließen. "Mit Dell im Rücken gewinnt 3Par enorm an Vertrauenswürdigkeit", sagte Gartner-Analyst Gene Ruth.
Trotz positiver Analystenreaktionen blieb der Kurs der Dell-Aktie relativ unverändert bei rund 12 Dollar. Der Konzern, der im letzten Quartal 341 Mio. Dollar erwirtschaftete, hatte zuletzt mit sinkenden Anteilen am PC-Markt zu kämpfen. Trotzdem prognostizierte Dell im Juni ein Wachstum des operativen Gewinns von 18 bis 23 Prozent für das laufende Geschäftsjahr. 2009 hatte Dell bereits für 3,9 Mrd. Dollar den IT-Dienstleister Perot übernommen, um unabhängiger vom schwächelnden Hardwaregeschäft zu werden.
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16.08.2010
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